Mustasch – A Final Warning: Chapter One

© Mustasch

von Mathias Keiber
Band: Mustasch
Album: A Final Warning: Chapter One
Genre: Mainstream-Metal / Schlager
Plattenfirma: Tritonus Records
Veröffentlichung: 16. April 2021

Was ist nur aus Mustasch geworden? Der Band, die ich vor 18 Jahren auf der Bonner Rheinkultur erstmals gesehen und die mich damals komplett weggeblasen hatte. Die zwischen 2002 und 2007 vier Alben veröffentlichte, von denen der Nachfolger jeweils noch besser war als der immer schon bärenstarke Vorgänger.

Ja, Alpha-Männchen Ralf Gyllenhammar war schon immer ein Prahlkopf. Aber eine Zeitlang verstand er es wenigstens, authentisch dabei rüber zu kommen. Einem selbst so fühlen zu lassen, als stünde man „on top of the world“. Was er hier jedoch abliefert, ist einfach nur noch ekelhafte Anbiederung – die jedoch nicht ganz überraschend kommt.

Hintergrund: Mustasch nehmen demnächst mal wieder am sogenannten „Melodifestivalen“ teil, der schwedischen Vorausscheidung zum Eurovision Song Contest. Doch eins nach dem anderen.

A Final Warning: Chapter One” startet mit dem Titelsong, der nur ein einziges Ziel verfolgt: mit billigem Synthesizer-Orchester und Pseudo-Naturschutz-Lyrics auf Stimmenfang im Lager seiner Landsfrau Greta Thunberg zu gehen. Da stellt sich doch direkt die Frage, weshalb Mustasch nicht mit diesem Song beim Melodifestivalen antreten.

Die Antwort: Es gibt noch ein aktuelleres Thema als den Klimawandel – und das heißt Corona. Und genau darum geht es in Song Nummer zwei, dem überhaupt nicht ansteckenden „Contagious“, mit dem Mustasch aber möglichst beim Eurovision Song Contest abräumen wollen. Und zwar mit einem Refrain, der so doof ist, dass es weh tut:

When you’re laughing it’s contagious
It’s a little something that’s so painless
These are times that are dangerous
But pray for wonders, it won’t save us

Geht’s noch blöder? Die schmerzhafte Antwort: Ja. Der dritte Song, „Albert Einstein“, gipfelt in der Prahlorgie: „Don’t you wanna be? Do you wanna be? On the run? Who the hell are you? Not exactly fuckin’ Einstein!”

Naja, Ralf. Du halt auch nicht, wa?

Beim nächsten Song, der genauso gut von den Fitnessstudio-Soundtrack-Machern Five Finger Death Punch hätte stammen können, habe ich dann aufgegeben.

0 von 10 Hellfire-Punkten. Gute Besserung, Gyllenhammar.

Songs
1. A Final Warning
2. Contagious
3. Albert Einstein
4. You Are Killing Me
5. Searching For Long Range Communication
6. To Be Continued

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