Panzerkrieg 666 – Day of Genocide

© Panzerkrieg 666

 

Autor: Johannes „Jojo“ Knopp
Band: Panzerkrieg 666
Album: Day of Genocide
Genre: Black Metal
Plattenfirma: Independent
Veröffentlichung: 25.04.2025

 

Wer „Panzerkrieg 666“ noch nicht kennt, der sollte wissen, dass es sich um eine aus NRW stammende Black-Metal-Band handelt. Musikalisch ist sie klar dem Black Metal zuzuordnen, doch textlich setzen sich „Panzerkrieg 666“ stark mit Krieg, historischen Konflikten und Gewalt auseinander – und nicht, wie sonst im Genre üblich, mit Satanismus, Mystik oder nordischer Mythologie. Ihre Songs sind oft von echten Ereignissen inspiriert, was ihnen eine brutale, dokumentarische Note verleiht.

Im Gegensatz zu vielen Underground-Black-Metal-Bands, die auf lo-fi setzen, hat „Panzerkrieg 666 eine vergleichsweise klare und druckvolle Produktion. Dadurch kommen die Blastbeats, schweren Riffs und tiefen Growls besonders intensiv rüber. Da die Band personell mit Warfield Within verwandt ist, merkt man eine deutliche Death-Thrash-Prägung, die vielen reinen Black-Metal-Bands fehlt. Sie haben dadurch eine größere stilistische Bandbreite und klingen brutaler als viele klassische Vertreter des Genres.

Die neue EP „Day of Genocide“ bezieht sich thematisch auf den Columbine-Amoklauf von 1999 – das Cover zeigt eine Aufnahme der Täter aus einer Überwachungskamera des damaligen schrecklichen Ereignisses. „Panzerkrieg 666“ setzt auf provokante Cover und Songtitel, die oft auf reale Gewaltakte Bezug nehmen. Dadurch erzeugen sie eine harte, kompromisslose Atmosphäre, die sich von traditioneller Black-Metal-Mystik abgrenzt.

Musikalisch feuern alle fünf Songs artillerieartige Black-Metal-Salven kompromisslos in den Gehörgang. Schon im Opener „Wüstenfuchs“ wird sofort klar, dass die Band keine Gefangenen nimmt. Der Song reißt direkt mit gnadenlosen Blastbeats los, bevor sich die Gitarren zu einem wuchtigen Midtempo-Groove auftürmen. Die Lyrics beziehen sich auf historische Kriegstaktiken und setzen die Linie der vorherigen EPs fort.

Bei „Death Genesis“ gibt es keine Einleitung – der Song startet direkt mit hohem Tempo und kompromisslosen Riffs. Thematisch wird erstmals ein direkter Bezug zum Columbine-Amoklauf hergestellt. Die Vocals klingen gnadenlos verzweifelt und tauchen den Track in eine bedrückende Klanglandschaft.

Der Titeltrack „Day of Genocide“ ist meiner Meinung nach einer der technisch anspruchsvollsten Songs der EP. Die Band setzt auf wechselnde Tempi, die zwischen rasender Geschwindigkeit und schweren, stampfenden Passagen variieren. Die Lyrics sind eine düstere Reflexion über Gewalt und ihre Darstellung in den Medien.

„Burn the Skies“ ist ein Hochgeschwindigkeits-Track, der sich durch präzise Gitarrenarbeit und eine besonders aggressive Schlagzeugperformance auszeichnet. Der Song vermittelt ein Gefühl von Chaos und Zerstörung, passend zum übergeordneten Thema der EP.

Bevor man es richtig merkt, ist das Feuerwerk auch schon wieder vorbei – mit „Warcult“ findet die EP ihren Abschluss. Der Song ist zugleich der abwechslungsreichste auf „Day of Genocide“. Hier wird das Tempo etwas gedrosselt, um eine epische, hymnische Atmosphäre zu erzeugen. Der Groove schleppt sich wuchtig durch den finalen Song und hinterlässt ein episches Ausrufezeichen, das sicher auch live für Gänsehaut sorgt.
Fazit

„Panzerkrieg 666“ bleiben sich auch mit ihrer vierten Veröffentlichung „Day Of Genocide“ ganz ihrem Stil treu: kurz, brutal und kompromisslos. Wer auf Panzer Division Marduk oder Navigator von Endstille steht, kann hier blind zugreifen und ich vergebe 8,0 von 10 Hellfire Punkte.

 

Tracklist:

01 Wüstenfuchs
02 Death Genesis
03 Day of Genocide
04 Burn the Skies
05 Warcult

 

Mehr Infos:

 

https://www.facebook.com/panzerkrieg666
https://www.instagram.com/panzerkrieg666/
https://panzerkrieg666.bandcamp.com/album/day-of-genocide

 

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