Bullet-Proof – Cell XIX

(C) Bullet-Proof

Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Bullet-Proof
Album: Cell XIX
Genre: Thrash Metal
Plattenfirma: Sleaszy Rider Records
Veröffentlichung: 14.01.2022

Mehr als viereinhalb Jahre sind ins Land gegangen seit dem letzten Output der Vater-Sohn Thrash Formation BULLET-PROOF. Neben der Suche nach einem Nachfolger für den ausgeschiedenen Gitarristen Max Pinkle dürfte mutmaßlich die anhaltende Pandemie ein maßgeblicher Faktor für die gegebene Album-Flaute der in Südtirol beheimateten Band sein. Musikalisch hat sich die lange Abstinenz aber glücklicherweise nicht negativ ausgewirkt, “Cell XIX” bietet nach wie vor unverfälschten Thrash mit unüberhörbaren Einflüssen klassischer Metal Acts wie Judas Priest oder auch Metallica in der Post “Justice…” Ära.

Nach dem Spannung aufbauenden Intro “Endovena” folgt mit “Brainocide” der erste Frontalangriff auf die Nackenmuskulatur; rasante Riffs, krachende Drums und ein mega-eingängiger Refrain machen den Quasi-Opener zu einem großartigen Einstieg in das Album und setzt zugleich die Messlatte für die nachfolgenden Songs ziemlich hoch an. “When Truth And Trust Collapsed” setzt die Vehemenz seines Vorgängers grundsätzlich fort, verschmelzt diese aber – wie eingangs erwähnt – mit klassischen Metal Zitaten und nimmt lediglich im Chorus ein wenig den Fuß vom Gaspedal. “Paralyzed” ist ein weiteres gelungenes Beispiel für diesen Mix, der irgendwo zwischen Bands wie Testament und Priest zu Painkiller-Zeiten anzusiedeln ist.

“No Future” ist da schon ein anderes Kaliber, der Song wirkt einerseits wesentlich schwerer und düsterer als zuvor, andererseits verfügt der Track über einen unwiderstehlichen Groove, dem man sich nur schwer entziehen kann. Das Teil hätte sich auch gut auf Metallicas Black Album gemacht. Der nachfolgende Titeltrack bietet abermals klassischen Thrash zwischen Megadeth und Testament, während beim eher gemäßigten “Cold Sigh” mein innerer Mustaine förmlich aufschreien möchte! “Undeniable Decline” nimmt den Vibe von “No Future” wieder auf, verfügt im direkten Vergleich allerdings über den etwas leichter zugänglichen Refrain und schert lediglich im geilen Solopart in Richtung Thrash aus.

“Perfectly Divided People” pendelt zwischen bleiernem Groove und explosiven Riff Geschossen; gleiches gilt im Prinzip für “Perception Of Reality”, auch wenn hier die Thrash Ausschläge nicht ganz so vehement ausgefallen sind. Abgerundet wird die Scheibe durch das The Offspring Cover “All I Want” (von “Ixnay On The Hombre”), dem die Italiener konsequenterweise einen gehörigen Tritt in den Allerwertesten verpasst haben. Für mich klingt das Cover sogar mehr nach Punk als das Original!

Im Vergleich zu “Forsaken One” haben BULLET-PROOF in Sachen Songwriting nochmal eine gehörige Schippe draufgelegt, “Cell XIX” bietet alles was man von einem (Melodic) Thrash Album erwarten darf. Natürlich sind die genannten Einflüsse nicht von der Hand zu weisen, aber letztlich besitzen BULLET-PROOF genügend Authentizität, um nicht als billiges Abziehbild dazustehen. Und wenn sprichwörtlich das dritte Album über Erfolg/Misserfolg einer Band entscheidet, dann sind die Südtiroler auf einem sehr guten Weg!

Von mir gibt es 9 von 10 Hellfire-Punkten

 

Trackliste:

  1. Endovena (Intro)
  2. Brainocide
  3. When Truth And Trust Collapsed
  4. Paralyzed
  5. No Future
  6. Cell XIX
  7. Cold Sigh
  8. Undeniable Decline
  9. Perfectly Divided People
  10. Perception Of Reality
  11. All I Want (The Offspring Cover)

Line Up:

Richard Hupka: Gesang, Gitarre
Lukas Hupka: Drums
Federico Fontanari: Bass
Andrea Demasi: Gitarre

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