The Offering – Home

© The Offering

 

Geschrieben von Marco Gräff
Band: The Offering
Album: Home
Genre: Modern Heavy Metal
Plattenfirma: Century Media
Veröffentlichung: 02.08.2019

 

Vor Wochen bin ich schon ständig in allen gängigen Medien über die Werbung vom Debütalbum HOME der Band THE OFFERING gestolpert. Das macht natürlich neugierig, auch wenn die Genre Bezeichnung “Heavy Metal” für mich erst mal zu allgemein und im Nachhinein auch überraschend war. Aber Century Media als Label hatte mal wieder den richtigen Riecher, eine junge Band aus den USA unter Vertrag zu nehmen. Das erste Ergebnis war vor knapp zwei Jahren die selbstbetitelte EP die schon ordentlich für Aufsehen sorgte.

Mit HOME folgt nun das Debütalbum. Dabei schaffen es THE OFFERING recht viel frischen Wind in die Szene zu bringen. Doch muss man auch ehrlicherweise sagen, die Band scheut sich nicht viele andere Bands und Sounds zu zitieren. Ich schreibe bewusst nicht kopieren. Obwohl es manches mal stark danach klingt. Ihr moderner Metal besticht durch viele schöne Riffs, die gerne auch mal derbe ausfallen, Breakdowns inklusive. Beim Gesang war ich dann doch verwundert, dass es keine Frau ist die da singt. (man möge mir verzeihen). Jedenfalls beherrscht Sänger Alexander Richichi sein Handwerk. Ob Screams oder Growls oder normalen Gesang. Das ist stellenweise sehr beeindruckend wie variabel der junge Kerl seine Stimme da einzusetzen weiß.

Tja, und musikalisch gibt es einiges zu entdecken. Zwischen ‘Slipknot’, ‘System Of A Down’, ‘Judas Priest’ und anderen klassischen Bands finden sich immer wieder Momente die einem dann doch irgendwie bekannt vorkommen. Nur wie soll ich das jetzt deuten? Oft spielt ein gewisser Wahnsinn in den Songs mit, siehe beim ersten Song WASTE AWAY oder noch mehr bei ULTRAVIOLENCE, der eins zu eins von ‘Slipknot’ stammen könnte.

Und dann schlagen einem Black und Death Metal Töne um die Ohren wie bei FAILURE (S.O.S) zu Beginn, um dann wieder in Richtung Mainstream Alternative a la ‘System Of A Down’ zu verfallen und am Ende einen satten Breakdown zu fahren. Keine Frage – die Songs haben jederzeit Power und sind alles andere als langweilig. Melodien finden sich ebenfalls massenhaft. Doch so einen roten Faden kann ich nicht finden.

Mit dem folgenden HYSTERIA haut das Quartett einen modernen Power Metal Song nach draußen, der entfernt an ‘Nevermore’ erinnert und auch nicht mit harschen Vocals und erdrückenden Riffs spart. So würde ich mir das gesamte Album wünschen. Das hat eine gewisse Eigenständigkeit, klingt nicht abgenutzt und bleibt im Kopf. GLORY hat sogar eine gute Portion Progressive Metal an Bord, was der Band auch gut zu Gesicht steht.

Und dann hätten wir noch das abschließende Titelstück HOME mit einer Spieldauer von fast 15 Minuten. Hier gibt es noch mal eine Achterbahn der Gefühle, mitreisender Power-Prog, der in die Dark Melodic Phase von ‘Nevermore’ passte, bzw. wie ihn heute ‘Witherfall’ spielen. Zeit genug jedenfalls um immer wieder das Tempo zu variieren, stellenweise als Ballade durchgeht und irgendwie das Album widerspiegelt. Weil auch hier sich nicht wirklich entschieden werden kann was man wirklich will.

Grundsätzlich ist HOME ein ansprechendes und überdurchschnittliches Debüt. Was THE OFFERING aber zukünftig zu einem ernstzunehmenden Metal Act machen würde ist eine klare Linie bzgl. der Ausrichtung. Sie beweisen zwar mit jedem Song wie moderner Metal heute klingen kann, doch einen eindeutigen Fingerabdruck haben sie mit ihrem Erstwerk auch nicht aufgedrückt.

von mir gibt es 7 von 10 Hellfire-Punkten

 

Tracks:

01 – Waste away
02 – Lovesick
03 – Ultraviolence
04 – A dance with Diana
05 – Failure (S.O.S.)
06 – Hysteria
07 – Glory
08 – Home

 

Line-Up:

Alexander Richichi – Vocals
Nishad George – Guitar
Spencer Metela – Bass
Steve Finn – Drums

 

Weitere Infos:

Homepage
Facebook
Instagram
Century Media

 

Speichere in deinen Favoriten diesen permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.