Crystal Coffin – The Starway Eternal

© Crystal Coffin

von Mathias Keiber
Band: Crystal Coffin
Album: The Starway Eternal
Genre: Black Metal
Label: Self-Released
Veröffentlichung: 15. Oktober 2021

Ich stelle es mir sehr schwer vor, aus der Menge an Bands heraus zu stechen, insbesondere im Bereich Black Metal. Dem Trio Crystal Coffin aus Vancouver in Kanada, das letztes Jahr mit “The Transformation Room” sein Debüt veröffentlichte, gelingt das jedoch geradezu herausragend — und zwar optisch, musikalisch und lyrisch. Diese Woche legen die Jungs mit “The Starway Eternal” bereits ihr zweites Album vor. Und wieder stechen sie heraus.

Das Cover ist eine in ihrer Art so unübliche wie brillante Illustration der Story: Wir schreiben das Jahr 1986. Ort des Geschehens ist Reaktor 4 des Atomkraftwerks in Tschernobyl. Operatorin Valentina Tereshnikov entdeckt ein Portal ins Jenseits unseres Sonnensystems, wo Götter und Engel sein sollen. Am 26. April, Valentina ist noch in unserem Kosmos, schließt sich das Portal abrupt während der tragischen Kernschmelze.

Starke Story, oder?

Genauso unüblich wie brillant ist die musikalische Umsetzung, denn Black Metal ist eigentlich ja eine Stilrichtung der Extreme. Nur will der Black Metal von Crystal Coffin irgendwie überhaupt nicht so extrem sein. Die Shriek-Vocals sind weitgehend verständlich (und an einer ganz entscheidenden Stelle des Albums aus sehr gutem Grund sogar  glasklar!), die Riffs rasen einem nicht davon, sind mitunter sogar regelrecht griffig, selbst die gar nicht mal so häufig eingesetzten Blastbeats bleiben nachvollziehbar. Das Einzige, was an der Band wirklich extrem ist: Sie spielt extrem songdienlich und erzeugt damit ein unglaublich umfassendes, atmosphärisches Hörerlebnis. Und dafür kann man ihr nur gratulieren!

Und mehr will ich gar nicht verraten. Nur eines noch: Wer für Metal im Allgemeinen etwas übrig hat, oder Black Metal im Besonderen, oder generell für durchdachte Musik, sollte sich dieses Album anhören. Und wer sich dafür nicht die Zeit nehmen will, der sollte immerhin den Titelsong hören — für mich mit ziemlicher Sicherheit der Song des Jahres!

Der einzige Grund, weshalb ich “nur” 9 von 10 HELLFIRE-Punkten gebe, ist folgender: Ich glaube, diese geile Band hat noch mehr drauf!

Trackliste
1. Shapeshifter Huntsman
2. The Starway Eternal
3. Skeletons
4. Console of Horror
5. The Red Forest
6. Cremation: Between Fire and Ice
7. The Descent
8. Mega Tomb (including Tomorrow’s Ghost)

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