Diabolical – Eclipse

© Diabolical

 

Geschrieben von Marco Gräff
Band: Diabolical
Album: Eclipse
Genre: Blackend Death Metal
Plattenfirma: Indie Recordings
Veröffentlichung: 15.02.2019

 

Bereits seit 1996 existieren die Schweden DIABOLICAL, eine Blackend Death Metal Band. ECLIPSE ist ihr sechstes Album. Es folgt auf “Neogenesis”, ihr bis dato ambitionierteste Werk, welches 2013 erschien. Darf man den Promotexten glauben schenken, erwartet uns auf ECLIPSE nun “Superb songwriting and musicianship” und “World-class production quality“.

Da sind die Erwartungen natürlich erst mal hoch. Und die wollten sich nach dem ersten Hören dann auch erst mal nicht erfüllen. Doch mittlerweile läuft die Scheibe seit Tagen bei mir permanent und ich bin echt überrascht und teilweise auch begeistert. Die neun Songs bieten nämlich während der 42-minütigen Dauer reichlich Futter für Fans von ‘Behemoth’, ‘Septicflesh’ und auch ‘Dimmu Borgir’.

Schon direkt der erste Song WE ARE DIABOLCAL macht seinem Namen alle Ehre. Episch, kraftvoller Beginn, dazu böse Growls im Stile Nergal’s (‘Behemoth’). Hier macht sich schon die fette Produktion bemerkbar. Dann kommen klare Vocals zum Einsatz, und das genau im richtigen Moment. Hier passt schon so ziemlich alles zusammen. Auf der einen Seite wirkt der Beginn böse und beschwört einem das Unheil hinauf, dann kommen Momente die Hoffnung schüren. Wenn das mal so weiter geht…

BETRAYAL hält das Niveau hoch, wirkt epischer durch den klar gesungenen Refrain, das gezügelte Tempo und die glasklaren Melodien. Das hat schon einen leicht meloncholischen Touch, der nur durch fiese Death Metal Growls und fette Riffs “gestört” wird. Bei BLACK SUN haben wir es schon beinahe mit Symphonic Dark Metal zu tun, der Hintergrundchor (echter, 20-köpfiger Live-Chor!) wirkt schon erhaben, dazu bietet der Song ein flottes Grundtempo, das aber immer wieder geschickt eingebremst wird.

FAILURE ist zum Glück keiner, aber das schnellste Teil bis dahin. Schwarzer Death Metal mit Backgroundchor, dem so eine gewisse Mainstream-Attitüde anhängt. Etwas schwächer als die vorherigen Songs. Mit INCEPTION wird das aber vergessen gemacht. Mächtig episch und traurig, fast trostlos klingt es “there is no hope, there is no future!” Und dennoch (oder gerade deshalb?) ist es der Song der mich emotional am meisten abholt. Keine Blastbeat-Orgien, keine rasenden Riffs, nein, Gefühle.

Mit HUNTER gibt es einen weiteren anspruchsvollen, abwechslungsreichen Song, der gute sechs Minuten die ganze Palette des Könnens von DIABOLICAL aufzeigt. Getragene Parts ergänzen sich mit ruhigen, stillen Momenten und den bösen, schnellen Ausbrüchen. TYRANNI lädt dann mal zum Verschnaufen ein. Ein instrumentales Intermezzo abseits der Metal Pfade, leicht folkloristisch angehaucht. Und selbst das überrascht nicht, sondern fühlt sich an dieser Stelle absolut richtig an.

THE FIRE WITHIN läutet den Schluss ein. Im mittlerweile gewohnten Wechsel von derben Growls, dicken Riffs und episch, melodischen Parts, überzeugt auch dieser Song. Mit REQUIEM endet das Album und schließt den Kreis zum ersten Song WE ARE DIABOLICAL. Zumindest musikalisch. Auch hier dominiert die Abwechslung, sei es durch diverse Gesangsstile und Chöre, wechselnde Tempi oder unterschiedliche Stimmungen. So stark wie das Album beginnt, endet es dann auch.

Ich gestehe, ich kannte DIABOLICAL zuvor nicht. Kann auch nur durch kurze Einblicke bei bekannten Video-Plattformen die Entwicklung erahnen. Doch ich behaupte, mit ECLIPSE haben die vier Schweden ihr bisher ambitioniertes und bestes Album abgeliefert. Wie sonst soll ich es mir erklären, dass die Band trotz 37.000 Likes auf Facebook doch eher ein Geheimtipp ist? Da muss doch in diesem Jahr mehr gehen. Also bei mir wird das Album nicht in der Versenkung verschwinden!

von mir gibt es 9 von 10 Hellfire-Punkten

 

Tracks:

01 – We are Diabolical
02 – Betrayal
03 – Black sun
04 – Failure
05 – Inception
06 – Hunter
07 – Tyranni
08 – The fire within
09 – Requiem

 

Line-Up:

Sverker Widgren.
Carl Stjärnlöv.
Dan Darforth.
Pär Johansson.

 

Weitere Infos:

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Indie Recordings

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