Stoned Jesus – Father Light

© Stoned Jesus

Geschrieben von: Marius Göddert
Band: Stoned Jesus
Album: Father Light
Genre: Stoner Rock
Plattenfirma: Season of Mist
Veröffentlichung: 03.03.2023

Am 21. Juli 2021 haben Stoned Jesus die Aufnahmen zu ihrem fünften Studioalbum „Father Light“ beendet. Zwischenzeitlich hätte ich das ukrainische Dreigestirn eigentlich schon zwei Mal im Wiesbadener Schlachthof live sehen sollen. Zwei Mal kamen sie nicht. Beim ersten Mal, im April 2022, war in ihrer Heimat der Ukraine gerade der Krieg ausgebrochen. Obwohl das etwas passiv klingt. Als sei der Krieg einfach plötzlich da gewesen.

Wie wir alle wissen, hat Russland die Ukraine Ende Februar 2022 mit einem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg überzogen und Drummer Dima war in der stark umkämpften Stadt Charkiw gefangen. Im September wollten sie das dann nachholen und das zehnte Jubiläum ihres Albums „Seven Thunders Roar“ feiern, konnten aber das Land für den Tourauftakt nicht rechtzeitig verlassen. Den Rest der Tour konnten sie dann glücklicherweise spielen.

Dass die Band unter solchen Umständen überhaupt ein Album raushaut, wäre an sich schon 10 Punkte wert. Dass sie sich die volle Punktzahl aber auch musikalisch verdient haben, zeigt sich beim Anhören der neuen Langrille: Mit „Father Light“ ist Stoned Jesus nämlich ein würdiger Nachfolger ihres 2018er Albums „Pilgrims“ gelungen. Das Songwriting ist noch mal eine Spur brillanter geworden und die Jams sind einfach zum Dahinknien. Rhythmisch mischt das Trio schleppende Doom-Riffs mit teils jazzig-vertrackten Prog-Synkopen und liefert somit mehr ab als „Just Another Stoner Album“, wie sie dieser Tage etwa von Szenegrößen wie Brant Bjork zusammengepfuscht werden. Drei Songs konnten leider wegen des Kriegs nicht fertig gemischt werden und bleiben vorerst unveröffentlicht.

Völlig klischeefrei und künstlerisch anspruchsvoll erheben Stoned Jesus mit „Father Light“ ihre Stimme und zeigen, dass im Stoner Rock noch nicht alles gesagt wurde. Es bleibt zu hoffen, dass Musiker in der Ukraine bald wieder einfach nur Musiker sein können und ihre Zeit nicht in Luftschutzbunkern und zertrümmerten Städten zubringen müssen.

Von mir gibt es 10 von 10 Hellfire-Punkten!

Tracklist
1. Father Light
2. Season of the Witch
3. Thoughts and Prayers
4. Porcelain
5. CON
6. Get What You Deserve

Bandcamp
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