Hellfire-Crossfire: Judas Priest – Invincible Shield

Band: Judas Priest
Album: Invincible Shield
Genre: Heavy Metal
Plattenfirma: Sony Music
Veröffentlichung: 08.03.2024

Was ist passiert, wenn unser „Master Of Desaster“ Dirk, der sich aus der aktiven Schreiberei zurückgezogen hat, den Stift in die Hand nimmt, um eine Rezension zu schreiben? Richtig, seine Lieblingsband veröffentlich ein neues Album. Und wenn das Ding dann auch noch so ein Hammer wird, dann ergibt allein Dirks Einschätzung ein halbes Buch.
Die Rede ist selbstverständlich von Judas Priest und dem neuen Album „Invincible Shield“.
Fürs Team gar keine Frage, dass wir das Meisterwerk im Rahmen eines Hellfire-Crossfires besprechen.

 

Frank Weichert

Kurz und knapp: Geil, kaufen!

Ich bin musikalisch ja irgendwo in den 80er hängengeblieben und bin daher immer sehr skeptisch, wenn die alten Haudegen eine neue Scheibe rausbringen. So auch bei Judas Priest, als wieder ein neues Album anstand. Schaffen sie es, die Erwartungen zu erfüllen? Bewegen sie sich auf neuem Terrain?

Aber als dann Invincible Shield im Player war, hat sich die Skepsis auf einen Schlag verflogen. Wow, was für ein Killeralbum! Wobei ich tatsächlich ein oder zweimal nachgeschaut habe ob ich nicht doch aus Versehen die Painkiller oder Defender in den Player geschoben habe.

Invincible Shield erinnert recht oft an genau diese zwei Scheiben, aber dafür frischer und kraftvoller. Judas pur. Ok, an manchen Stellen kommt Rob Halford nicht mehr ganz an die alten Töne ran, aber das macht absolut nichts aus. Der Gesang steckt voller Power.  

11 Songs in bester NWOBHM Tradition, als Anspieltipps von meiner Seite rein in den Player und durchlaufen lassen, von vorne bis hinten und gleich wieder zurück.
Deshalb 9,5 von 10 Hellfire Punkten

 

Daniel Seidel

Judas Priest sind nicht meine erste Wahl, wenn ich (meine) Metal Götter aufzähle. Klar habe ich sie live gesehen und natürlich höre ich mir jede Platte einmal bei Erscheinung an, aber eine Veröffentlichung der Band wird erst einmal am Rande nur wahrgenommen. Das war dann diesmal ein wenig anders, da die Anfrage zu einem Crossfire kam. Gute Musik wird es auf jeden Fall, dachte ich mir, und es muss ja nicht die Höchstpunktzahl vergeben werden.

Nun, die wird es bei mir auch nicht, aber ich saß jetzt eine knappe Stunde, um genau zu sein 52 Minuten vor der Anlage, und was mir da um die Ohren geblasen wurde, hat es vor allem in der ersten Hälfte der Scheibe in sich! Die Singleauskopplung „Panic Attack“ bringt gleich alle Trademarks der Band in einem Song groß rüber und erinnert mich ein wenig an „The Hellion/Electric Eye“. Die Gitarrenduelle sind einfach großartig und Herr Halford zeigt sich in Bestform. So kann man eine Platte mal beginnen. Weiter geht es dann mit 2 Up-Tempo Nummern („The Serpent And The King“ und der Titelsong „The Invincible Shield“), die meine Beine nicht stillstehen lassen. Mein Nacken wird bei den beiden Stampfern „Devil In Disguise“ und „Gates Of Hell“ vor kleinere Probleme gestellt. Und dann folgt auch gleich mein persönliches Highlight der Platte mit „Crown Of Horns“, eine wunderschöne Power Ballade, die bestimmt am Ende des Jahres zu DEN Songs 2024 zählen wird. Einfach grandios, wie die Band da zusammenspielt und mir einen Ohrwurm für die nächsten Wochen beschert!

Und dann lässt die Platte für mich persönlich nach. Die restlichen 5 Songs sind immer noch gut und hörenswert (und so manch jüngere Band kann sich auch hier ein gutes Stück von abschneiden), aber sie kommen für mich bei weitem nicht an die ersten sechs Stücke ran. Aber da das auf jeden Fall eine Geschmackssache sein wird, möchte ich das nicht zu sehr in die Bewertung mit einfließen lassen, denn die Produktion und generell die Musikalität der Band sind absolut hochwertig. Priest Fans werden an „Invincible Shield“ mit Sicherheit ihre helle Freude haben und Metal Fans im Allgemeinen sollten diese Platte zumindest einmal hören.
Von mir gibt es 8,5 von 10 Hellfire Punkten.

