Geschrieben von Katja Rohloff und Klaus Saalfeld
Band: Bad Butler
Album: Not Bad At All
Genre: Hard’n’Heavy
Plattenfirma: unsigned
Veröffentlichung: 25. August 2017
Dank guter Kinderstube, und einem nervigen großen Bruder, habe ich früh gelernt, zu teilen. Auch die Dinge, die mir besonders gut gefallen. Und da gute Musik zu den Dingen gehört, die am meisten Spaß machen, wenn man sie teilt, teile ich mir diese Review mit meinem Redaktionskollegen Klaus Saalfeld.
Bad Butler aus Saarbrücken haben ihre Ursprünge im Jahr 2013, als die erfahrenen und eingespielten Gitarristen Gary Bonassi und Christian Lautemann zusammen Songs schrieben und beschlossen, das Material mit einer eigenen Band auf die Bühne zu bringen. Seit 2016 bilden Drummer Tom Diener und Bassist Christian Junker das rhythmische Fundament der Formation. Zuletzt wurde mit Dominik Kockler die perfekte Stimme gefunden und die Arbeit am Debütalbum konnte beginnen.
Die Legende besagt, dass der Titel “Not Bad At All” (deutsch: gar nicht mal so schlecht) daher resultiert, dass jeder Schritt zum Ziel, sei es nun das Songwriting oder die Umsetzung im Studio, mit dieser Aussage der Bescheidenheit abgeschlossen wurde. Bescheidenheit ist zwar eine Zier, aber ihr Licht unter den Scheffel stellen müssen die fünf Jungs nicht, denn das alle Mitglieder umfangreiche Erfahrungen in diversen Bands gesammelt haben, hört man dem Album definitiv an. Ein Debüt auf Fortgeschrittenem-Niveau.
Mir hat das Debüt von Bad Butler durchgehend sehr gut gefallen. Was das Album im einzelnen kann und wer unbedingt mal reinhören sollte, verrät euch nachfolgend mein Kollege Klaus, von mir auch gerne als mein wandelndes Metal-Wiki bezeichnet.
Auch wenn das sogenannte Metal-Wiki auf zwei Beinen längst nicht so belesen ist wie meine charmante Kollegin behauptet, kam mir schon beim erstmaligen Hören von “Not Bad At All” die eine oder andere Größe des klassischen Hard Rock/Metal in den Sinn. Und ich muss Katja Recht geben, man hört dem Debüt an, dass hier erfahrene Musiker am Werk sind. Eine tight aufspielende Rhythmus-Fraktion, kernige Riffs und eingängige Melodien, abgerundet durch eine druckvolle Produktion, nehmen den Hörer mit auf eine musikalische Zeitreise in die Metal Welt der 80er und frühen 90er Jahre. Trotz diverser Reminiszenzen klingt das Ganze erstaunlich frisch und in keinster Weise plump abgekupfert oder gar angestaubt.
Der starke Doppelpacker zu Beginn, bestehend aus “Outlaws” und “Burning World”, macht dann auch richtig Bock auf mehr, denn die beiden Up-Tempo Nummern, garniert mit einigen Accept Zitaten, sorgen für wohlgefälliges Kopf- und Fuß-Wippen. Aber spätestens mit dem mächtigen Groover “Gunman” sollte auch der Letzte vom Sound der Saarbrücker gepackt worden sein und das Haupthaar schütteln – soweit noch vorhanden. Gleiches gilt für “Straight From Hell”, das vergleichsweise fast schon “simpel” rüberkommt, aber nicht weniger begeistert. Ebenso gelungen ist “Loud’n Proud”, dessen Vibe mich – wie einige andere Songs auch – an die leider aufgelöste Bremer Formation Unrest zurückdenken lässt.
Absolutes Hightlight ist für mich “Nameless Thing”, dessen Video Katja am Ende dieses Reviews verlinkt hat. Ein saustarker Banger, dessen Riffs man sich durchaus auch auf einem Megadeth Album Mitte der Neunziger hätte vorstellen können. Abgerundet wird “Not Bad At All” durch den erklassigen Rocker “One Last Song” (passender Titel!), der sicherlich erster Anwärter als künftiger Live-Rausschmeißer sein dürfte, und bei dem die Band nochmal ihr Gespür für Melodien mit Ohrwurm Charakter unter Beweis stellt.
Auch wenn es in der zweiten Hälfte des Albums zwei Stücke gibt, die ich lediglich als “gelungen” bezeichnen würde, liefern BAD BUTLER mit ihrem Debütalbum Teutonenstahl vom feinsten ab. Wer bei den zitierten Bands nicht sofort abwinkt und auch sonst dem klassischen Hard Rock/Metal zugeneigt ist, dem sei “Not Bad At All” wärmstens empfohlen.
Trackliste:
01. Outlaws
02. Burning World
03. Gunman
04. Nameless Thing
05. Fighting
06. Straight From Hell
07. Loud’n’Proud
08. Haunted Man
09. Shadows Of Black
10. One Last Song
Line-up:
Dominik Kockler – Vocals
Gary Bonassi – Guitar
Christian Lautemann – Guitar
Tom Diener – Drums
Christian Junker – Bass
Weitere Infos:
Bad Butler bei Facebook
Website von Bad Butler