
© Valdur
Geschrieben von: Tim Karow
Band: Valdur
Album: Guilded Abyss
Genre: Black-/ Death Metal
Plattenfirma: Bloody Mountain Records
Veröffentlichung: 03.10.2025
Mit „Guilded Abyss“kehrt Matthew, Schlagzeuger und Kopf hinter Valdur, nach sieben Jahren zu seinem frostgebissenen Black-/ Death-Metal-Projekt zurück. Eingespielt über zwei Jahre hinweg in den finsteren Katakomben des „Bloody Mountain Bunker“, markiert das Werk nicht nur die erste neue Veröffentlichung seit „Goat of Iniquity“ (2018), sondern auch die Rückkehr des altbekannten Trios mit Vuke (Gitarre) und William (Bass). Erstmals dabei ist zudem Sänger Jackson, dessen Stimme den klaustrophobischen Abgründen des Albums eine noch unbarmherzigere Gestalt verleiht.
Schon der Opener „Hailing Molten Meteors“ zeigt, wohin die Reise geht: verzerrte Black-Metal-Riffs, peitschendes Schlagzeug und Vocals, die mehr Dämonenbeschwörung als menschlicher Ausdruck sind. Ein apokalyptisches Szenario, das den Hörer mit kalter Hand packt. In „Mangled and Rotting (Spiritus Mortuus)“ steigern Valdur die Beklemmung ins Unerträgliche, industrialartig polterndes Schlagwerk, verzerrte Gitarren, geisterhafte Choralfragmente, die wie irrlichternde Stimmen aus der Hölle durch den Nebel dringen.
Der Titeltrack „Guilded Abyss“ führt die Band noch tiefer ins Chaos: grindende Gitarren, giftige Growls und elektronisch-verzerrte Zwischenspiele, die den Sound wie unter Strom setzen. Ein Stück, das gleichermaßen zerstört wie fasziniert, und die Schwelle zwischen Noise, Black und Death endgültig einreißt.
Mit „Doomed Pt. II“ kehrt die Band zu einem Kapitel ihrer Vergangenheit zurück: Das instrumentale Stück ist ein zähflüssiger, verzerrter Doom-Monolith, der Erinnerungen an Filth Pig-Ministry heraufbeschwört, schwer, zermalmend, industriell. Ein finsteres Zwischenspiel, bevor mit „Drinking from the Chalice of Banishment“ einer der giftigsten Tracks folgt: chaotische Blasts, groteske Leadfiguren, unheilvolle Samples, ein Song, der zwischen Genie und Wahnsinn taumelt und wie ein Fiebertraum auseinanderbricht.
„Stars of Belial“ verbindet diese Elemente zu einem schaurigen Panorama: Black-Metal-Gitarren, unruhige Drums, düstere Chöre und verstörende Samples. Musik, die mehr einem Horrorfilm-Soundtrack gleicht, ein Blick in die gequälte Psyche eines Jack Torrance. Das Finale „Waves of Boiling Water / Molten Meteors Pt. II“ beschließt die Reise als makabrer Abgesang, beinahe jazzig-improvisiert in seiner kranken Avantgarde, eine groteske Eleganz, die man sich ebenso gut im Repertoire von Imperial Triumphant vorstellen könnte.
Guilded Abyss ist kein Album für die Masse. Es ist verstörend, fordernd, kompromisslos. Wer bereit ist, in den klaffenden Abgrund zu blicken, findet hier eine ungeschönte, sibirische Kälte und eine chaotische Wut, die ihresgleichen sucht. Kein einfacher Hördurchgang, aber ein Erlebnis, das sich tief in die Haut frisst.
Ich vergebe Valdur 7,5 von 10 Hellfire-Punkten.
Tracklist:
01 Hailing Molten Meteors
02 Mangled and Rotting (Spiritus Mortuus)
03 Guilded Abyss
04 Doomed Pt. II
05 Drinking from the Chalice of Banishment
06 Stars of Belial
07 Waves of Boiling Water / Hailing Molten Meteors Pt. II (Bonus Track)
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