  

Klaus Saalfeld

Kaum zu glauben, dass JUDAS PRIEST fast fünfzig Jahre nach ihrem Debüt “Rocka Rolla” immer noch aktiv sind; mit Blick auf das fortgeschrittene Alter der Herren Halford, Hill und Tipton sowie bekannter gesundheitlicher “Vorkommnisse” wahrlich keine Selbstverständlichkeit. Und während beispielsweise eine andere, zufällig ebenfalls aus Großbritannien stammende Kult-Band (ohne Namen zu nennen) sich mit zunehmendem Alter immer häufiger in schier endlosen Epic-Frickeleien verliert, scheinen PRIEST an derlei Dinge augenscheinlich keine Gedanken zu verschwenden.

Das dynamische “Panic Attack” ist schlicht ein Biest von einem Song, trotz der “Seventh Son…” -mäßigen Synthies sowie des sehr einfach gehaltenen Refrains. Mit “The Serpent And The King” wagen sich die Priester gar in Painkiller-artige Gefilde, was Intensität und Geschwindigkeit anbelangt, und angesichts der hohen Tonlage, die Rob Halford da aus den Stimmbändern rausquetscht, kann man vor diesem Mann nur den Hut ziehen. Der Titeltrack knüpft nahtlos an den Opener an und trumpft ebenso Riff- wie Hook-gewaltig auf. “Devil in Disguise” nimmt zwar das Tempo raus und wirkt etwas schwerfälliger, dennoch gelingt der Spagat aus Härte und Eingängkeit. “Gates Of Hell” ist das, was ich einen typischen Priest Banger nenne, ein Midtempo Stück mit vergleichsweise simplen Riffs und großartigen Melodielinien, das für mich in gewisser Weise “You’ve Got Another Thing Comin'”-Vibes verströmt. “Crown Of Horns” ist der wohl eingängigste Track des Albums und die Nummer, die so etwas wie einer Halb-Ballade am nächsten kommt.

Mit “As God Is My Witness” kehren JUDAS PRIEST zurück in vertrautes Terrain und legen wieder ne ordentliche Schippe drauf, während das verschleppte, von einem coolen Fade-In eingeleitete “Trial By Fire” einen etwas modernen Ansatz wählt, was der Band in Kombination mit der wie gehabt starken Hookline dennoch gut zu Gesicht steht. Das tuckernd-groovige “Escape From Reality” braucht hingegen ein paar Durchläufe, um zu gefallen, zumal mich die Vocals nach dem zweiten Refrain irrwitziger Weise an Ozzy erinnern, dennoch wächst die Nummer mit jedem Durchlauf. “Sons Of Thunder” ist eine knapp drei minütige Biker Hymne – kurz, prägnant und packend auf den Punkt gebracht. “Giants in the Sky” hat etwas bluesig-groovendes an sich, ansonsten kommt die Hommage an Größen wie Dio und Lemmy als bewährter Banger daher, wäre da nicht das Akustik-Gitarren Intermezzo, was man gewissermaßen als das einzig Experimentelle auf der Scheibe nennen könnte.

Machen wir uns nichts vor, “Invincible Shield” wird wohl niemals den Status von Klassikern wie “British Steel”, “Screaming For Vengeance” oder “Painkiller” erreichen. Dennoch zeigen JUDAS PRIEST, dass sie auch im Spätherbst ihrer Karriere immer noch verdammt starke Alben abliefern können, und ich würde meine Hand dafür ins Feuer legen, dass “Invincible Shield” in der Jahresendabrechnung sehr weit vorne landen wird.
Von mir gibt es 9 von 10 Hellfire Punkten.

 

Jörg Schnebele

Ich drücke zum ersten Mal die „Play“ Taste und werde direkt von dem druckvollen, glasklaren Sound weggeblasen. Die Produktion des neuen Priest Werkes ist unfassbar! Andy Sneap, der eh als hervorragender Metal Produzent bekannt ist, hat hier sein Meisterstück vollbracht!
Auf Grund dem meiner Meinung nach viel zu euphorisch beurteilten Vorgänger „Firepower“, war es meine Absicht, eher „zurückhaltend“ an den Neuling heranzugehen.

Das hatte sich dann aber schnell erledigt: die eingängigen Songs, brillante Gitarrensoli und die immer noch unfassbare Stimme von Rob, fangen einen sofort ein und lassen mich auch nicht mehr los. Alle mir vorliegenden 11 Songs haben ein extrem hohes Niveau (mit ein paar kleinen unwesentlichen Abstrichen) und verführen mich, „Invincible Shield“ immer und immer wieder abzuspielen, wobei sich schon gleich beim ersten Durchlauf „Crown Of Hornes“ als mein Lieblings Song herauskristallisiert.

