Miss May I – Shadows Inside

© Miss May I

Geschrieben von Katja Rohloff
Band:
Miss May I
Album: Shadows Inside
Plattenfirma: Sharptone Records
Veröffentlichung: 02.06.2017

Was 2007 als Bandprojekt von ein paar Teenagern in Ohio begann, kann inzwischen auf eine beachtliche Historie zurückblicken.

Beim kürzlich veröffentlichten Album „Shadows Inside“ handelt es sich immerhin um den sechsten Longplayer des amerikanischen Metalcore-Quintetts. Nachdem sie schon 2009 mit „Forgive&Forget“ auf dem Soundtrack zu Saw VI vertreten waren, haben sie es unter anderem mit ihren Auftritten auf diversen Vans Warped Touren und als Support von Five Finger Death Punch und Parkway Drive geschafft, sich eine stetig wachsende Fan Base zu erspielen.

Da sie sich für den Vorgänger „Deathless“ nur ein Jahr Zeit genommen hatten und für das Album stellenweise verbal ordentlich Prügel kassierten, haben Miss May I die Herausforderung angenommen und präsentieren sich auf „Shadows Inside“ mit neuer Stärke und gewachsenem Selbstbewusstsein.

Die Band arbeitete hier erstmals mit zwei Produzenten zusammen. Während Nick Sampson (u.a. Asking Alexandria) für den instrumentellen Part zuständig war, arbeitete Sänger Levi Benton mit Drew Fulk (u.a. Motionless in White, Emmure) zusammen. Diese hochkarätige Kombination und der neu erwachte Ehrgeiz der Band haben dazu geführt, dass „Shadows Inside“ wohl das eine nahezu perfekte Album in der Historie von Miss May I werden wird.

Der Anteil an Füllmaterial liegt hier bei Null. Alle zehn Songs haben unbedingtes Hit-Potenzial. Einzelne Tracks hervorzuheben ist unfair, aber um einen Eindruck des Albums zu vermitteln, leider erforderlich.

Schon der Opener und Titeltrack „Shadows Inside“ legt ordentlich Tempo vor. Drums und Bass bilden ein schnelles Rhythmus-Geflecht in metalcoretypischer Manier. Während die Strophen den Growls von Benton gehören, kommen Neffs clean Vocals im Refrain zum Zuge. Dabei werden sie jeweils klangtechnisch entsprechend von den Gitarren untermalt.

„My Destruction“ ist mein absoluter Favorit des Albums. Die akustische Gitarrenmelodie zu Anfang wird von den elektrischen Gitarren aufgenommen und zieht sich durch den gesamten Song. Dies gibt dem Track einen klassischen Metal-Anstrich. Auch der gutturale Gesang von Benton orientiert sich an dieser Grundmelodie und wird von Neff im cleanen Bereich unterstützt. Dieser Song wird live definitiv explodieren, bringt er einen doch schon beim Hören des Albums in Bewegung.

„Crawl“ ist einer der Songs, bei denen die cleanen Vocals dominieren. Hier beweist Ryan Neff, dass er gesanglich ohne Probleme die Führungsrolle übernehmen kann. Durch den minimalen Einsatz von Shouts und Growls und die einleitenden Synthi-Klänge wirkt der Track schon fast hymnisch.

Insgesamt sind Miss May I melodischer geworden, was sich unter anderem in geschickt platzierten Gitarren-Soli zeigt. Zudem klingen die cleanen Vocals von Ryan Neff nicht mehr, wie auf den ersten Alben, nach einer Notwendigkeit des Metalcore, sondern gehören genau so, wie sie sind, in den Song.

Einziger Kritikpunkt: mit gerade einmal 35 Minuten Spielzeit ist das Album einfach zu kurz. Aber da die Band es während des Songwritings zu „Shadows Inside“ auf fast vierzig Stücke gebracht hat, hoffe ich, dass hiervon einige auch das nächste Album zieren werden.

Wer Metalcore nur im Entferntesten mag, muss hier definitiv reinhören und auch alle Fans von melodischem Metal aller Art sollten mal ein Ohr riskieren, es lohnt sich unbedingt.

Trackliste:
1. Shadows Inside
2. Under Fire
3. Never Let Me Stay
4. My Destruction
5. Casualties
6. Crawl
7. Swallow Your Teeth
8. Death Knows My Name
9. Lost In The Grey
10. My Sorrow

Line up:
Levi Benton – Gesang
BJ Stead – Gitarre
Justin Aufdemkampe – Gitarre
Ryan Neff – Bass/Gesang
Jerod Boyd – Schlagzeug

Mehr Infos:
https://www.missmayimusic.com/
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