Escape From Wonderland – Nach vorne blicken und Neues erschaffen

© Escape From Wonderland

Mit dem Hellfire Quick5 Interview versuchen wir für unsere Leser möglichst interessante Infos aus den Musikern rauszukitzeln, ohne dass sie sich seitenlangen Fragen/Antworten hingeben müssen. Wir vom Hellfire bemühen uns dabei, (mehr oder weniger) kurz und prägnant im Rahmen von 5 Fragen zu agieren (manchmal kann eine Frage auch gedoppelt oder getrippelt sein); den Musikern obliegt es, nach ihrem Gutdünken zu antworten: kurz und knapp bis hin zu ausschweifend und umfangreich.

Diesmal sprachen wir mit den Jungs von Escape From Wonderland, die sich im Oktober letzten Jahres mit ihrer Single „Shape The Light“ zurückgemeldet haben.

HF: Ihr blickt ja schon auf eine sehr bewegte Geschichte zurück, aber wer sind Escape From Wonderland 2019? Bitte stellt doch erstmal euch als Band und eure Musik vor.

EFW: Escape From Wonderland ist seit Beginn seiner Existenz das Projekt um unseren Sänger Dennis und macht in diesem Rahmen auch schon immer Metalcore, angelehnt an Größen wie As I Lay Dying, Killswitch Engage oder auch eher hardcorelastigen Bands wie Wage War. Zumindest war das zu besagtem Anbeginn 2012 noch so. Mittlerweile hat sich ein generell recht melodischer, treibender und doch auch technischer Metalcore daraus entwickelt, der, wie jede Band das so gerne sagt, ein ganz eigener Stil ist. Zusammengesetzt sind wir derzeit aus Dennis (Vocals), Niko (Drums), Conny (Bass), Max (Gitarre) und Lars (Gitarre, Cleangesang).

HF: Fast von Anfang an hattet ihr mit der “Krankheit” Besetzungswechsel zu kämpfen und habt davon reichlich in eurer Historie. Trotzdem standet ihr mit bekannten Namen wie All For Nothing, Caliban oder Pro Pain auf einer Bühne, habt eine EP veröffentlicht und an einer weiteren gearbeitet, aber 2015 war plötzlich und unvermittelt irgendwie Schluss. Was ist passiert? War EFW als Band damals erledigt oder war es eher ein unabsichtlicher Dornröschen-Schlaf?

EFW: Im Prinzip fasst es das Wort „erledigt“ schon sehr gut zusammen, wenn auch ein wenig Dornröschenschlaf dabei ist. Die Mitglieder der alten Besetzung (Anfang bis 2015) haben sich zum einen persönlich auseinandergelebt, was verständlich ist, da gerade diese Zeit für viele der Umbruch vom Leben im Elternhaus ins Eigenständige bedeutete und somit einige umziehen mussten oder wollten, und zum anderen haben sich aber auch musikalisch einfach andere Interessen entwickelt, die mit dem Stil von EFW nicht mehr zu verknüpfen waren. Weiterhin gab es einige Streitpunkte, die das Bandgefüge intern zermürbt haben. Somit ist die Band in ihrer alten Besetzung immer mehr zum Erliegen gekommen, bis schließlich irgendwann ganz Schluss war. Da Dennis aber trotzdem weiter Musik und vor allem Metalcore machen wollte, hat er schon kurze Zeit später neue Leute um sich geschart, um EFW wieder aufleben zu lassen. Seitdem gibt es uns in dieser Besetzung, mit Ausnahme eines Wechsels an der Gitarre und der kürzlich vollzogenen Trennung von unserem Cleansänger, konstant (ein mutiges Wort bei unserer Geschichte).

HF: 2016 kamt ihr dann zurück, mit fast komplett neuer Besetzung, habt 2017 Schriftzug und Logo geändert…warum habt ihr am Namen „Escape From Wonderland“ festgehalten anstatt einen kompletten Neuanfang zu machen? Was haben die neuen EFW mit der Ursprungsversion (musikalisch) noch gemeinsam?