Priest folgen ihren Trademarks zu 100% ohne langweilig zu klingen.

Für mich tritt das Album in die Fußstapfen von „British Steel“ und „Painkiller und bekommt somit von mir 9,5 von 10 Hellfire Punkten.

 

Nancy Nern

Ich kann nicht von mir behaupten, mit den Songs von Judas Priest aufgewachsen zu sein oder dass sie zur festen Tracklist meiner Jugend gehörten. Das Interesse kam viel später. Zum einem wechselte mein persönlicher Musikgeschmack, zum anderen kam man auch hier im Hellfire Magazin nicht um die Legende „Priest“ herum, da der Inhaber ein absoluter „Ultra Fan“ ist. Irgendwann gab er mir dann die Biografie „Ich bekenne“ von Rob Halford. Das hab ich verschlungen und es zeichnete solch ein sympathisches und authentisches Bild von diesem Menschen, dass zumindest ich das Gefühl hatte, von Anfang an, an der Entstehung der Band dabei gewesen zu sein. Vor dem Buch hab ich die Songs gemocht, nach dem Buch verstanden.

Umso mehr hab ich mich jetzt auf das Album gefreut. Und was soll ich sagen? Sie war nicht umsonst. 

Invincible Shield ist pure „Priest Power“. Eine Ansage! Es sprüht vor Energie. Treibt – Nein! Peitscht Dich von Titel zu Titel und vermittelt damit so viel Positives und Bock darauf, es immer und immer wieder hören zu wollen. Allein die Gitarrenparts, in denen man sich komplett verlieren kann wären es wert, dieses Album besitzen zu wollen. 

Priest ist back und alles andere als alt und verbraucht. Für mich ist Invincible Shield ein weiteres Masterpiece einer großartigen Band. Dieses Album gehört als Vinyl in jede Plattensammlung. Alles andere ist Blasphemie! 
10 volle Hellfire Punkte!

 

Bernd Kröninger

Heute haben wir ein Urgestein des Heavy Metal auf dem runden Teller liegen. Ein Urgestein, das 1969 u.a. von Rob Halford und Glen Tipton in Birmingham dem Licht der Musikszene zugänglich gemacht wurde. Sie schufen sich ein eigenes Erscheinungsbild der Szene. Ihr Look aus Leder und Nieten wurde als Ästhetik bezeichnet.  Mit diversen Auszeichnungen wie dem Grammy-Award (beste Metal Performance 2010), oder der Aufnahme in die “Rock`n Roll Hall Of Fame” 2022, bewiesen sie, das Metal allerseits begeistert.

Doch nun lasst uns hinter den “unbesiegbaren Schild” (Invincible Shield) blicken. Sieht man sich ihre aktive Schaffenszeit an, so waren sie recht emsig. Mittlerweile ist “Invincible Shield” ihr 19. Studio Album. Neben unzähligen Singles, Videoalben, Musikvideos oder Livealben waren sie auch auf mehreren Kompilationen vertreten. Neben dem Albumtitel trägt ihre Tour für 2024 ebenfalls den Titel “Invincible Shield Tour”.

 “Panic Attack” als Opener, lässt gleich zu Beginn keinen Wunsch nach Metal offen. Riffig und stampfend zeigen sie uns, dass sich die lange Wartezeit seit 2018 gelohnt hat. Überzeugend hier bereits Rob`s Voice. Unglaublich, der Mann ist 72 und seine Stimme scheint in keinster Weise gealtert zu sein. Sowohl gesanglich im normalen Bereich, als auch im Screambereich ist Rob “a young tough guy”.

Eine weitere ausgekoppelte Single ist “The Serpent and the King”. Du hörst den Song, und spürst den Drang Dein Motorrad zu starten um die Freiheit der Strasse zu geniessen. Die Drum, die das Solo zu Höchstleistungen antreibt, den riffigen Sound nicht enden lassen möchte, wird von Scott Travis unbarmherzig bearbeitet.

Wie eine Dampframme kommt der Titeltrack “Invincible Shield”. Dieser Track lässt keinen Wunsch übrig. Stampfende Drum, Gitarren, deren Saiten scheinbar zum reißen verdammt sind. 

 “Crown Of Horns” möchte ich noch herauspicken. So wie der Song anfängt, habe ich ein mega Gemetzel der Instrumente erwartet. Stattdessen: eine melodisch, rockige, Gitarren lastige Ballade. Puuuh, die hätte ich jetzt gar nicht auf dem Schirm gehabt. Aber ein richtiges Kleinod. Dürfte den Radiostationen wert sein, gespielt zu werden.

