Sinner: Eine Album Produktion unter schwierigsten Umständen

 

Die neue SINNER Produktion „Brotherhood“ stand unter keinem guten Stern. Als die Band im Mai 2021 die Aufnahmen starten wollte, erkrankte Bandleader Mat Sinner (dazu mehr im Interview) Doch nun ist die CD fertig und gehört mit zu den stärksten SINNER Releases (siehe CD Kritik bei unseren Reviews). Gitarrist Tom Naumann war so freundlich uns einige Fragen per Mail zu beantworten. Wünschen wir Mat gute Besserung, damit sie bald wieder auf der Bühne stehen können.

 

HF: Mit Bestürzung habe ich vor einiger Zeit von Mat’s Krankheit erfahren bzw. seiner Krankenhaus Odyssee. Das hört sich ernst an. Wie geht es ihm, wird er demnächst wieder live auftreten können?

Tom: Danke der Nachfrage. Mat geht so weit gut, und er macht sehr große Fortschritte, was seine Rekonvaleszenz angeht. Es gibt Gespräche über eine anstehende Tour, aber man muss erstmal abwarten, ob es überhaupt Sinn macht im Herbst zu touren. Es werden ja sehr viele Bands nach den 2 Jahren unterwegs sein und es gibt weniger Clubs. Macht ja keinen Sinn auf Tour zu gehen, wenn die Tour nicht auf gesunden finanziellen Beinen steht.

 

HF: Aber SINNER ohne Mat geht natürlich nicht, alleine schon wegen dem Gesang. (bei PRIMAL FEAR könnte ihn jemand ersetzen, ist aber alles abgesagt?)?

Tom: Bei SINNER wäre es in der Tat nicht möglich und das wird es auch nicht geben, da es sich ganz klar um die Band von Mat handelt und der Rest der Band das auch gar nicht möchte. Mit PRIMAL FEAR werden wir aber womöglich in naher Zukunft wieder spielen. In welcher Besetzung steht allerdings noch im Raum, wobei es uns natürlich am liebsten wäre, wenn Mat dabei wäre.

 

HF: Die neue Sinner CD ist also unter schwierigen Umständen entstanden. War es Mat’s Wunsch, dass ihr die CD fertigstellen solltet?

Tom: Ja, auf jeden Fall. Es ist ja auch Mat`s Baby. Wir haben ja bereits im November mit der Vorproduktion begonnen und waren im Feb/März mit allem soweit fertig, damit wir im Mai ins Studio konnten. Leider kam dann die Krankheit von Mat dazwischen und mussten erstmal alles auf Eis legen. Da stand dann auch die Produktion nicht mehr an erster Stelle, sondern ganz andere Dinge hatten auf einmal Priorität in unserem Leben. Eines Tages hat mich dann Mat angerufen. Es war ein wunderbares Gespräch und er hat mir dann gesagt, dass ich die Scheibe fertig machen  und ich das in die Hand nehmen soll, da er mir da voll vertraut. War natürlich erstmal eine sehr große Herausforderung und Ehre für mich, und ich musste mich etwas umstellen, da normalerweise Mat bei einer Produktion die Fäden in der Hand hat. Es hat aber extrem viel Spaß gemacht und ich denke, ich habe es ganz gut hinbekommen.

 

HF: Also der Gesang war von der Vorproduktion (vor Mat’s Krankheit) und der Rest wurde später eingespielt, aber Mat war involviert?

Tom: Der Gesang und der Bass wurde bereits im Demostadium von Mat super eingespielt und eingesungen. Das war natürlich dann auch sehr entspannt und so konnten wir uns Voll und Ganz um die Drums, Gitarren und Keyboard Recordings kümmern und konzentrieren. Wir sind dann Anfang Oktober in das Backyard Studio unseres Livemischer Basti Röder nach Kempten gegangen und haben dann dort mit den Aufnahmen begonnen. Anfang November waren wir dann mit den Aufnahmen fertig. Es war eine sehr kreative, arbeitsintensive aber auch sehr lustige Zeit. Wir kennen uns natürlich schon alle sehr lange und so war es eine wunderbare angenehme Atmosphäre im Studio bei der Mat zwar nicht persönlich dabei sein konnte, aber er immer informiert und up to date war.

 

HF: Es war aber klar, keine Sängerin (war was Neues, kam aber nicht bei jedem Fan an) und wieder zurück zum „THIN LIZZY“ Sound der 90er („Judgment Day“)?

Tom: Mat und ich sind im Sept/Okt. 2020 bei ihm bei einem schönen Kaffee in seiner Küche gesessen und haben über eine neue SINNER Scheibe geredet. Dabei wurde dann schnell klar, dass wir zu unserem Sound, den wir in den 90 ern mit „Bottom Line“, „Judgement Day“ und „Nature Of Evil“ hatten, gerne zurückkehren würden und auch die Vibes dieser Scheiben in 2022 transportieren wollten. Wir haben dann im November mit dem Songwriting begonnen und waren Ende Februar/Anfang März mit allem soweit durch. Als es dann an die Aufnahmen ging gab es leider Terminüberschneidungen, sodass Gio leider nicht, wie auf der letzten Scheibe, mitwirken konnte.

 

HF: Ich finde, „Brotherhood“ ist eines der besten Hard Rock Alben dieses Jahres mit klasse Songs, einer zeitgemäßen Produktion und eines der besten SINNER Alben.

Tom: Vielen Dank. Es freut uns natürlich, wenn dir die Scheibe gefällt. Es war ja auch das Ziel unsere härtere Seite zu zeigen ohne dass wir unsere Trademarks wie melodische Gesangsparts oder zweistimmige Gitarrenduelle zu vernachlässigen. Ich denke, wir haben es auch, mit Hilfe von Jacob Hansen gut hinbekommen, dass die Produktion sehr zeitgemäß klingt.

 

HF: Was machst du neben SINNER + PRIMAL FEAR noch, was sind deine Pläne?

Tom: Neben diesen beiden Bands habe ich ja die große Ehre einen Platz in der Mat Sinner Band bei Rock Meets Classic zu haben. Weiterhin spiele ich noch bei Big Balls, einer AC/DC Tribute Band aus Stuttgart und habe angefangen, die Corona-Zeit zu nützen und habe eine neue Band gegründet bei der wir gerade in der Songwriting Phase sind. Pläne sind natürlich so schnell wie möglich mit den Bands live spielen und auf Tour gehen zu können. Das Wichtigste aber ist, dass mein Freund Mat dann wieder mit dabei ist.

 

Interview: Jürgen Both

 

Mehr Infos:

https://www.facebook.com/SinnerBand

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