TaktArt – Der große Traum ist nachwievor die große Bühne

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Die Bands und Musiker auf der Bühne sieht und kennt jeder. Aber es gäbe keine Musik, keine Shows und keinen Erfolg ohne die Leute im Hintergrund, seien es Plattenfirmen, Produzenten, Veranstalter und viele mehr.

Wir möchten euch ein paar der Menschen vorstellen, die für und mit den Musikern arbeiten und sie auf ihrem Weg unterstützen.

Heute sprechen wir mit Torsten Schramm, Gründer des Künstlernetzwerkes TaktArt.

HF: Stell doch bitte mal kurz vor, was TaktArt eigentlich genau macht. Was sind eure Schwerpunkte zur Zeit?

Torsten: Wir vernetzen, vermitteln zwischen den Bands, Studios, Fotografen, booken eine ausgewählte Anzahl von Bands und organisieren Eventreihen, Einzel Events und kleinere Indoor Festivals. Der Schwerpunkt liegt zur Zeit in der Stärkung der Bonner Live Szene, die sich seit 1-2 Jahren wieder einen großen Auftrieb verschaffen konnte. Zahlreiche etablierte, sowie ganz frische und junge Talente ziehen auf einem zwar immer noch kleinen Feld, erfreuen sich aber mehr und mehr an Beliebtheit und Resonanz, seitens des Publikumverkehrs der Szene.

HF: TaktArt existiert jetzt bereits seit zehn Jahren. Mit welcher Motivation seid ihr/bist du damals an die Gründung dieses Netzwerkes herangegangen und welche, vielleicht auch unerwartete, Entwicklung hat TaktArt seitdem durchlaufen? Hast du dir das damals alles so vorgestellt?

Torsten: Ich hatte damals die Idee für meine Bands Nektra und Sober Truth eine Booking Agentur zu gründen, um so an weitere Gelegenheiten zu kommen, um Gigs zu spielen. Daraus wurde bereits nach Gründung schnell eine eigene Veranstaltungsoffensive :-), das heißt wir haben schnell angefangen, eigene Wege zu gehen und veranstalten seit 2008 regelmässig selbstständig Konzerte. Vorgestellt hatte ich mir damals nichts und machte das aus leidenschaftsgründen neben der Arbeit. Mittlerweile ist es Hauptbestandteil meines Lebens und ich kann mir was anderes gar nicht mehr wirklich vorstellen. Nein, dass ich das über Jahrzehnte machen würde, war nicht geplant. Über die Jahre hat sich diese Liebe mehr und mehr gefestigt. Ich lebe es 7 Tage die Woche und Musik und dessen Bandkultur ist für mich das Größte (neben meiner Frau).

HF: Zehn Jahre sind eine lange Zeit. Wie habt ihr es geschafft, eure Motivation so lange aufrecht zu erhalten? Was waren/sind die Momente, die euch die Energie fürs weitermachen geben? Und was war eigentlich das Kurioseste, was euch in der Zeit untergekommen ist?

Torsten: Es sind ja nicht „nur“ 10 Jahre. 1991 habe ich bereits mit meiner ersten Band Nothammer angefangen und mich schnell in diese Undergroundszene mit all ihren Seiten reingelebt. Die Energie wird dabei natürlich oft angegriffen und strapaziert und es ist bestimmt nicht für jeden gleichermassen befriedigend, sich derart einzufühlen und quasi seinen Lebensinhalt mit der schönsten Nebensache der Welt?! zu füllen. Für mich ist es das aber und ohne diesen eigenen Antrieb, der übrigens nie fortgegangen ist, ist es kaum möglich so lange und intensiv diese leidenschaftsvolle aber auch stressvolle Tätigkeit auszuüben. Kuriositäten gab und gibt es immer wieder reichlich, da habe ich jetzt diverse coole im Kopf, aber diese Liste ist zu lang.

HF: Ihr habt eine Menge Bands kommen und gehen sehen und du stehst ja auch selber als Frontmann von Sober Truth auf der Bühne. Welchen Ratschlag würdest du einer jungen Band am Anfang ihres Weges geben? Welche Fehler sollte sie unbedingt vermeiden, welche Punkte von Anfang an mitbedenken?

Torsten: Ja das sind und waren einige Bands. Ganz wichtig ist es, bevor es überhaupt losgeht mit Gigs, Aufnahmen und Terminabsprachen, sich selbst mit der Band identifizieren zu können. Es müssen ein positives Klima und offene Umgangsformen herrschen. Das jeweilige Ziel der Band muss jedem klar sein, oder besser in Teilziele eingliedert sein. Das heißt, Ideen und Pläne schmieden und immer fragen … was machen wir als nächstes? Nimmt man den Bereich Studio Aufnahmen zum Beispiel. Hier müssen diverse Schritte beachtet werden und untereinander vorher ein gemeinsames Ziel ausgelotet werden. Ehrlichkeit währt am längsten und so ist auch diese Form der Beziehung untereinander abhängig von den jeweiligen Lebenssituationen und Entwicklungen der jeweiligen Bandmitglieder. Wer spricht gewinnt hier meistens und wenn eine Band auch mal durch dunkle Täler geht, wird so wenn sie aufopfernd weiter macht, sogar zur Stütze auch in nicht so schönen Momenten.

Die Freundesache klappt meistens nicht, also nur in wenigen mir bekannten Ausnahmefällen. Läppschheit, Termine vergeigen, nicht ernsthaft zusammen an Songs arbeiten, für die Tante den Onkel oder den Freund die gemeinsamen Proben zu canceln, usw … all das sind Dinge, die wenn man eine Band wirklich voranbringen will, einfach nicht funktionieren. Ausser, man belässt es bei einfach nur zusammen Spass zu haben. Diese Bands klammern wir ausschliesslich aus und sie sind nicht auf unserem Radar. Es wird dann halt nix, denn alles ist wichtiger als die eigene Musik. Verstecken bringt nix und man sollte darauf achten, die Authentizität muß klar und deutlich rüberkommen, sonst wird die Band sich keine echten Fans erspielen können. Da gibt es aber ganz viele Anregungen, die dieses Interview dann sprengen würden.

HF: Wie sehen die Pläne für die Zukunft von TaktArt aus? Welche Ziele habt ihr euch gesetzt? Was wäre der ganz große Traum?

Torsten: In Zukunft wünschen wir uns, dass unsere Eventreihen BAUHAUS LIVE und die Bonner Club Show weiteren Zuspruch seitens Konzertgängern, Fans und Freunden erhält. Diese sollen wachsen. Das nächste Ziel ist es, dass unser „Bis einer weint“ Festival in 2019 wieder stattfinden kann und dass unsere nächste Expansionsstufe, die wir in 2017 begonnen haben, auch fruchtet. Wir werden die Agentur erweitern und auf vielen weiteren Feldern unterwegs sein. Der große Traum ist nachwievor die große Bühne 🙂 !

HF: Vielen Dank für deine Zeit. Wir wünschen TaktArt weiterhin viel Erfolg und sehen uns bestimmt bald wieder bei einer eurer Veranstaltungen.

Torsten: Vielen Dank Hellfire für das tolle Interview mit Euch!

Interview: Katja Rohloff

Weitere Infos:
TaktArt im Internet
TaktArt bei Facebook

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