Mit dem Hellfire Quick5 Interview versuchen wir dem Leser möglichst interessante Infos aus den Musikern rauszukitzeln, ohne dass sie sich seitenlangen Fragen/Antworten hingeben müssen.
Wir vom Hellfire bemühen uns, (mehr oder weniger) kurz und prägnant im Rahmen von 5 Fragen zu agieren (manchmal kann eine Frage auch gedoppelt oder getrippelt sein); dem Musiker obliegt es, nach seinem Gutdünken zu antworten: kurz und knapp bis hin zu ausschweifend und umfangreich.
Heute nahmen sich die fünf Jungs der jungen Mainzer Band DENYAL die Zeit, sich ausführlich unseren Fragen zustellen:
HF: Hallo zusammen. Auf dem NOAF, als ich Euch das erste Mal sah und hörte, war ich gleich begeistert von Eurer Leidenschaft, der Musik und wie Ihr das alles unters Volk gebracht habt. Man könnte meinen, Ihr seid schon alte Hasen im Geschäft. Wart Ihr denn wenigstens ein bisschen aufgeregt vor dem Auftritt. Oder habt Ihr vielleicht sogar ein Ritual vor dem Gig, das Euch evtl. etwas die Nervosität nimmt? Wie war der Auftritt für Euch und die Reaktionen darauf?
DENYAL: Hallo! Zuerst einmal vielen Dank für die lieben Worte! Es freut uns natürlich, dass es Dir Spaß gemacht hat. Klar, etwas nervös waren wir schon. Wir wollen natürlich, dass alles hinhaut und wir die Dinge umsetzen, die wir uns vorgenommen haben. Die Generalprobe lief gut. Das hat uns dann schon mal den Druck raus genommen. Auch die NOAF-Crew hat uns von Beginn an herzlich empfangen, sodass wir uns richtig wohlfühlten. Auch das hat auf jeden Fall maßgeblich dazu beigetragen, das Ganze locker und entspannt anzugehen. Trotz allem blieb im Hinterkopf, dass das unser bisher größter Gig ist. Eine gewisse (positive!) Aufregung war dann also doch spürbar, welche uns natürlich gepusht hat. Wir konnten es kaum erwarten, auf die Bühne zu gehen.
Vor jedem Gig gehen wir nochmal in uns, genießen die Ruhe und sind vor allem im Hier und Jetzt. Kurz vor der Show wünschen wir uns dann natürlich viel Spaß und machen uns bereit. Das kann man schon als eine Art Ritual bezeichnen.
Der NOAF-Auftritt war für uns ein voller Erfolg. Den Spaß hat man uns hoffentlich angesehen, denn es war eine große Freude so viele Menschen vor der Bühne zu sehen (um 14 Uhr am zweiten Festivaltag wohlgemerkt!). Wir dachten, dass viele vielleicht noch in den Zelten ausnüchtern oder erst mal was essen. Dass unsere Kumpels Yves und Nick auch auf der Bühne waren, hat diesen Spaß natürlich vergrößert. Es war wie eine kleine Party da oben, die wir in vollen Zügen genossen haben. Wie das dann so ist, war es auch umso schneller vorbei. Am Ende des Sets haben wir das Publikum zum Merchstand eingeladen und es waren tatsächlich eine Menge Leute dort! Das war wirklich krass. Damit haben wir nicht gerechnet. So viele nette Worte, Komplimente, schöne Gespräche und Begegnungen. Wunderbar. Einige wollten sogar Selfies und Autogramme, was sehr ungewohnt für uns war. Aber hey, uns hat es Spaß gemacht! Dafür machen wir das ganze ja: für die “party-people”.
HF: Ihr hattet an diesem Tag auch Release Eurer ersten EP „Rising“ (hier geht’s zur Review), die vier Songs enthält. Auf dem NOAF habt ihr natürlich einige mehr im Gepäck gehabt. Warum haben es ausgerechnet diese vier auf die EP geschafft? Und was gab den Ausschlag, eine EP zu veröffentlichen?
