Agathodaimon luden im Mainzer Kulturclub Schon Schön zur Album Release Party

Agathodaimon live @ Kulturclub Schon Schön Mainz // 02-04-2022 © Marco G.

 

Geschrieben von Marco Gräff // Fotos by gräffix by Marco G.

 

Kulturclub Schon Schön Mainz // 02.04.2022. Es fühlte sich schon ein wenig unwirklich an. Seit fast zwei Jahren mal wieder unter Menschen zu sein, unter fremden Menschen, dazu ohne Maske oder Abstand. Im Mainzer Kulturclub Schon Schön hatten die Lokalmatadoren von AGATHODAIMON zur Album Release Party eingeladen. Die Dark / Black Metal Band veröffentlichte zwei Wochen zuvor ihr erstes Album („The Seven“) seit neun Jahren. Und das wollte man mit den Fans feiern. Leider sind der Einladung nicht wirklich viele gefolgt, trotz eines kleinen Entgelts von 17€ (AK). Was wirklich schade war. Der Club ist eh schon nicht wirklich groß, es hätte eine intime, kuschelige Atmosphäre werden können.

Dennoch kann man allgemein von einem gelungenen Abend sprechen. Als Support für die Mainzer agierten PENTARIUM aus Griesheim bei Darmstadt. Die noch recht junge Band existiert seit 2006 und hat bisher zwei Alben am Start. Ein drittes steht in den Startlöchern und erscheint demnächst. Musikalisch bot das Quintett eine moderne Art Melodic Death Metal. Schwere, fette Riffs, hier und da ein Breakdown, Growls und groovige Rhythmen. Die Versuche von Sänger und Frontmann Carsten Linhs, die eher wenigen Gäste näher vor die Bühne zu bitten, blieben meist erfolglos. Irgendwann kapitulierte er gezwungenermaßen. Was allerdings nicht an der Darbietung der Songs von PENTARIUM lag. Die Jungs verstehen ihr Handwerk, zockten auch ein paar neue Songs und boten in ihrer dreiviertel Stunde einen guten Überblick über ihr bisheriges Schaffen. Ganz klarer Aktivposten war Sänger Carsten, der sich auch mal von der Bühne herunterwagte um sich unter die paar Zuschauer zu mischen. Woran er allerdings noch arbeiten sollte, sind seine Ansagen. Das wirkte wenig spontan, eher einstudiert. Vielleicht war er aber auch nur nervös.

 

Viel Zeit blieb nicht zwischen den beiden Gigs. Höchstens um ein, zwei Kippen draußen zu rauchen. Wer’s brauchte. Denn um kurz nach 21 Uhr ging das ohnehin schon spärliche Licht wieder aus und ein Intro läutete den Haupt Act des Abends an. Direkt mit Ain’t death grand legte das Quartett los wie die Feuerwehr. Dem Song, den die neu zusammengestellte Band als erstes geschrieben und veröffentlicht hatte. Und ja, es war nur ein Quartett. Denn Bassist Von Yanesh fiel kurzfristig krankheitsbedingt aus (kein Corona). Die Band konnte das soundtechnisch gut kaschieren, die Tatsache sollte aber an dem Abend zu einem kleinen Running Gag von Seiten des Sängers Ashtrael werden.

Was folgte war eine musikalische Reise durch 24 Jahre AGATHODAIMON. Zwölf Songs von nun sieben Alben, wobei die letzten beiden Alben „The Seven“ (2022) und „In Darkness“ (2013) mit je drei Songs die Hälfte stellten. Nicht schlecht, aber ich persönlich hätte mir gerne mehr von den Alben „Blacken the Angel“ (1998) und „Higher art of rebellion“ (1999) gewünscht. Dagegen gab es vom 2009er Werk „Phoenix“ gar nix zu hören. Was ich an der Stelle allerdings verschmerzen konnte. After dark, Nacht des Unwesens oder auch When she is mute hätte ich mir allerdings schon gewünscht. Vielleicht das nächste Mal. Hoffe doch sehr, dass die Band spätestens im Herbst auf eine Tour geht.

Die Band war gut gelaunt, Lead Gitarrist Nakhateth verschwand zwar meist im Nebel und der Dunkelheit, hörbar war er aber jederzeit. Aktiver waren Gitarrist und (Clean) Sänger Sathonys und Frontmann Ashtrael. Er ließ es sich auch nicht nehmen zu bemerken, dass der Bassist fehle, und man somit merke, dass es auch ohne ging. Und wenn beim vorerst vorletzten Song Divine eigentlich ein Bass Solo zu hören sei, bermerkte er, dass hier eins kommen solle. Natürlich alles mit einem Augenzwinkern. Nach etwas mehr als einer dreiviertel Stunde gingen AGATHODAIMON zum ersten Mal von der Bühne, um kurz darauf für zwei weitere Nummern zurückzukehren. Danach war Abbauen angesagt und es wurde sich Zeit genommen für ein paar wenige Autogramme und Fotos mit Fans, die zum Teil sogar aus dem osteuropäischen Ausland extra für den Abend angereist waren.

 

Sicher hätte man einen längeren Gig erwarten können als die gute Stunde. Allerdings aber auch deutlich mehr Gäste und Fans. Die Frage nach dem Warum ist müßig. Viele sind wohl immer noch vorsichtig gerade wegen der aktuell noch hohen Inzidenzen. Auch wenn an diesem Abend noch 2G+ galt. Wahrscheinlich muss man den Leuten noch etwas Zeit geben, wieder ins alte Leben zurückzufinden. Hoffen wir einfach auf die nächsten Wochen und Monate. Das wird schon wieder.

 

Setlist Agathodaimon:

Intro
Ain’t death grand
Tongue of thorns
I’ve risen
Kyrie / Gloria
An Angel‘s funeral
Mother of all Gods
Serpent’s embrace
Favorite sin
The divine
Banner of blasphemy

Cellos for the instatible
In darkness (We shall be reborn)

 

Hier geht’s zu den Fotogalerien – © Photos by Marco G (Facebook | Instagram)

Agathodaimon
Pentarium

 

Weitere Infos:

Agathodaimon
Pentarium

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