Nevalra – Conjure the storm

© Seth Siro Anton for Nevalra

 

Geschrieben von Marco Gräff
Band: Nevalra
Album: Conjure the storm
Genre: Extreme Metal / Blackened Death Metal
Plattenfirma: M-Theory Audio
Veröffentlichung: 07.06.2019

 

Scott Eames, der aktuelle Live Gitarrist von ‘Thy Antichrist’, gründete im Jahr 2013 die Band NEVALRA noch als Projekt eines einzelnen Musikers. Doch schnell wuchs das Projekt zu einer vollwertigen Band und in 2015 erschien das Debüt in Form der EP “The black flame”. Einige Auszeichnungen folgten daraufhin, ebenso fleißiges Touren war an der Tagesordnung. Unter anderem war man mit ‘Deicide’, ‘Suffocation’, ‘Venom Inc.’ und ‘Trivium’ in den Staaten unterwegs.

Vor ein paar Tagen erschien nun das Full-length Debüt CONJURE THE STORM, welches sogar von Dan Swanö gemixt und gemastert wurde. Diese saubere Produktion fällt dann leider zu glatt aus, zu perfekt. Ich vermisse Ecken und Kanten, die dem Album einen raueren Charme verpassen würden. So gesehen wirken manche Songs nicht so effektiv wie sie sein könnten. Als Anhaltspunkt, um mal eine Richtung zu bekommen was den Hörer in den 45 Minuten erwartet, stelle man sich eine Mischung aus ‘Dimmu Borgir’ und ‘Behemoth’ vor, nur ohne Bombast und ohne Ketzerei.

WARCHSESTRA lässt das zu Beginn schon deutlich werden. Auffällig direkt schon der Gesang vom Bandkopf. Ansonsten Blastbeats, schwere Riffs die auch sehr schnell daherkommen, dazu ein recht melodisches Grundgerüst. Der dämonische Gesang macht den Eröffnungstrack schön böse und lässt auf mehr hoffen.

…OF RUINATION, die erste Videosingle beginnt dagegen als klassischer Heavy Metal Song, bevor er nahtlos in einen schnellen und fiesen Black Metal Bastard übergeht. Laut Band der typischste Song der dem Hörer einen guten Eindruck verleihen sollte, wofür NEVALRA 2019 stehen. Während AMIDST THE IVORY TOWER noch etwas derber und böser wirkt, die melodischen Gitarren aber nie vernachlässigt, erklingt SAECULUM nicht weniger böse, aber geradliniger. Norwegischer Black Metal lässt grüßen.

Beim Titeltrack CONJURE THE STORM gibt sich Andres Vargas, Sänger von ‘Thy Antichrist’, als Co-Sänger die Ehre. Der Song selbst geht wieder mehr in die klassische Metal Richtung, rockt zwischenzeitlich ganz ordentlich und glänzt mit schönen Gitarrensoli. Für einen Titeltrack aber etwas zu blass um die Nase. Und auch für den Rest der Scheibe nicht wirklich stellvertretend. Scott Eames wird sich aber schon etwas dabei gedacht haben.

Die folgenden Song fallen nicht ernsthaft weiter auf. Man folgt dem Muster und mischt Black und Death Metal mit Melodien und klassischem Heavy Metal. Das klingt alles ordentlich aber nie wirklich zwingend. Erst mit TAKE YOUR LEAVE wird die Sache hinten raus wieder deutlich abwechslungsreicher und interessanter. Ebenso wie das folgende I AM THE SUN. Schon beinahe dem Melodic Death nahe und ausgestattet mit leidenschaftlichen, intensiven Screams, geht der Song glatt als Ohrwurm durch.

Den Abschluss beschert uns PROPHET FOR PROFIT, und erneut darf ein Gastsänger mitschreien. Dieses mal ist Mark Kloeppel (‘Misery Index’, ‘Scour’) zu hören. Dem Song hat man ein paar Thrash Riffs spendiert, insgesamt fliegen dem Hörer die letzten vier Minuten ziemlich rabiat und dreckig um die Ohren, auch wenn in der letzten Minute der Fuß vom Gas genommen wird und das Album gemächlich ausklingen darf.

CONJURE THE STORM ist ein sehr gutes Debüt Alben geworden. Wenn NEVALRA jetzt noch den Hänger zur Mitte des Albums in den Griff kriegen, den Sound etwas rauer und mehr nach Black Metal klingen lassen, dann sind demnächst ein bis zwei Punkte mehr drin. So besteht die Gefahr schnell wieder dort zu verschwinden wo man hergekommen ist. Und das wäre leider verschwendetes Potential. Fans der genannten Referenzen dürfen jedoch blind zugreifen.

von mir gibt es 7,5 von 10 Hellfire Punkten

 

Tracks:

01 – Warchestra
02 – …Of Ruination
03 – Amidst the Ivory Towers
04 – Saeculum
05 – Conjure the Storm
06 – It Dies In Vain
07 – Kismet
08 – Take Your Leave
09 – I am the Sun
10 – Prophet For Profit

 

Line-Up:

Scott Eames – Guitars, Vocals, Songwriting
Cody Sprock – Bass
Simon Dorfman – Studio Drums
Adrian Galindo – Touring Drums

 

Weitere Infos:

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Scott Eames Homepage

 

 

 

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