DENYAL: Den Ausschlag gab es hauptsächlich deswegen, da schon in der Vergangenheit oft nach CDs gefragt wurde. Vor allem kamen nach unseren Gigs etliche Zuschauer zu uns, die etwas mit nach Hause nehmen wollten. Leider mussten wir das immer wieder verneinen. Im Hinblick auf das NOAF dachten wir uns, dass spätestens dort die CD fertig sein muss. Ohnehin hatten wir schon lange den Wunsch unsere Songs aufzunehmen. Das ist denke ich für alle Bands ein Highlight und ein kleiner Meilenstein.
Was die Songauswahl angeht denken wir, dass die vier Tracks unsere Musik und das Songwriting gut repräsentieren. „Concept Of Deserving“ bot sich als Opener der EP gut an, da er direkt mit einem drückenden Riff in Kombi mit den ballernden Drums von Josh einsteigt. Das soll eine Art „Mission Statement“ sein. Direkt vorwärts. „Closed Curtain“ soll dann als zweiter Track etwas entschleunigen. Der Track ist recht heavy, nicht all zu schnell und hat teils einen Old-School-Metal-Touch, daher waren wir davon überzeugt, ihn mit drauf zu packen. Offensichtlich war, dass „Masked As The Truth“ (welchen wir im Studio „Medienproduktion 2.0“ aufgenommen und bei „CMC Recording Studio & Musicschool“ gemixt haben) auch einen Platz auf der EP bekommt. Immerhin war das unsere erste Auskopplung zu der es auch ein offizielles Musikvideo gibt. Da „Rising“ unser letzter Track im Live-Set ist, wollten wir das auch auf der EP so machen. Der Song ist gleichzeitig Namensgeber der EP, was vielleicht schon Grund genug war ihn aufzunehmen. „Rising“ hat diese Punk-Attitüde und viele positive Vibes, die wir auf jeden Fall mit allen teilen wollten. Lyrisch betrachtet ist er eine Art Hymne für die Zuschauer, da diese hauptsächlich für die tolle Atmosphäre auf den Gigs sorgen. Es geht um die Liebe zur Musik und zum Feiern sowie um die Möglichkeit, all dem Stress und den Sorgen zu trotzen. „This is it!“. Zeit für Party. Es macht einfach Spaß den Song live zu spielen und diese Dinge gemeinsam mit dem Publikum zu zelebrieren. Umso mehr freuen wir uns, ihn endlich auf der CD zu haben und dazu nun auch im Auto oder im Wohnzimmer abrocken zu können!
HF: In meiner Review zu „Rising“ habe ich Euch und die Songs an sich gelobt, aber den Sound der Aufnahmen bemängelt. Wie seht Ihr das selbst? Wie sehr seid Ihr mit dem Ergebnis zufrieden? Wird es im Hinblick auf das Debüt Album, welches hoffentlich kommen wird, diesbezüglich Änderungen geben? Sofern machbar.
DENYAL: Dafür, dass wir drei Tracks selbst aufgenommen und produziert haben, sind wir mit dem Ergebnis durchaus zufrieden. Wir selbst haben noch nicht viele Erfahrungen, was das Aufnehmen und Mixing angeht, dennoch wir sind wir mit der CD sehr glücklich. Und ja: ein Album wird es geben. Im Hinblick darauf wollen wir die Qualität des Sounds auf jeden Fall verbessern. Dadurch, dass wir jetzt die Aufnahmen fertiggestellt und über den Aufnahmeprozess reflektiert haben, wurde das ein oder andere notiert. Wir möchten Dir auch an dieser Stelle noch einmal für die ehrliche Meinung danken, denn konstruktive Kritik ist immer hilfreich und sorgt noch einmal für einen Perspektivwechsel, den wir auf jeden Fall bei den Aufnahmen für das Album berücksichtigen werden.
