Worst – Eine richtig große Sache

© Worst

-English version below-
Mit dem Hellfire Quick5 Interview versuchen wir für unsere Leser möglichst interessante Infos aus den Musikern rauszukitzeln, ohne dass sie sich seitenlangen Fragen/Antworten hingeben müssen.
Wir vom Hellfire Magazin bemühen uns dabei, (mehr oder weniger) kurz und prägnant im Rahmen von 5 Fragen zu agieren (manchmal kann eine Frage auch gedoppelt oder getrippelt sein); den Musikern obliegt es, nach ihrem Gutdünken zu antworten: kurz und knapp bis hin zu ausschweifend und umfangreich.

Diesmal sprachen wir mit Fernando Schaefer, Drummer der brasilianischen Hardcore Band Worst, die am 07. September ihr neues Album “DESERTO” veröffentlichen.

HF: Herzlichen Glückwunsch zu eurem neuen Album. Nachdem ihr eure Karriere damit begonnen habt, jedes Jahr ein Album (und den Split mit Rust Proof) zu veröffentlichen, habt ihr euch mit “DESERTO” Zeit gelassen. Habt ihr bewusst entschieden, diesmal mehr Zeit in das Album zu investieren oder habt ihr eine Art Pause von der Kreativität gemacht?

Fernando: Vielen Dank. Ich habe für ein Jahr in Los Angeles gelebt und dort mit einer anderen Band gespielt, daher hat es diesmal länger gedauert, das Album zu schreiben. Sobald ich zurück in Brasilien war, haben wir mit der Arbeit begonnen, das war im Februar diesen Jahres. Wir haben innerhalb von zwei Monaten neun Songs geschrieben, das war schon ordentlich. Die Zusammenarbeit mit unserem neuen Gitarristen Renato Romano war super entspannt. Danach hatten wir noch 20 Tage für die Aufnahmen und das war’s. Diesmal hatten wir auch eine Deadline, um die Scheibe bei BDHW Rec. abzuliefern, aber deswegen haben wir uns nicht abgehetzt. Wir hatten einfach Bock, ein großartiges Album zu machen.

HF: Bei eurem letzten Album “INSTINTO RUIM” hattet ihr das erste Mal Songs mit englischen Texten dabei, etwas, das ihr auf “DESERTO” noch ausgeweitet habt. Ist das eine Art Zugeständnis an eure wachsende weltweite Fan Base? Macht es für euch einen Unterschied, ob der Song auf Englisch oder Portugiesisch ist?

Fernando: Ganz zu Anfang wollten wir einfach, dass das Publikum hier uns versteht, denn 95% der Leute sprechen kein Englisch…umgekehrt war es interessant zu sehen, dass Leute, die kein Wort Portugiesisch sprechen, auf unsere Musik standen. Uns ging es ja genauso, wenn wir Bands in einer anderen Sprache hörten. Nach dem zweiten Album ging es damit los, dass wir quasi weltweit touren sollten, da haben wir dann auch angefangen, mehr Songs in Englisch zu machen.

HF: Mit vier Alben in eurem Lebenslauf, was definiert für dich den Sound von Worst? Welcher euer Songs, egal ob alt oder neu, repräsentiert diesen Sound am besten?

Fernando: Die Band hat sich seit den Anfängen sehr stark entwickelt. Thiago’s Vocals sind jetzt viel kraftvoller und reifer im Vergleich zu seinen Anfängen, kurz bevor wir das erste Album aufgenommen haben. Ich glaube, “DESERTO” beinhaltet das Beste von uns. Hört euch auf jeden Fall “Cultural Disease” an. Ich liebe diesen Song und er repräsentiert, was Worst ausmacht.

HF: Als ihr angefangen habt, hättest du da gedacht, dass ihr ein paar Jahre später auf anderen Kontinenten touren und eine internationale Fan Base haben würdet. Erinnerst du dich noch an die erste Show, die ihr als Worst gespielt habt? Und die bisher größte? Welche hat dich nervöser gemacht?

Fernando: Unsere erste Show war im Inferno Club in São Paulo, der inzwischen nicht mehr existiert. Wir hatten die Band gerade erst gegründet und die Kids gingen direkt heftig ab. Das war einfach Wahnsinn. Wir hatten das Gefühl, die Band könnte eine richtig große Sache für uns werden. Die größte Show dürfte ein Straßenfestival gewesen sein, auch in São Paulo. Es war eine kostenlose Show und proppenvoll. Ich hoffe, dass wir noch mehr kostenlose Shows hier in Brasilien spielen können, da sich das Land gerade in einer richtigen Krise befindet und die ganze Situation nicht so toll aussieht. 

