Defecto – Nemesis

© Defecto

 

Geschrieben von Marco Gräff
Band: Defecto
Album: Nemesis
Genre: Progressive Heavy Metal
Plattenfirma: Black Lodge Records/Sound Pollution
Veröffentlichung: 16.03.2018

 

DEFECTO wurden 2011 gegründet, nachdem Frontmann Nicklas Sonne, Sänger und Gitarrist, vom bekannten dänischen Produzenten Flemming Rasmussen angesprochen wurde, als dieser Sonne’s Musik hörte. Rasmussen war es dann auch, der dazu drängte mit bekannten Musikern das Material aufzunehmen und zu veröffentlichen. Im darauffolgenden Jahr erschien ihrebDebüt EP mit dem Namen “Defecto” und konnte große Aufmerksamkeit in der dänischen Metal Szene erreichen.
2016 dann das Debüt Album “Excluded”, welches noch mal einen gehörigen Schub nach vorne brachte. Unter anderem durfte man für ‘Rammstein’ und ‘Metallica’ die Konzerte eröffnen und spielte somit vor 16.000, bzw. 35.000 Menschen. Nebenbei gewann man den prestigeträchtigen “Upcoming Band of the Year” Award 2017 in Kopenhagen.

Das neue, nun erschienene Album NEMESIS wird einen weiteren Schritt der Band nach vorne darstellen. Ihr kraftvoller, melodischer, progressiv angehauchter Heavy Metal klingt sehr modern und ist äußerst abwechslungsreich. Auch wenn die Band selbst ihren Stil als ‘Progressive Heavy Metal’ bezeichnet, trifft das in meinen Augen nur eher selten oder unterschwellig zu.

Schon das kurze Intro THE FINAL NIGHT OF SILENCE und das darauf folgende Titelstück NEMESIS zeigen deutlich, dass es DEFECTO verstehen, theatralische Melodien zu erzeugen. NEMESIS ist ein kraftvolles Symphonic Metal Stück mit einen guten Schuss Bombast, bei dem ich zu Beginn sogar Vergleiche zu ‘Dimmu Borgir’ ziehen konnte. Melodischer, düsterer Metal mit Power Metal Einschlag. Stimmlich bewegt sich ‘Nicklas Sonne’ im kräftigen, rauen Bereich. Selten hohe Spitzen und meilenweit von Engelskehlen wie ‘James LaBrie’ (Dream Theater) oder Jon Anderson (Yes) entfernt. Bei ENDLESSLY FALLING wird es dann zum ersten Mal deutlich progressiv. Hier regiert weniger der Bombast denn mehr die schweren Riffs und der noch düsterere Charme. Und erste leichte Growls sind zu vernehmen. SAVAGE überrascht mich und will nicht so recht in die Reihe der Songs passen. Hier kommen wir sofort die Landsmänner ‘Volbeat’ in den Sinn. Ein Mix aus Alternative Metal und Heavy Rock mit ganz eigenem, melodischen Refrain.

THE NAMELESS APPARATION geht wieder heavier, düsterer und deutlich proggiger zu Werke. Dazu ein sehr symphonisch klingender Refrain. THE SCARIFICED nimmt das erste Mal das Tempo komplett raus und das Stück glänzt als geniale Düster Ballade, bei der ‘Sonne’ seine Stimmgewalt komplett ausspielen kann. Ein emotionales, bombastisches Klavierstück, das von Streichern begleitet wird und Gänsehaut hervorbringen kann.
Mit ODE TO THE DAMNED geht es nahtlos weiter. Nach ruhigem Beginn wird die Härteschraube angezogen, ein wahres Riffgewitter setzt ein. Dazu Growls und cleane Vocals, Melodie, Härte und ein genialer Refrain. Chöre, ruhige und heavy Parts, ein Song der nichts vermissen lässt. Starkes Stück!

GRAVITY dagegen wieder ruhiger, sehr zugänglich und der in seine Gänze nicht selten an ‘Dream Theater’ erinnert. ABLAZE hingegen ist wieder sehr modern, Synthis erklingen und elektronische Akzente werden gesetzt, im Kern aber ein feiner Progressive Metal Song. Leichte Growls im Refrain, und gegen Ende gibt es noch ein feines Gitarrensolo. Der experimentellste Song der Platte. Wer auf rockigen Düster Power Metal steht wird mit BEFORE THE VEIL glücklich werden. WE’RE ALL THE ENEMY haut dann wieder die harten Töne raus. Hohes Tempo, schnelle Riffs duellieren sich mit den Drums und auch hier dominieren die harschen Vocals wogegen der klare Gesang im Refrain etwas fehl am Platz wirkt. Ein fieses, aggressives Stück, das mehr Death Metal als Heavy oder gar Prog Metal ist.

Das abschließende ASCEND TO HEAVEN beginnt als traurige Ballade, welche von Keyboards und der starken Stimme getragen wird und zu einer emotionalen Powerballade wächst. Ein würdiger Abschluss eines vielschichtigen, spannenden Albums, das Fans des modernen Heavy Metal genauso ansprechen wird wie klassische Prog Anhänger oder Death Fans. Alle Daumen hoch für ein gelungenes, zweites Album!

 

Tracks:

1 – The Final Night Of Silence
2 – Nemesis
3 – Endlessly Falling
4 – Savage
5 – The Nameless Apparition
6 – The Sacrificed
7 – Ode To The Damned
8 – Gravity
9 – Ablaze
10 – Before The Veil
11 – We re All The Enemy
12 – Ascend To Heaven

 

Line-Up:

Nicklas Sonne – Vocals & Guitars
Frederik Møller – Lead Guitar
Thomas Bartholin – Bass
Lars Jensen – Drums

 

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