EFW: Das mit dem Namen hat zwei Gründe. Zum einen fanden alle den Namen noch recht passend und mit Wiedererkennungswert besetzt. Zum anderen war es ja immer Dennis‘ „Baby“, da er das Ganze anfänglich hochgezogen hatte und auch bei der Namenswahl in der Erstbesetzung mit dabei war. Ihm war es extrem wichtig, EFW weiterleben zu lassen. Musikalisch ist wohl nur das Wort Metalcore geblieben, in der weiteren Haarspalterei der Subgenres und des Stils ist zwischen dem alten EFW und dem neuen ein großer Unterschied. Das könnte man jetzt wohl in einem zweiseitigen Essay musiktheoretisch darstellen, aber viel einfacher ist es wohl, wenn man auf YouTube „Escape From Wonderland“ eingibt.

HF: Wie sieht es eigentlich mit Single-Nachschub aus oder vielleicht noch ein bisschen mehr? Der Besuch bei Sawdust Recordings war hoffentlich keine einmalige Sache?

EFW: Tja, witzig, dass ihr fragt. Im Februar geht es für uns schon wieder ins Studio! Allerdings zuerst nur für Gitarren und Bass Recording bei „Hard Drive Sounds“ in Stuttgart. Im März folgen dann die Drums im „proton Studio“ in Geislingen (Steige) und im April kommen die Vocals dran, die wir dann tatsächlich wieder bei „Sawdust Recordings“ mit Christoph Wieczorek aufnehmen werden. Ist eine komplizierte Sache, diese Studiobesuche.
Und diesmal wird es auch ein bisschen mehr, eine ganze EP wird es, für die wir jetzt seit einiger Zeit am Schreiben sind und derzeit noch die letzten Feinschliffe vornehmen.

HF: Wie haben eure Fans auf die Rückkehr und die personellen sowie musikalischen Änderungen reagiert? Und da ich neugierig bin: was ist eigentlich mit der, soweit ich weiß, nie komplett veröffentlichten EP „Lost“? Wird man Songs daraus vielleicht in einer Neuauflage hören? „My Confession“ würde sich ja vielleicht anbieten. 😉

EFW: Insgesamt wurde die Rückkehr und auch die Änderung des Stils sehr positiv aufgenommen, sowohl von Fans, als auch von befreundeten Bands und Musikern. Das wohl positivste Feedback kam zu unserem Video zu „Shape The Light“, wohl auch, da wir nun endlich auch mit der neuen Besetzung konkretes Material und die Manifestation unseres Stils in der Hand hielten und somit die Richtung der Band bekannt war. Aber auch, weil wir die Chance hatten, mit sehr professionellen Leuten aus der Branche eine sehr professionelle Sound- wie Videoleistung aufzufahren, was natürlich von jedem Zuschauer wertgeschätzt wird.
Ja, diese EP hat es nie so ganz geschafft, das Licht der Welt zu erblicken. Das waren damals die Zeiten kurz vor dem großen Besetzungswechsel und auf dieser EP war auch der Song „My Confession“ enthalten, bei dem Christoph Wieczorek schon ein Feature hatte. Eine komplette Neuauflage würde dann aber wohl auch bedeuten, dafür wieder Zeit, Geld, Aufwand und Herzblut zu investieren. Was sich aber für alle auch ein wenig falsch anfühlen würde, denn im Grunde genommen ist es für niemanden mehr wirklich kreatives Eigentum und auch mit dem neu eingeschlagenen Stil der Band nicht mehr vereinbar. Es fühlt sich als Band dann doch besser an, nach vorne zu blicken und aus eigener Kraft Neues zu schaffen, das dann auch so ganz von einem selbst stammt und worauf man dann guten Gewissens stolz sein kann. Zum Vorwärtskommen schaut es sich am besten nun mal nach vorne.

HF: Vielen Dank für das Interview. Wir wünschen euch für die Zukunft alles Gute und sind gespannt, was wir als nächstes von euch hören werden.

Interview: Katja Maeting

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