HF: Wo wir gerad vom touren reden, Ende September seid ihr wieder in Europa für einige Shows. Stellt ihr eigentlich Unterschiede zwischen der europäischen und der südamerikanischen Hardcore Szene fest? Oder in den Reaktionen des Publikums?

Fernando: Absolut. In Brasilien touren wir nicht so wie in Europa, mit 20 Shows nacheinander. Es ist schon schwieriger, weil die Leute es nicht gewohnt sind, unter der Woche auf Konzerte zu gehen, wie es in Europa normal ist. Daher ist die hiesige Szene auch nicht so groß wie in Europa. Hier in Brasilien werden wir quasi mit Samba usw. groß, da ist es schon eine echte Herausforderung, Hardcore Musik zu machen. Vielleicht geben wir deswegen nicht auf, haha.

HF: Vielen Dank für das Interview, wir wünschen euch für die Zukunft alles Gute und viel Erfolg mit dem neuen Album.

Fernando: Vielen Dank. 

Interview: Katja Maeting

Weitere Infos:
Worst bei Facebook

Hellfire Quick 5 interviews try to gather a lot of interesting information within the narrow frame of five questions and five answers. Sometimes a query may be divided into two or three partial questions. It’s up to the musicians to answer short, longer or excessively.

Today we talk to Fernando Schaefer from Brazilian Hardcore band Worst who are about to release their new Album „DESERTO“ on September 7th.

HF: Congratulations on your new album. After starting your career with releasing an album each year (and the split with Rust Proof), you took your time with „DESERTO“. Did you decide deliberately to invest more time in this album or did you take a kind of break from being creative?

Fernando: Thank you! I lived in Los Angels for a year and was playing with another band, that’s why it took longer to write this album! After I got back to Brasil, we started to write the album, that was in February this year! We wrote 9 songs in 2 months, which was very good! Renato Romano, our new guitarist, was super easy to work with! We got another 20 days to record and that was it! Another thing this time was that we had a deadline to deliver the record to BDHW, but this didn’t make us rush to do it, we got more exited to do an amazing record!

HF: On your last album „INSTINTO RUIM“ you started to include songs with English lyrics, something that you continue on „DESERTO“ to a greater extent. Is this kind of a concession to your growing world wide fan base? Does it make any difference to you whether the song is in English or in Portuguese?

Fernando: In the beginning of the band we just wanted the crowd here to totally understand what we were saying since 95% of the people don’t speak English… Was funny to see that people that don’t speak Portuguese were diggin the band in the other way! For us it was the same thing when we were listening to bands in others languages! After the 2nd album people started asking us to tour all over the world! Then we started to sing more songs in English.

HF: With four albums in your résumé, what would you say defines the sound of Worst as a band? Which of your songs, old or new, represents it best?

Fernando: The band evolved a lot since its beginning, Thiago’s vocals are a lot more powerful and mature now compared to when he started to sing right before we recorded the 1st album! I think “DESERTO” is the best of us! Check it out “Cultural Disease” I love that song, it represents what Worst is!

HF: When you started as a band, would you have thought that a few years later you’d be touring other continents und having an international fan base? Do you remember the first show you ever played as Worst? And the biggest one so far? Which one made you more nervous?

Fernando: Our first show was in Inferno Clube (that no longer exists)in São Paulo! We just started the band and the kids were diggin and moshing hard already!!! Was awesome! We felt that the band could really be a big deal for us! The biggest one I think was a festival on the streets of São Paulo as well. It was free and was fucking packed! I hope we can play more shows for free here in a Brasil since we are going through a big sad crisis and the situation is not very good.

HF: Talking about touring, by the end of September you will finally be back in Europe for a couple of shows. Do you recognize any differences between the European and the South American Hardcore Scene? Or in the reactions of the audiences?

Fernando: Totally! We don’t tour Brasil like we do Europe! Like 20 shows straight! It’s hard cause people are not used to attend shows during the week… what is normal in Europe! This makes the scene not as big as in Europe. The big difference is that here in Brasil we are born listening to samba etc… Playing Hardcore music here is very challenging! Maybe that’s why we don’t quit! Haha

HF: Thank you very much for the interview. We wish you all the best for the future and lots of success with your new album.

Fernando: Thank you!

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