HF: Eure Songs enthalten verschiedene Stile des Rock und Metal. Wo liegen denn Eure musikalischen Wurzeln, wer oder was beeinflusst Euch am meisten? Könnt Ihr denn selbst von Euch behaupten, den Weg den Ihr musikalisch gehen wollt auch gefunden zu haben? Oder wird es da zukünftig ein „anderes“ DENYAL geben? Wer zeigt sich denn verantwortlich für die Songs und die Texte?
DENYAL: Unsere Einflüsse unterscheiden sich teilweise. Da hat jeder von uns seinen eigenen Faible. Was wir aber auf jeden Fall alle gerne hören sind Bands, die Harmonien und eingängige Melodien in ihre Songs reinbringen. KünstlerInnen mit Hooks und zweistimmigen Gesang finden wir richtig gut. Es muss gleichzeitig ordentlich drücken. Heavy lieben wir natürlich alle. Bands die wir hier nennen können, wären zum Beispiel Bullet For My Valentine, As I Lay Dying, Parkway Drive, Gojira, In Flames, Trivium aber auch Iron Maiden, Green Day, Metallica, Motörhead, Blind Guardian, Edguy oder Helloween. Da gibt es durchaus noch mehr (auch abseits der härteren Sparte), jedoch würde das den Rahmen sprengen.
Wir denken schon, dass wir unseren Sound und einen eigenen Stil gefunden haben. Es wird auch weiterhin die typischen „Twin-Guitars“ sowie den Wechsel zwischen Shouts und klarem Gesang geben. Das ist unser Ding. Dennoch gibt es keine strenge Vorgabe, wie DENYAL klingen soll oder muss. Es kommt wie es kommt. Das erkennt man auch in unserem Set. Mal hört man einen klassischen Metal-Einfluss wie bei „Absorber Of Hate“ und ein anderes Mal wird es punkig wie bei „The Fear“. Was wir damit sagen wollen ist, dass es keine „goldene Regel“ gibt. Wenn es uns gefällt, wird es angenommen.
Was das Songwriting betrifft sind hinsichtlich der Gitarren und des Basses Äxl, Saschman und Swes zuständig. Sie verstehen einfach am besten die Chemie zwischen den Instrumenten und wie die Parts passend arrangiert werden. Diesbezüglich sind die drei ein eingespieltes Team. Was die Drums angeht, ist natürlich Josh hauptsächlich am Werk. Wir sind sehr froh darüber, dass er seinen eigenen Style hat und es immer wieder schafft diesen mit den anderen Instrumenten in Einklang zu bringen. In Bezug auf das Texten ist größtenteils Dave verantwortlich. Dennoch wurden Songs wie „Denyal“, „The Fear“ oder „Absorber Of Hate“ von Swes, Saschman bzw. Josh geschrieben, daher existiert auch in dieser Hinsicht keine strenge Handhabe. Wer Ideen und Material hat, teilt es mit allen. Input und Ideen haben gleichberechtigt ihren Platz. Das macht auch das Aufregende in den Proben aus, da wirklich jeder was beisteuert und sich produktiv einbringt.
HF: Mit „Rising“ habt Ihr nur den ersten, wichtigen Schritt getan. Wie geht es mit DENYAL weiter? Was sind Eure Pläne bzgl. Konzerten und eines möglichen Debüt Albums. Wo wollt Ihr euch in 5 Jahren selbst sehen?
DENYAL: Wir wollen uns auf keinen Fall ausruhen. Daher planen wir schon die nächsten Dinge, angefangen bei Gigs, Kontaktaufnahmen mit weiteren Festivals bis hin zum Songwriting für unser erstes Album (denn in der Riff- und Lyric-Kiste gibt es noch einiges an Material!). Klar ist auf jeden Fall, dass wir noch viel zu tun haben. Es kommen immer wieder neue Ideen und Anregungen hinzu. Wie sagt man so schön: wir fangen gerade erst an!
HF: Dann danke ich für die Zeit und wünsche im Namen des Hellfire der gesamten Band viel Erfolg und zahlreiche Gigs! Hoffe man sieht sich bald.
Interview: Marco Gräff
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