Wir sprachen mit The Handsome Dogs über ihr neues Album und Desserts mit Maggi

© The Handsome Dogs

Wir vom Hellfire reden nicht nur davon, den Untergrund zu unterstützen, wir wollen Euch dieser Tage eine Menge Bands vorstellen, die „unsigned“ sind, also keinen Deal bei einer Plattenfirma haben, zumindest aber ihre komplette Promoarbeit selber machen.

Auf unseren Aufruf hin, wurden uns „The Handsome Dogs“ vorgeschlagen, eine multinationale Band aus dem Saarland. Die Bandvorstellung könnt ihr schon mal hier nachlesen.

Nun stellt sich Pete unseren Fragen.

HF: Ohne euch zu nahe treten zu wollen: Auf den Bandfotos seht ihr nicht gerade wir Jungspunde aus. Was habt ihr für eine musikalische Vorgeschichte? Wie habt ihr euch kennengelernt? Was hat es mit eurem Bandnamen auf sich?

THD: (lacht)Wir sind auch keine Jungspunde mehr (ausser vielleicht Jens, er ist der Jüngste im Bunde). Jeder von uns war individuell langjährig in der lokalen Musikszene unterwegs. Porty ist nach diversen regionalen Bands auch Frontmann einer AC/DC Coverband, Lemmes war vorher u.a. in einer Ozzy Coverband, Jens hat bei verschiedenen bekannten Gruppen in der Trierer Gegend gespielt (u.a. Blessed Hellride) und Jürgen (ex-Ozzburn) und ich hatten unsere allererste Band zusammen. Ich verbrachte dann 20 Jahre in den USA, New York und Los Angeles, arbeitete dort mit vielen Musikern, darunter auch mit einigen Rock Ikonen, bevor es mich wieder zurück nach Deutschland verschlug.
Lemmes hatte dann irgendwann die Idee, uns alle zusammenzubringen und eine neue Band zu gründen. Ansich hatten wir bei Entstehung der Handsome Dogs (2015) ebenfalls vor zu covern; 80er Hardrock Kracher quer durch den Garten (Van Halen, Priest, Ozzy, Mötley, Ratt etc.). Da hier aber 5 kreative Köpfe zusammentrafen, entstanden daraus recht schnell eigene Ideen. Letztendlich entschieden wir uns dafür, ausschließlich eigene Songs zu schreiben. Der Name THE HANDSOME DOGS entstand, da wir Hunde lieben/besitzen und auch alle sehr hübsch sind.(die Hunde ebenfalls) (lacht). Wir gewannen übrigens 2017 den Classic Rock Radio Future Rock Preis über 1000 Euro und spendeten diesen an das Tierheim Zweibrücken.

HF: Ihr kommt alle aus unterschiedlichen Ländern und Deutsch würde ich jetzt bei keinem von euch als Muttersprache bezeichnen, auch wenn der Dialekt im Saarland immer wieder nett anzuhören ist. In welcher Sprache verständigt ihr euch? Hattet ihr auch mal über Vocals auf Französisch nachgedacht?

THD: Jens ist Deutsch-Belgier, Jürgen Deutsch-Franzose, Lemmes Saarländer. Porty und ich (Saar-Pfälzer) arbeiten zusammen in Ramstein/Pfalz, in einem Business wo überwiegend Englisch gesprochen wird. Aufgrund der dortigen US Airbase besteht unser Klientel zu 50% aus Amerikanern. Dennoch ist Deutsch definitiv unsere Muttersprache und wir kommunizieren privat miteinander größtenteils in Deutsch. Für die Texte haben wir uns für die englische Sprache entschieden, da wir finden, dass diese für unsere Musikrichtung die am zugänglichsten ist und wir diese Sprache einheitlich gut beherrschen. Das ist eben vorteilhaft beim Schreiben der Songtexte. Französische Vocals, obwohl es eine wunderschöne Sprache ist, kommen daher eher nicht in Frage.

