von Mathias Keiber
Band: Vokonis
Album: Odyssey
Genre: Prog / Stoner / Doom
Label: The Sign Records
Veröffentlichung: 7. Mai 2021
Schweden ist ein Bilderbuchland für Rock und Metal und genau dort hin, ins Bilderbuch, gehört auch das Cover der neuen Vokonis, “Odyssey“. Bislang für mich ganz klar die Cover-Illustration des Jahres! Wie gut, dass die Musik hinter dem Cover auch sehr zu gefallen weiß — bis zu einem gewissen Punkt jedenfalls.
Stilistisch gar nicht mal so leicht einzuordnen, spielt das Trio äußerst progressiven Heavy Rock mit heftig metallischem Einschlag. Im Prinzip ist es so wie auf dem phänomenalen Cover: Es verschwimmt stilistisch alles ineinander.
Richtig klasse dabei sind die Ping-Pong-Vocals: Es wechselt zwischen Gebrüll und — Achtung: jetzt kommt’s! — Klargesang, den ich Klaus Meine von den Scorpions zuordnen würde, wüsste ich es nicht besser. Aber was der schwedische Pseudo-Meine hier zum Besten gibt — Leute, Leute — das hat Hand und Fuß und vor allem Stimmgewalt! Überhaupt gibt es auf “Odyssey” richtig viel zu entdecken, denn es passiert unglaublich viel. Viel zu viel, um sich alles beim ersten Mal zu merken.
Bisweilen, und das ist der einzige Nachteil, doch leider ist es ein beträchtlicher, muss man sogar danach suchen. Denn leider hat “Odyssey” nicht die Produktion bekommen, die es verdient gehabt hätte. Im krassen Gegensatz zum Cover ist der Sound leider ziemlich farblos geraten, fast schon plastisch. Insbesondere bei den feinen Solo-Orgien im finalen “Through the Depths” machen sich die klanglichen Untiefen bemerkbar.
So sind’s dann leider auch “nur” 8 von 10 Hellfire-Punkten.
Songs
1. Rebellion
2. Odyssey
3. Blackened Wings
4. Azure
5. Hollow Waters
6 . Through the Depths