Leprous – Malina

© Leprous

Geschrieben von Katja Rohloff
Band: Leprous
Album: Malina
Plattenfirma: Inside Out Music
Veröffentlichung: 25. August 2017

Im weiten Feld der progressiven Musik positiv aufzufallen, ist sehr schwer. Die norwegische Formation Leprous tut dies jedoch seit ihrer Gründung 2001 mit zunehmender Publikumsresonanz. Bisherige Krönung dieser stetig steigenden Erfolgskurve war 2015 die Veröffentlichung des vierten Studioalbums “The Congegration”, mit dem sie es in Deutschland sogar kurzzeitig in die Charts schafften. Für eine Progressive-Band ein durchaus beachtliches Ergebnis.

Während andere Bands dem einmal gefundenen Erfolgsschema stur weiter folgen würden, stellen die Musiker von Leprous an sich selbst den Anspruch, sich ständig weiterzuentwickeln und Grenzen zu überschreiten. Und so entwickelte sich aus der Grundidee, den Stil von “The Congegration” auf eine höhere Stufe zu bringen, etwas völlig Neues. Zwar verweigern sich die Norweger konsequent dem genremäßigen Schubladendenken, gestehen aber dem neuen Album “Malina” zu, aus Leprous eher eine Rock- statt einer Metal-Band im progressiven Bereich gemacht zu haben.

Ein Zitat des großen Keith Emerson (ELP) passt sehr gut, um die Songs auf “Malina” zu beschreiben: „Es ist Musik, die fortschreitet. Sie nimmt eine Idee und entwickelt sie, statt sie einfach zu wiederholen. Pop-Songs bestehen aus Wiederholung, Riffs und Einfachheit. Progressive Musik nimmt ein Riff, kehrt sein Inneres nach Außen, stellt es auf den Kopf, spielt es dann wieder andersherum und erkundet so sein Potenzial.“

Während z.B. der Opener “Bonneville” eher eine jazzige Atmosphäre hat, klingt der nächste Song “Stuck” mit seinem ausgeprägten Gitarrensound mehr nach Rock. Und so gibt es keinen durchgehenden Charakter der Lieder. Allen Stücken gemein ist jedoch die vorrangige Betonung des Rhythmus, die Melodie hat untergeordnete Bedeutung und erfährt daher auch öfters diverse Brüche oder rapide Wechsel. Die helle und melancholisch-tragische Stimme von Sänger Einar Solberg ist dabei noch ein eigenes Stilelement der Songs und dient nicht der reinen Textwiedergabe.

Durch ihre ausgeprägte Individualität und der Verweigerung gängiger Muster zielt “Malina” mehr auf die dem Progressive Metal und Rock völlig zugetanen Hörer und eignet sich weniger für Gelegenheitshörer.

Trackliste:

1. Bonneville
2. Stuck
3. From The Flame
4. Captive
5. Illuminate
6. Leashes
7. Mirage
8. Malina
9. Coma
10. The Weight Of Disaster
11. The Last Milestone

Line up:
Einar Solberg – vocals/synth
Tor Oddmund Suhrke – guitar
Baard Kolstad – drums
Simen Børven – bass
Robin Ognedal – guitar

Mehr Infos:
http://www.leprous.net
http://www.facebook.com/leprousband

Speichere in deinen Favoriten diesen permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.