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Alle Jahre wieder…. ist es soweit, dass Hellfire-Team scheut keine Mühen, euch die Adventszeit mit einem “Special” zu verkürzen. In diesem Jahr präsentieren wir euch ein paar, von vielen womöglich längst vergessene Bands und deren Alben, für die sich unsere Redakteure bis heute begeistern. Viel Spaß damit…
Geschrieben von: Jörg Schnebele
Band: Grand Funk Railroad
Album: Collectors Series
Genre: Rock, Hard Rock
Plattenfirma: Capitol (EMI)
Veröffentlichung: 1991
Wenn man 1960er Jahrgang ist, dann hat man grundsätzlich erst einmal kaum ein Problem, ein solches Album herauszusuchen. Das größere Problem ist, die Auswahl auf eine einzige Platte zu begrenzen. Wenn dann auch noch die Band jede Menge Kult Songs über mehrere Alben verteilt veröffentlicht hat, kommt man um eine Compilation nicht herum.
So habe ich mich schließlich für das 1991 erschienen „Best-Of“ Album „Collectors Series“ von Grand Funk Railroad entschieden.
„Offiziell“ gibt es die Band in veränderten Line Up immer noch, aber DAS Trio Line Up Farner/Schacher/Brewer ist für mich persönlich maßgebend, so das dies für mich die Anforderung „dass die Band schon lange nicht mehr existiert“ neutralisiert.
Grand Funk Railroad wurden 1968 gegründet und galten in den Siebzigern als eine der größten Rockbands Amerikas. Die Band startete als Trio mit Mark Farner an der Gitarre und am Micro, Mel Schacher am Bass und Don Brewer an den Drums, nahmen dann 1972 offiziell den Keyboarder Craig Fros als viertes Mitglied in die Band auf, der zuvor live den Soundteppich bereitete.
Zwischen 1969 bis 1981 veröffentlichte die Band 16 Alben, inklusive diverser Live Alben, von denen das 1975 veröffentlichte „Caught In The Act“ mein persönlicher Liebling ist, sowie mehrere Best Of Scheiben.
Die „Collectors Series“ enthält 15 Songs, von denen vielen wenigstens „We’re An American Band“ als Coverversion bekannt sein dürfte. Dieser Song ist bei vielen Ami Bands heute im Live Repertoire; offiziell gecovert und auf Platte gebannt wurde das Stück meines Wissens 30 Mal, unter anderem von Joe Lynn Turner, Autograph, Jackyl, Raging Slab, Poison, Rob Zombie oder The Dead Daisies, um nur die Bekannteren zu nennen.
© Grand Funk Railroad
Aber Grand Funk Railroad coverten selber auch, unter anderem Gimme Shelter (Rolling Stones, hielt sich 61 Wochen in den US Charts) und das ursprünglich recht poppige „The Loco Motion“, welches 1962 von Little Eva veröffentlicht wurde und den meisten eher von Kylie Minogue bekannt sein dürfte.
Grand Funk Railroad versuchten sich bereits 1974 an dem Song und veröffentlichte ihn auch als Single mit der fantastischen B-Seite „Some Kind Of Wonderful“, welches mein All Time Fave der Band ist. Übrigens auch ein Cover, Soul Brothers Six aus dem Jahr 1967.
Die Band hat es geschafft, den gecoverten Songs ihren eigenen Stempel aufzudrücken und somit einen ganz eigenen Stil zu verleihen.
Wer so wie ich Anfang der Sechziger (oder früher) geboren wurde und nicht komplett von den Eltern von internationaler Rockmusik ferngehalten wurde, dem werden viele der GFR Songs irgendwie bekannt vorkommen, etwa „Time Machine“ (ein klasse Blues Song, 1969 auf dem Album „On Time“ erschienen), „Heartbreaker“ (ebenfalls von „On Time“), ein treibender Stampfer mit oberheilem Gitarrensolo, „Mean Mistreater“, ein ruhig beginnender Song der sich ekstatisch entwickelt oder „Rock & Roll Soul“ (1972 vom Album Phoenix) mit einer eingängigen Gesangsmelodie, die später in stilistisch ähnlicher Art von vielen Bands aufgegriffen wurde. Somit waren GFR hier ein Vorreiter für viele Rock, Hard Rock und später Metal Bands.
In der damaligen Zeit verriss die (amerikanische) Presse die Band als „zu laut und undefinierbar“, was dem Erfolg aber nicht im Wege stand. Unzählige goldene Platten konnte sich die Band in den Staaten erspielen. Das erste (On Time) bereits 1969. Inzwischen haben alle Alben, die bis 1975 (Caught In The Act) erschienen sind, Gold Status.
Am Rande sei noch folgende Anekdote erwähnt:
1971 spielte die Band zwei Konzerte im New Yorker Shea Stadium, welche in allerkürzester Zeit ausverkauft waren. Die Konzerte wurden mit einem riesigen Banner mit den Köpfen der drei Musiker beworben, welches damals 100000 $ kostete und ein riesiges Loch in die Bandkasse riss.
Die monatlichen Mietkosten der Ausstellungsfläche betrug 35000 $, die Installationskosten betrugen 30000 $ und es waren 15 Leute mit insgesamt 1500 Arbeitsstunden mit dem Aufstellen beschäftigt
Bis dahin eine absolut konkurrenzlose Aktion und beworben als „größte Außentafel in der Geschichte der Schallplattenproduktion“.
(C) Capitol Records
Zusammenfassend möchte ich sagen, dass Grand Funk Railroad eine Band war/ist, mit der man sich unbedingt beschäftigen sollte. Leider Gottes haben interne Querelen die Band und ihre Kreativität frühzeitig ausgebremst.
Aber auf alle Fälle haben die Jungs Musikgeschichte geschrieben, die beachtenswert ist.
Tracklist:
01 Time Machine
02 Heartbreaker
03 Inside Looking Out
04 I’m Your Captain
05 Mean Mistreater (live)
06 Feelin’ Alright
07 Gimme Shelter
08 Footstompin’ Music.
09 Rock & Roll Soul
10 We’re An American Band.
11 Walk Like A Man
12 The Loco-Motion
13 Shinin’ On.
14 Some Kind Of Wonderful
15 Bad Time
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