Delfinia – Deep Elevation

© Delfinia

Geschrieben von Michi Winner
Band: Delfinia
Album: Deep Elevation
Genre: Melodic Power Metal
Plattenfirma: unsingned
Veröffentlichung: 16. Januar 2019

 

Delfinia stellen meine Geduld mit ihrem über 2 Minuten vor sich hin plätschernden Intro auf eine harte Probe. Ich bin schon leicht genervt, statt auf das Kommende eingestimmt, bevor es überhaupt richtig los geht. Mein Lichtblick bisher: bei “The Fate” werde ich Ross VC Thompson zu hören bekommen. Als Fan von Van Canto freue ich mich schon auf diesen Track. Zwischen mir und Ross steht jetzt noch “Loneliness” das mit gutem Sound, schönen Melodiebögen und einem leider etwas theatralischen Chorus daher kommt. Die zentrale Passage des Tracks ist ein ausuferndes Gitarrensolo, welches mich aber eher langweilt als vom Hocker haut, weil ich das in der Form gefühlt schon tausendmal gehört habe.

Endlich startet “The Fate” und egal wie sehr ich mich bemühe, von Ross erkenne ich nix. Ich hätte vorher jede Wette angenommen, dass ich seine Stimme auf jeden Fall erkennen würde. Tatsächlich bleiben wir aber bei viel Pathos und Theatralik, die ein von der Grundstruktur eigentlich guter Melodic Power Metal Song so gar nicht nötig hätte. Der Gesangsstil trägt hier maßgeblich dazu bei, dass man das Gefühl hat, es würde mehr gejammert als gesungen, möglicherweise ist es auch die Tonlage der Stimme… Rein technisch ist der Gesang eigentlich nicht zu bemängeln. Für mich wird dieses Album mit jedem Track mehr zur Herausforderung. Ich mag die Energie der Songs, den Aufbau der Melodien, aber die Kombination der Gitarrenpassagen in dieser speziellen Tonlage mit diesem Gesang sorgt dafür, dass ich es nicht genießen kann, sondern zunehmend genervt bin von so viel Drama. Ich bin nicht sicher, ob die Songs nur bei mir solche Gefühle hervorrufen und andere das möglicherweise ganz anders empfinden, aber mir ist das zu anstrengend. Ich möchte bei Melodic Power Metal gut unterhalten werden. Wenn ich Drama, Nachdenklichkeit oder ähnliches will, suche ich mir ein anderes Genre.

Reinhören sollte man als Fan von Melodic Power Metal auf jeden Fall, da die durch die Musik hervorgerufenen Gefühle doch höchst individuell sind und die Grundstruktur der Songs auf jeden Fall alle Voraussetzungen für gute Melodic Power Metal Songs erfüllen.

Von mir gibt es 6,5 von 10 Hellfire-Punkten.

 

Trackliste:

  1. Deep Elevation
  2. Loneliness (feat. Krzysztof Gunsen Elzanowski, Pathfinder)
  3. The Fate (feat. Ross VC Thompson, Van Canto)
  4. The World of Dream (feat. Olaf Thorsen, Labyrinth)
  5. I’m Here
  6. Do You Remember (feat. Roland Grapow, Masterplan, ex-Helloween)
  7. Heaven (feat. Jocke ‘Aerendir’ Johansson, Twilight Force)
  8. The Brightest Days
  9. Call of the Wind
  10. Eyes Are Calling (feat. Aldo Lonobile, Secret Sphere)
  11. Autumn Dream

 

Line-Up:

Konstantin ‘Laars’ Naumenko: Gesang, Komposition
Daria Naumenko: Gesang, Keyboard

 

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