Den Speedhammer – wie ich finde – packen sie in “As God Is My Witness” aus. Und der Track ist einer von denen, die leider zu kurz sind. Du bist mitten drin, lässt den Propeller wirken, und dann ist Schluss. Schade!!! Dennoch brutal geiles Solo.

“Trial By Fire” ist ein Song, der eigentlich die Struktur sprengt. Aber diese Abwechslung zu den harten Rhythmen bildet mit seinem relativ einfachen Refrain ein Gegengewicht. Die letzten zwei Songs will ich mal so interpretieren. Sie sind die Söhne des Donners (“Sons Of Thunder”) und sind die Giganten auf Erden (und nicht “Giants In The Sky”).

 Wer sie live erleben will, bzw möchte, der hat 7 Konzerte zur Auswahl:

24.03. Frankfurt, Festhalle
25.03. München, Olympiahalle
27.03. Dortmund, Westfalenhalle 
o1.07. Hamburg, Barcleys Halle
02.07. Berlin, Max-Schmeling-Halle
04.07. Nürnberg, Arena Nürnberger Versicherung 
08.07. Mannheim, SAP Arena

Fazit: Den Speed, den sie in all den Jahren entwickelt haben, bringen sie hier wieder in reinster Metal-Art in unsere Gehörgänge. Rob scheint unverwüstlich. Sein Geheimnis seiner Voice? Wer weiss das schon!! “Escape From Reality”? Nööö, Priest ist Reality und wird es auch bleiben. Realer Metal. Die harten Drums und die riffigen Saitenspiele dominieren. Dem musikalischen Triumphzug wurde hier ein weiteres Kapitel hinzugefügt. Die Gesangsleitung ist sicherlich ein Plus dieses Albums. Einfach nur positiv verrückt diese Voice. Meine Bewertung für das unbesiegbare Schild sind unbesiegbare volle 10 Hellfire Punkte

  

Dirk Draewe

Ich gehöre zu der Sorte Fans, deren musikalische Entwicklung maßgeblich durch die NWOBHM geprägt wurde und mein erstes Live-Konzert war am 18. April 1980… auf der Bühne die Mannen von Judas Priest, die mich seitdem faszinieren und begeistern. Aber ich schweife schon wieder ab und widme mich nun der neuen Scheibe, bevor ich Judas Priest am 27. März 2024 live in Dortmund sehe!!!

Als die Briten 1990 das bis dato härteste Album „Painkiller“ veröffentlichten, trauerten viele diesem Meilenstein in den Folgejahren nach, bis 2018 Firepower auf den Markt kam.
Viele Fans, wie auch ich, fragten sich, was mit der Band passiert war. Die Vocals vom Metal-God Rob Halford klangen, als sei er in einen Jungbrunnen gefallen und hätte zu alten Zeiten zurückgefunden. Dazu die Spielfreude von Richie Faulkner, welcher der Band so einen enormen Kick nach vorne gegeben hat, was sollte danach noch folgen?

Umso größer war die Freude, als Priest 2023 auf dem Powertrip Music Festival im kalifornischen India, ihr 19. Studioalbum für den 8. März 2024 ankündigen. Die Werbekampagne die dann folgte, war mir bei Priest neu. Immer wieder gab es kleine Sound Schnipsel auf diversen Social-Media-Kanälen und vor der Veröffentlichung wurden 4 Songs veröffentlicht und diese machten mehr als neugierig. Tja und nun sitze ich hier und bekomme das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht.

