In Flames – Clayman (20th Anniversary – Remastered)

© In Flames

 

Geschrieben von Marco Gräff
Band: In Flames
Album: Clayman (20th Anniversary – Remastered)
Genre: Melodic Death Metal
Plattenfirma: Nuclear Blast
Veröffentlichung: 28.08.2020

 

Zu CLAYMAN muss man eigentlich nicht viele Worte verlieren. Das fünfte Album von den einstigen schwedischen Melodic Death Metal Pionieren IN FLAMES erschien vor zwanzig Jahren und gilt als das erfolgreichste Album der Band. Allein die ersten drei Nummern Bullet Ride, Pinball map und vor allem Only for the weak sind Bandklassiker und die einzigen jener Ära, die auch heute noch immer wieder auf Konzerten live gespielt werden. Ob ich diese in Zukunft noch live hören möchte, wage ich gerade zu bezweifeln.

Pünktlich zum 30. Bandjubiläum wurde CLAYMAN ein neuer Anstrich in Form eines neuen Mastering von Ted Jensen verpasst. Und fairerweise muss man sagen, dass der neue Sound der Platte gut tut. Da drückt es an allen Ecken und Kanten und bleibt dabei sauber und klar. Selbst der Gesang von Anders Fridén gewinnt noch einmal leicht. Und einen neuen, wenn auch überflüssigen Instrumentaltrack (weil mit Streichern und Humppa-Feeling, das verschiedene In Flames Melodien aufgreift und am Ende das Riffmotiv von Only for the weak zitiert) gibt es am Ende noch dazu. Es hätte also eine sinnvolle und gerechtfertigte remasterte Version des Klassikers sein können. Hätte, hätte…

Doch um was in aller Welt haben sich die Schweden dabei gedacht? Ich meine damit die Neuaufnahmen von Only for the weak, Bullet ride, Pinball map und dem Titeltrack Clayman? Schlimm genug, was das Quintett aus Göteborg heute so auf CD pressen lässt. Doch warum muss man solche Klassiker verunstalten? Es tut im Herzen weh, wenn der Gesang bei Only for the weak einsetzt. So drucklos, so emotionslos, so harmlos. Wer 2015 den Auftritt in Wacken miterlebt hat, weiß ungefähr was ich meine. Dass der Song zum Teil anders arrangiert wurde, ist dabei noch gar nicht mal sooo schlimm. Etwas andere Riffs und Soli, neue Keyboards. Aber es steht und fällt mit Anders Fridén’s Gesang. Und der macht hier die Version kaputt. Zum Glück ist die Nummer eine halbe Minute kürzer als das Original.

Bullet ride macht es dagegen deutlich besser und klingt näher am Original, an einigen Stellen sogar frischer, auch wenn es auch hier der Gesang ist der negativ auffällt. Allerdings nicht im Refrain. Pinball map fällt gegen das Original dann wieder deutlich ab, genauso wie Clayman am Schluss. Und noch schlimmer. Klingt der Titelsong zu Beginn wie eine Kirmesnummer. Autsch. Und überhaupt wirkt gerade diese Nummer völlig anders als das Highlight aus dem Jahr 2000. Warum nur?

Das hätten sich die Schweden durchaus sparen können. Eine remasterte Version von CLAYMAN ist durchaus gerechtfertigt, das neue Cover Artwork gefällt mir persönlich sogar besser als das originale Bild. Aber sich derart an diesen Klassikern zu vergreifen, damit haben sich IN FLAMES keinen Gefallen getan. Platter Sound, mieser Gesang. Zumindest wird das dem Großteil der langjährigen Fans sauer aufstoßen. Und die Reaktionen und Kommentare auf YouTube sprechen für sich. Aber, man muss sich die neuen Versionen ja nicht antun. Nur ist die Band wieder um einige Sympathiepunkte bei mir gefallen.

Hätte ich dem puren, neu gemasterten Album satte 9 Punkte spendiert, muss ich auf Grund der misslungenen Neuaufnahmen zwei Punkte abziehen. Sind am Ende aber immer noch mehr als ich dem letzten regulären Album gegönnt habe…

von mir gibt es 7 von 10 Hellfire Punkten

 

Tracks:

01 – Bullet Ride 4:41
02 – Pinball Map 4:06
03 – Only For The Weak 4:53
04 – As The Future Repeats Today 3:28
05 – Square Nothing 3:55
06 – Clayman 3:26
07 – Satellites and Astronauts 5:00
08 – Brush The Dust Away 3:13
09 – Swim 3:11
10 – Suburban Me 3:33
11 – Another Day In Quicksand 3:58
12 – Themes and Variations in D Minor 5:10
13 – Only For The Weak (re-recorded) 4:13
14 – Bullet Ride (re-recorded) 4:37
15 – Pinball Map (re-recorded) 4:19
16 – Clayman (re-recorded) 3:37

 

Line-Up:

Anders Fridén – Vocals
Björn Gelotte – Guitar
Chris Broderick – Guitar
Bryce Paul Newman – Bass
Tanner Wayne – Drums

 

Weitere Infos:

Facebook
Homepage
Nuclear Blast

 

 

 

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