HF: Wo ich gerade  bei Saarland bin: Katja fragt sich, ob der Saarländische Teil der Band an „Maggi-Sucht“ leidet. Ich hingegen frage mich, wie sie überhaupt auf die Idee kommt und tippe eher auf „Maggi-Entzug“ bei ihr, aber gut. Habt ihr vielleicht eine bessere Erklärung für mich und auch eine Antwort auf Katjas Frage?

THD: Ich kann Katja gut verstehen. Bei den Dogs mögen alle Maggi, insbesondere ich. Ich kann mich erinnern, dass, als ich in die USA auswanderte, eines meiner ersten Projekte war, einen Laden in New York aufzutreiben, der Maggi im Sortiment hatte. Und ich war erfolgreich! Ich kippe Maggi auf Suppen, Salate, Nudeln, Eier und belegte Brote und was mir sonst noch so auf den Tisch kommt. Ich sollte mal Koch lernen, meine Eltern hatten ein Restaurant, und meine Mutter nannte mich immer voller Verdruss den „Maggikoch“. Nun koche ich nur privat und halte mich bei Gästen zurück, auch wenns schwerfällt.. An Desserts mache ich allerdings keins…oder, warte mal..muss ich noch testen, Maggieis! haha.

HF: Ihr arbeitet derzeit an eurem neuen Album. Die erste Single ist schon sehr vielversprechend. In welche Richtung wird das Album gehen, was können wir Hörer erwarten?

THD: Unser erstes Album „Unleashed“ (2018) war ein sehr spontanes Album, welches unmittelbar nach der Coverphase entstand, mit Ideen, die jedes Bandmitglied individuell bereits auf Lager hatte. Eine konkrete Richtung (ausser, dass es Hard Rock sein sollte) gab es noch nicht wirklich, ich würde sagen, es war sehr „Hardrocknroll-ig“, straight ahead, drauflos. Mittlerweile haben wir uns als Band musikalisch sowie persönlich sehr gut aufeinander eingespielt und weiterentwickelt. Dadurch kristallisiert sich immer mehr ein Stil heraus, der unsere gemeinsame Handschrift trägt, mit härteren Gitarren, Doppelsoli, mehrstimmigem Gesang etc.
Dazu kommt, dass Lemmes, der ja hauptsächlich Gitarrist ist, nun zusätzlich die Keyboards bedient, wenn auch nur für Atmosphäre. Prog-mässig wollen wir dadurch definitiv nicht werden, aber ich nenne es mal „Melodic Heavy Rock“.

HF: Ihr verbringt ja gerade sehr viel Zeit miteinander und im Studio wahrscheinlich auch auf engem Raum. Welche Eigenschaft von jedem von euch nervt den Rest da gerade am meisten?

THD: Durch die Entwicklung der Studiotechnik, dem Verschicken von Musikdateien per Internet, dem Computer Recording mit Programmen wie Cubase, Protools, Logic etc. ist man als Band heutzutage nicht mehr an ein einziges großes Studio gebunden, in welchem man zusammen Tage verbringen müsste. Das heißt im Gegensatz zur regelmäßigen gemeinsamen Bandprobe kommen die Jungs nacheinander zu mir nach Hause in mein „SNAKEPIT Studio“, wo ich dann bereits alles vorbereitet habe (früher: „das Band läuft“). Die im Proberaum entstandenen Ideen werden bei mir nacheinander festgehalten und recorded. Jeder hat seine Parts ready und bei mir laufen dann alle Fäden zusammen. Jedoch sind wir beim Recording selten alle gleichzeitig anwesend. Die Situation, dass man sich da nervt ist also äußerst selten.

Danke euch, Michi, Katja und Hellfire für dieses Interview und viele Grüße von THE HANDSOME DOGS. See you in concert!

 

Interview: Michi Winner

Speichere in deinen Favoriten diesen permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.