„Panic Attack“ ist der Opener, der mit einem Old School Intro beginnt und sich mit treibenden Drums und genialen Soli in die Gehörgänge bohrt. Dazu ein Metal-God in Höchstform, der mein Herz höherschlagen lässt. Inständig hoffe ich jetzt schon, dass die ganze Scheibe in diesem Höllentempo einem voll auf die Zwölf gibt.
Mit „The Serpent And The King“ folgt ebenfalls eine weitere Singleauskopplung, die vor Energie nur so strotzt und hier legt Halford noch deutlich eine Schippe drauf. Kaum zu glauben, dass er mittlerweile 72 Jahre alt ist und noch solche Screams raushaut.
Der gleichnamige Titelsong „Invincible Shield“, den ich vor einigen Tagen schon kurz anspielen konnte, folgt in atemberaubenden Tempo und überzeugt mich durch seinen teils theatralischem Gesang, gepaart mit ordentlichen High Notes. Gleichzeitig ist er mit 6:18 Minuten auch der längste Song, aber langweilig wird einem auf gar keinen Fall.
„Devil In Disguise“ kommt mit gewaltigem Soundteppich und ordentlich Drive daher, der mir als geneigten Zuhörer kaum Luft zum Atmen gibt und mich mit seinem Midtempo von der ersten Sekunde packt.
Das „Gates Of Hell“ Intro erinnert mich ein wenig an „Children Of The Sun“ vom Firepower-Album, bevor die geballte Kraft der zwei Leadgitarren und den Drums einsetzen und die Füße einfach nicht mehr still stehen können.
Bei der nächsten Single-Auskopplung „Crown Of Hornes“ wird der Fuß ein wenig vom Gaspedal genommen und der Song hat definitiv das Zeug für eine weitere tolle Priest-Hymne
Die letzten Töne sind kaum verklungen, folgt mit „God Is My Witness“ wieder ein Metal-Brett vom feinsten und das Gitarren-Intro erinnert ein wenig an den Alltime-Klassiker „Painkiller“. Ich glaube das könnte glatt mein Lieblingssong werden…
„Trial By Fire“ könnte für mich ein klassischer Priest-Opener bei Live-Konzerten werden und fast kann ich den Vorgang vor der Bühne fallen sehen und die grölenden Fans hören. Auch wenn der Metal God die früheren High Notes nicht mehr ganz schafft, hier ist er in diesem Song sehr nah dran.
„Escape From Reality“ passt erst mal so gar nicht zu Priest, da die Bassläufe von Ian Hill ungewohnt im Vordergrund klingen und die psychedelische Stimme von Halford im Chorus ein wenig an den Fürsten der Finsternis Ozzy Osbourne erinnern. Für mich ist der Song eine Hommage an den Doom- und Blackmetal als Sub-Genres des Heavy Metal, welchen Priest maßgeblich beeinflusst haben.
Bei „Sons Of Thunder“ werden die Regler wieder bis zum Anschlag hochgeschraubt und man könnte meinen, dass Priest beim vorletzten Song noch mal alles geben wollen. Der Refrain klingt ein bisschen wie „Hearts On Fire“ von Hammerfall, was mich jetzt nicht stört, es fällt halt nur auf.
Und damit kommt auch schon der letzte Song „Giants In The Sky“, auf der Deluxe-Version gibt es im Übrigen noch drei weitere Bonus-Tracks (siehe Trackliste). Der stampfende Rhythmus hämmert noch einmal ordentlich in die Magengrube und auch der kurze Akustikteil mit der warmen und wohlklingenden Stimme von Halford überzeugt mich komplett… und nein, der Song ist alles andere als eine Ballade, obwohl Priest auch das können. Eventuell war es auch Absicht, dass dieser Song der letzte ist, denn diesen könnte ich mir auch sehr gut als Outro auf den Konzerten vorstellen.

Aber nun die entscheidende Frage nach meinem Fazit… Ich habe mit wirklich viel gerechnet, aber das Invincible Shield dermaßen druckvoll und mit mörderischem Tempo daherkommt, das hat auch mich umgehauen. Es gibt wirklich keinen einzigen Song, der einem die Zeit zum Atmen lässt und wenn man auf mindestens eine Ballade gehofft hat, sucht man sie vergebens. Ich könnte mir auch die gesamte Scheibe als komplette Live-Show vorstellen, aber ich glaube das wird bei der Menge an guten Priest-Songs wohl ein Wunschdenken bleiben. Man kann nur hoffen, dass wir irgendwann noch einmal ein derart starkes Studio-Album von den Briten erleben, aber zumindest ein Live-Mitschnitt der Invincible Shield Tour wäre toll und auch längst überfällig.

Rundum ist dieses Album definitiv Judas Priest, ein Heavy-Metal-Genuss für die Ohren, absolut hörenswert und hat für mich definitiv das Zeug zum Album des Jahres 2024.

Von mir gibt es 10 von 10 Hellfire Punkten.

 

Damit ergeben sich als durchschnittliche Bewertung 9,5 von 10 Hellfire Punkten

 

Tracklist:

01 Panic Attack
02 The Serpent And The King
03 Invincible Shield
04 Devil In Disguise
05 Gates Of Hell
06 Crown Of Hornes
07 As God Is My Witness
08 Trial By Fire
09 Escape From Reality
10 Sons Of Thunder
11 Giants In The Sky

Bonus-Tracks nur auf der Deluxe-Version:

12 Fight Of Your Life
14 Vicious Circle
15 The Lodger

 

Mehr Infos:

Judas Priest auf Facebook

 

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