Hellfire-Crossfire: Children Of Bodom – A Chapter Called Children Of Bodom (Final Show In Helsinki Ice Hall 2019)

© Children Of Bodom

Band: Children Of Bodom
Album: A Chapter Called Children Of Bodom (Final Show In Helsinki Ice Hall 2019)
Genre: Melodic Death Metal
Plattenfirma: Spinefarm Records
Veröffentlichung: 15.12.2023

Besondere Anlässe erfordern besondere Maßnahmen, sagt man. Und auch wenn der Release des Live-Albums des allerletzten CHILDREN OF BODOM Konzerts zweifelsfrei ein solcher Anlass ist, so war eigentlich kein Crossfire geplant. Da aber unser Daniel Gefallen an dem Gedanken fand, dass sowohl ein Fan (Daniel) als auch ein Nicht-So-Sehr-Fan (Klaus) mal ihre Meinung kundtun und dieses Rezi-Duell zudem beim Firewind Live-Album vor einigen Wochen so friedlich funktionierte, hat sich letztgenannter schließlich zu einem weiteren “Zweikampf” überreden lassen…

Daniel:

Ach ja…habe ich neulich noch darüber geschrieben, dass ich wohl mittlerweile zu alt für so manch neues hartes bin, so muss ich heute wieder am Anfang etwas über mein „Alter“ philosophieren. Damals nahm ich so ziemlich alles in mich auf, wo Metal draufstand, egal ob melodisch oder halt auch hart. Und dann kam genau der Tag in 1998, wo eine Band das Licht der Welt erblickte (auf einem Sampler eines großen Print Mediums), was das alles zusammenfasste. Und das waren Children Of Bodom. Was Alexi Laiho da mit seiner Band abzog, war einfach grandios und ließ mich auch nie mehr während der folgenden 10 Studioalben wieder aus dem Bann. Leider ist das jetzt auch schon wieder Geschichte, da, nicht zuletzt wegen des viel zu frühen Todes von Alexi, die Band sich im Jahr 2019 auflöste.

Und genau in diesem Jahr spielten COB ihre letzte Show, welche in der Ice Hall zu Helsinki stattfand und die jetzt als Live CD erscheint. Die Vorfreude war da natürlich riesig bei mir, als die Rezension reinschneite! Also rein in die Anlage, im Stuhl nach hinten legen und genießen. Und der Genuss ist sofort da, als die ersten Töne von „Under Grass And Clover“ ertönen. Von da an gibt es einen breit gefächerten Mix aus 21 Jahren Bandgeschichte, in der die Band einfach zeigt, was sie kann. Es passt einfach alles bei den Jungs zusammen. Seien es meine Highlights „Everytime I Die“, „Are You Dead Yet“, „Deadnight Warrior“ oder „Lake Bodom“, jeder einzelne Song erzeugt bei mir Gänsehaut und auch eine Traurigkeit, dass ich das nie mehr live erleben kann. Umso schöner, dass dieses Zeitzeugnis der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Da übersehe ich auch mal die minimalistisch gehaltene Produktion mit vielen Ecken und Kanten und die Spielzeit von gerade einmal 78 Minuten (wobei man erahnen kann, dass mehr für Alexi wohl seinerzeit nicht mehr drin war).

Für COB Fans ist diese CD ein Muss und für die, die wissen wollen, wer die Jungs und was sie für großartige Musiker waren (und ja auch durchaus noch sind), lohnt sich dieses Vermächtnis auf jeden Fall!

Von mir gibt es 9 von 10 Hellfire Punkten.

Klaus:

Drei Jahre ist es nun her, dass CHILDREN OF BODOM Frontmann Alexi Laiho auf tragische Weise und viel zu früh verstarb. Sowohl die Geschichte der Band als auch die Gründe für deren Auflösung im Jahr 2019 dürften hinlänglich bekannt sein, von daher beschränken wir uns auf dieses Live-Album, welches beim finalen Konzert der Band am 15.12.2019 in Helsinki aufgenommen wurde. Gitarrist Daniel Freyberg zeigt sich erfreut: “Es ist großartig, dass diese letzte Show nun als Live-Album veröffentlicht wird. Für all diejenigen, die an diesem Abend teilgenommen haben, ist es eine Reise zurück zu diesem Moment. Und für all diejenigen, die nicht anwesend waren, ist es eine Möglichkeit zu erleben, wie das Kapitel ‚Children Of Bodom‘ beendet wurde”.

Ein Live Album richtig zu bewerten, ist gar nicht so einfach. Denn neben der Qualität der Aufnahme und der Songauswahl ist es vor allem das Zusammenspiel von Band und Fans, das es einzufangen gilt, was in der Vergangenheit bei Veröffentlichungen anderer Bands nicht immer wirklich gelungen ist. Letztgenanntes ist hier ehrlich gesagt nicht abschließend zu beurteilen, da die Publikumsreaktionen zwischen den Songs zwar vernehmbar, für meinen Geschmack aber etwas leise rüberkommen, was aber dem Mix geschuldet sein kann. Aber angesichts der besonderen Umstände dieser Show dürfte die Stimmung auf maximalem Anschlag gewesen sein. In Sachen Tracklist dürften hingegen kaum Wünsche offenbleiben, obwohl man es als Band ohnehin nie allen rechtmachen kann, da vermutlich immer ein persönlicher Favorit fehlen wird. Aber mit Klassikern wie “Hate Crew Deathroll”, “Angel’s Don’t Kill”, “Are You Dead Yet” oder “Downfall” kann man anderseits natürlich überhaupt nichts falsch machen – und das sage ich als Nicht-So-Sehr-Fan!

Was den Sound anbelangt, meldet sich ungefragt mein innerer Metal-Grinch zu Wort. Auch wenn “A Chapter Called…” mit ordentlich Druck losballert, wirkt das Ganze an manchen Stellen etwas verzerrt und verkommt kurzzeitig auch zu einem diffusen Soundbrei. Ob dies dem mir zur Verfügung stehenden Stream geschuldet ist oder auch auf physischem / digitalen Tonträger der Fall ist, vermag ich nicht zu beurteilen, daher enthalte ich mich einfach mal einer Punkte-Bewertung. Fans der Band werden Alexi Laiho mit “A Chapter Called…” in respektvoller Erinnerung behalten und dürften an dem Album nicht vorbeikommen.


Tracklist:

  1. Under Grass And Clover
  2. Platitudes And Barren Words
  3. In Your Face
  4. Shovel Knockout
  5. Bodom Beach Terror
  6. Everytime I Die
  7. Halo Of Blood
  8. Are You Dead Yet?
  9. Blooddrunk
  10. I Worship Chaos
  11. Angels Don’t Kill
  12. Follow The Reaper
  13. Deadnight Warrior
  14. Needled 24/7
  15. Hate Me
  16. Hate Crew Deathroll
  17. Lake Bodom
  18. Downfall

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