The 69 Eyes – West End

© The 69 Eyes

 

Geschrieben von Marco Gräff
Band: The 69 Eyes
Album: West End
Genre: Gothic Rock / Goth n’ Roll
Plattenfirma: Nuclear Blast Records
Veröffentlichung: 13.09.2019

 

Es gibt ja immer wieder Bands, die können spielen was sie wollen. Man erkennt sie sofort. Bei THE 69 EYES allerdings keine große Kunst, da ihr Sänger Jyrki69 eine sehr eigenständige Stimme hat. Mittlerweile seit 30! Jahren im Geschäft und ebenso lange hält das Line-Up. Eine Seltenheit und aller Ehren wert. Die Gothic Rocker, die gerne auch als “Helsinki Vampires” bezeichnet werden, liefern nun mit WEST END ihr 12. Studioalbum. Und ich fühle mich zurückversetzt in die Jahre 1999 bis 2002, den Jahren in denen die Band ihren großen Durchbruch geschafft hat.

Bei Alben wie “Wasting the Dawn”, aber vor allem “Bleesed be” und “Paris kills” schnalzt doch jeder Gruftbewohner mit der Zunge. Hits wie “Gothic Girl”, “Brandon Lee”, “Stolen season”, “Betty Blue” oder auch “Still waters run deep” sind zeitlose Hymnen der Nacht. Und auf WEST END gibt es neue, weitere Songs dieser Kaliber.

Und da man ja auch gleichzeitig 30. Bandjubiläum feiert, holt man sich gleich mal drei hochkarätige Gastsänger mit in den Sarg. Schillerndste und passendste Erscheinung ist wohl Dani Filth, Oberschreihals der Band ‘Cradle Of Filth’. Schon gleich beim rockenden Beginn auf der Hymne TWO HORNS UP darf der Vampirkollege seinen Stempel aufdrücken. Der zweite Song mit Gastbeteiligung ist THE LAST HOUSE ON THE LEFT, welcher dem gleichnamigen Kult Horrorfilm seine Ehre erweist. Durch die Unterstützung von Wednesday 13, Calico Cooper (Tochter des Alice Cooper) und eben von Dani Filth, ist ein schöner Party Song entstanden, der zukünftig auf keiner Halloween Party fehlen sollte. Rockig, düster und mit einem leichten Punk Touch.

Allgemein ist das Album so geworden, wie man es von den fünf Finnen erwartet. Meist Up-Tempo Rock n’ Roll Hymnen mit Gothic Feeling, geprägt von der Eingänigkeit und der Stimme Jyrki’s. Dazwischen natürlich auch immer wieder die ruhigen Songs, Balladen, die zum Kuscheln dienen. Die Songs die auf jeden Fall zu erwähnen sind, wären zum einen 27 & DONE. Eine Hommage an die vielen jungen Talente, die viel zu jung gestorben sind und das magische Alter von 27 Jahren nie überschritten haben. Ich muss hier glaube ich keine Namen nennen. Jedem sollten mindestens drei solcher Idole einfallen.

Ein weiterer Song, der hervorsticht ist das etwas humorvolle, vielleicht nicht ganz ernst zu nehmende BURN WITCH BURN. Eine Anspielung auf den “Social Media Overkill”. Ein geradeaus rockender Tanzflächenkandidat. Mein Geheimtipp aber kommt am Ende. HELL HAS NO MERCY. Hier versuchen sich THE 69 EYES auch mal etwas abseits der gewohnten, melancholischen Gothic Rock Songs. Ein wenig Prog mischt mit, klassischer Rock ebenso. Und doch ist es unverkennbar THE 69 EYES. Für mich irgendwie der beste Song der Platte.

Nach 30 Jahren immer noch frisch und munter. THE 69 EYES sind wieder ganz oben angelangt und liefern mit WEST END eine ganz starke Platte ab die nicht nur bei den zahlreichen Fans Entzücken hervorrufen dürfte. Weitere Hymnen und zukünftige Klassiker sind bereit in den schwarzen Clubs die Tanzflächen zu füllen. Mit einem so durchweg gelungenen Album habe ich nicht wirklich gerechnet! All Horns Up!

von mir gibt es 8,5 von 10 Hellfire-Punkten

 

Tracks:

01 – Two Horns Up 3:57
02 – 27 & Done 4:17
03 – Black Orchid 4:15
04 – Change 5:38
05 – Burn Witch Burn 3:17
06 – Cheyenna 4:09
07 – The Last House On The Left 3:47
08 – Death & Desire 4:40
09 – Outsiders 3:36
10 – Be Here Now 4:19
11 – Hell Has No Mercy 6:43

 

Line-Up:

Jyrki69 – Vocals
Bazie – Lead guitar
Timo-Timo – Guitar
Archzie – Bass
Jussi69 – Drums

 

Weitere Infos:

Homepage
Facebook
Instagram
Nuclear Blast

Speichere in deinen Favoriten diesen permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.