The Kinks – The Journey Pt 1

© The Kinks

 

Geschrieben von: Bernd Kröninger  
Band: The Kinks
Album: The Journey Pt 1  
Genre: Rock / Britpop 
Plattenfirma: Sanctuary Records Group   
Veröffentlichung: 24.03.2023

 

Für die älteren unter uns Musikjunkies, gibt es heute ein Schmankerl der 60er Jahre. Die “Kinks” waren neben den “Beatles”, “Rolling Stones” und “The Who” eine der bedeutendsten und erfolgreichsten Band von der britischen Insel. “The Kinks” übersetzt die “ausgeflippten”, “schrulligen” wurden 1964 von den Brüdern Ray und Dave Davies gegründet. Musikalisch mitverantwortlich waren Peter Quaife (b) und Mick Avory (dr).

Wenn man den Namen “The Kinks” in Erinnerung ruft, kommen sofort Titel wie “Lola”, “Sunny Afternoon”, “Waterloo Sunset” etc ins Gedächtnis. Und das besondere an diesen Titeln ist, dass man mit ihnen sofort erlebte Situationen verbindet.
Was haben wir von den Texten verstanden? Rein nichts. 1970 gab es den Hit “Lola”, ich begann außer Haus zu trällern:…”Lola, lalalala Lola”… Passanten guckten mich komisch an, mehr Text war nicht drin. Aber was war ich stolz wie “Bolle”. So saßen wir im Partykeller meines Onkels, kreierten unsere eigene Hitparaden. Legten die 45er auf den Plattenteller und vergaben Punkte für diverse Scheiben von unseren “Heroes”. Ausgespielt bis zum Ende, was ja möglich war, denn die Spielzeiten lagen alle bei ca.2:55 Minuten. Klar waren “The Kinks” mit dabei.

Ihren Erfolg verdankten sie unter anderem Ray Davies, der als seinerzeit neben John Lennon und Paul Mc Cartney zu den besten Songschreibern gehörte. Aus seiner Feder stammen eine ganze Reihe an Hits. “Death of a Clown”, “Dead End Street” oder “Sunny Afternoon”, unzählige mehr könnte man hier auflisten. Ihrem Erfolg wollten sie in den Midsechzigern auch in den USA fortsetzen. Dies wurde über Jahre von 1965 bis 1969 wegen eines Streits der amerikanischen Mediengewerkschaft verhindert.

Um all ihren Hits nominell gerecht zu werden, bräuchte ich mehrere Seiten in unserem Hellfire Magazin. Was für heutige Zeiten als normal erscheint, nämlich eine LP zu produzieren, war seinerzeit eine Collection von Singlehits. Die Single war der Renner. 1968 veröffentlichten die Jungs das Album “The Village Green Preservation Society”. Damals konnten sie sich neben den gleichzeitig erscheinenden Alben der Beatles (“Weißes Album”) und der Stones (“Beggars Banquet”) nicht durchsetzen. Heute zählt es als das beste Album der Band. Der Titel “Lola” stand beinahe auf der Kippe gespielt zu werden. Zum einen wegen sexuellen Inhalts (Liebe zweier Männer) zum anderen, weil die “BBC” Schleichwerbung für “Coca Cola” vermutete. Hies es im Text doch:..”where you drink champagne and it tastes just like coca cola”… Man ersetzte es durch “Cherry-Cola”  und siehe, 2007 wurde es für Coca Cola Werbung genutzt. Tja, so wurden damals schon die Texte akribisch geliebäugelt.

Dennoch, dem Bekanntheitsgrad der “Kinks” tat es keinen Abbruch. Mit ihrem kraftvollen, überzeugenden Sound gelang in den späten 70ern der Sprung und Erfolg in den USA. Alben wie “Sleepwalker” (1977) oder “Misfits” (1978) schlugen endlich ein.
Nachdem sie sogar einen Soundtrack für “Percy” 1971 geschrieben haben, kam im selben Jahr das Album “Muswell Hillibillies” auf den Markt. Bemerkenswert an dieser Scheibe war, nicht ein einziger Hit befand sich in den Rillen. Trotz allem wurde es von Kritikern als beste Veröffentlichung gelobt. Ausschlaggebend die stimmige Thematik mit amerikanischem Rock und Country Rhythmen sowie melancholischen Texten.

1990 dann der Traum eines jeden Musikers, einer jeden Band. Die Aufnahme in die “Rock and Roll Hall of Fame”. Dem folgte drei Jahre später das letzte Album “Phobia”. Offiziell aufgelöst wurde die Band nie. Doch Streitigkeiten unter den Brüdern (siehe auch “Oasis”) führten zum Bruch. Die Anerkennung ihrer musikalischen Reise finden “The Kinks” im “Rolling Stone” Magazin auf Platz 65 der 100 größten Musiker aller Zeiten.

Fazit: Wer die Zeit seinerzeit verpasst hat, geht nun mit den Jungs auf die Reise in die und aus der Vergangenheit. Auf zwei Silberlingen sind 36 ihrer größten Hits zu hören, zu bestaunen. Ein schöner Trip in die Anfangszeit des Rockpop mit allerlei fantastischen Erinnerungen, sofern man schon geboren war. Leider werden “The Kinks” zu selten mit den Anfängen der Musik genannt, und wurden immer unterschätzt. Die Reise wird sicher mit “Journey Pt 2” fortgesetzt. Ich bewerte die Jugendtitel mit 10 von 10 Hellfire Punkten.

 

Tracklist CD 1                                                      

01 You Really Got Me                                           
02 All Day and All of the Night                              
03 It’s Allright                                                     
04 Who’ll Be the Next in Line                               
05 Tired Of Waiting For You
06 Dandy                                                            
07 She’s Got Everything                                      
08 Just Can`t Go to Sleep                                   
09 Stop Your Sobbing                                          
10 Wait Till the Summer Comes Along
11 So Long
12 I’m Not Like Everybody Else
13 Dead End Street
14 Wonderboy
15 Schooldays
16 The Hard Way
17 Mindless Child Of Motherhood
18 Supersonic Rocket Ship
19 I’m in Disgrace
20 Do You Remember Walter?  

 

Tracklist CD 2

01 Too Much On My Mind
02 Nothing in the World Can Stop Me Worryin’ ‘Bout That Girl
03 Days
04 Last of the Steam Powered Trains
05 Where Have All The Good Times Gone
06 Strangers
07 It’s Too Late
08 Sitting in the Midday Sun
09 Waterloo Sunset
10 Australia
11 No More Lookin Back
12 Death of a Clown
13 Celluloid Heroes
14 Act Nice And Gentle
15 This is Where I Belong
16 Shangri-La

 

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