Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Induction
Album: The Power Of Power (EP)
Genre: Power Metal
Plattenfirma: Atomic Fire Records
Veröffentlichung: 04.08.2023
Dass viele Rock und Metal Helden der Siebziger/Achtziger Jahre mittlerweile erwachsene Kinder haben, die selbst dem Rock/Metal frönen, ist keineswegs ungewöhnlich, man denke nur an beispielsweise Wolfgang von Halen oder Lauren und George Harris. Im Fall der 2014 gegründeten Power Metal Formation INDUCTION steht mit Gitarrist Tim Hansen ebenfalls ein prominenter Sprössling an der Spitze einer Band, die sowohl soundtechnisch als auch vom Songwriting gewisse Parallelen zum Wirken des Helloween/Gamma Ray Gründers Kai Hansen aufweist.
Nach zwei Longplayern (“Induction” (2019), “Born From Fire” (2022)) legt die fünfköpfige Truppe nun eine EP mit dem wenig geistreichen Titel “The Power Of Power” vor. Diese enthält neben zwei bislang nicht physisch erhältlichen Stücken auch jeweils zwei Tracks der beiden ersten Alben. Den Anfang macht mit “Set You Free” ein brandneuer Song, der laut Tim Hansen quasi als Tribut an Bands wie Helloween, Stratovarius und Sonata Arctica gedacht ist, mit denen INDUCTION passenderweise im Laufe des Jahres noch auf Tour gehen. “Set You Free” ist ein typischer Melodic Power Metal Song mit Ohrwurm Melodie und breit angelegtem Chorus, der mich aufgrund seiner Gute-Laune verströmenden Vibes am ehesten an Freedom Call und die genannten Gamma Ray erinnert.
Das bereits im Frühjahr veröffentlichte “A Call Beyond” entpuppt sich als weitere unwiderstehliche Melodic Nummer, die sich überwiegend in mittleren Tempogefilden aufhält, jedoch in seinem leicht verspielt wirkenden Mittelteil dann doch mal aus seiner “Komfortzone” ausbricht. Auch das vom Zweitling stammende “Queen Of Light” wechselt zwischenzeitlich gerne mal seine Ausrichtung, ohne jedoch an Eingängigkeit einzubüßen. Und wer beim Gitarrensolo nicht sofort an Tim Hansens Papa denkt, hat womöglich nicht mehr das allerbeste Gehör.
“At The Bottom” ist eine rund sechsminütige Power Metal Perle mit zahlreichen Wendungen, die nicht zuletzt dank des noch auf dem Debüt tätigen Sängers Nick Holleman ein klein wenig an Edguy/Avantasia erinnert. “Order & Chaos” wirkt zu Beginn (und auch später im Mittelteil) noch etwas sperrig, schlägt aber ansonsten gewohnte Melodic Pfade ein und wird von Tailgunner Frontmann Craig Cairns souverän nach Hause gesungen. “Pay The Price” dreht zum Abschluss nochmal ordentlich auf und treibt den Hörer Matteschwingend zu Höchstleistungen an, lediglich die Keyboards sind mir hier und da ein klein wenig zu präsent, was an der grundsätzlichen Qualität des Songs aber nichts ändert.
INDUCTION erfinden zwar – erwartungsgemäß – das (Power Metal-) Rad nicht neu, die Songs klingen aber dennoch frisch und mit viel Herzblut eingespielt. Sogar das in diesem Genre nicht selten verbreitete Abdriften ins Kitschige wird dank eines ausgewogenen Mixes noch vermieden. Daher dürften Genre Fans hier voll auf ihre Kosten kommen.
Von mir gibt es 8 von 10 Hellfire Punkten.
Tracklist:
- Set You Free
- A Call Beyond
- Queen Of Light
- At The Bottom
- Order & Chaos
- Pay The Price
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