Ironhammer Festival – der steinige Weg zum Festiaval im Corona Jahr

© Jan Müller

 

Zuerst einmal meine Hochachtung und Anerkennung an Jan Müller und sein Team, die es im Corona Jahr geschafft haben, ein Festival auf die Beine zu stellen.
Glücklicherweise lässt die Location im Andernacher JUZ es zu, dass man die Bühne einfach „umdreht“ und statt in die Halle, nach draußen spielt.
So war es denn möglich, unter Einhaltung der bekannten Corona Auflagen (Desinfektion, Maskenpflicht und Abstandsregelung) das Festival durch zuziehen.
Jan und Team: HUT AB und tausend Dank auch im Namen der anwesenden Metalheads!!!!

 

Der Sommer war passend zum Event wieder zurückgekehrt, und Lord Vigo stiegen als erstes auf die Bühne. Die Band eröffnete das Festival mit ihrem Epic Doom Metal in gleißender Sonne, und mir tat besonders Sänger Vinz Clortho leid, als er mit Ledermantel und Lederhandschuh die Bühne betrat; gut, hat er sich ja anscheinend so ausgesucht….
Offensichtlich mussten die Fans erst einmal wieder auf Live Konzerte eingenordet werden, und so mussten sich Lord Vigo die Resonanz und Anerkennung vom Publikum schweißtreibend erspielen, was aber von Song zu Song besser gelang.
Auf alle Fälle ein guter Einstieg ins Festival.

 

Für mich die größte positive Überraschung des Tages waren Sweeping Death, die als zweite Band auf die Bühne stiegen. Mucke nach meinem Geschmack und jede Menge Bewegung auf der Bühne. Dass den Jungs der Gig Spaß gemacht hat, war unübersehbar.
Das Publikum war inzwischen eingenordet der Spaß der Band übertrug sich auf das angereiste Volk, obwohl dieses an den Einzugsbereich der Tische gebunden war.
Von mir aus hätten Sweeping Death ruhig noch eine Stunde länger spielen können.
Mein Manko, dass ich nicht eine CD der Band kenne, muss ich jetzt mal schnellstens beheben.
Klasse Auftritt!!

 

Tyler Leads aus Recklinghausen gingen beim Ironhammer Festival als dritte Band auf der Bühne. Auch diese junge Band kannte ich vorher nicht. Und auch, wenn Tyler Leads musikalisch nicht 100%ig auf meiner Wellenlänge liegen, die Action auf der Bühne ließ mich den kompletten Gig mit offenem Mund vor der Bühne verharren.
Der Sänger erinnerte mich an Scott Ian von Anthrax, als er in den späten Achtzigern moshend über die Bühne hüpfte. Bei all der sportlichen Betätigung auf der Bühne war es schon erstaunlich, wie tight die Mucke der Jungs rüberkam.
Wie ich schon sagte: musikalisch nicht ganz meine Wellenlänge, Live aber durchaus einen Besuch wert!

 

Auf Stormzone hatte ich mich im Vorfeld am meisten gefreut, und meine Freude wurde wahrlich nicht getrübt (Buffo möge mir an dieser Stelle verzeihen, dass ich unser Gespräch mit dem Start der Stormzone Show schlagartig beendete, um in den Fotograben zu kommen). Die Nordiren hatten es trotz Corona gewagt, aufs Festland zu kommen, was man den Jungs hoch abrechnen muss.
Und der traditionelle Metal der Band zündete vom ersten Ton auch beim Publikum. Viele der Fans kannten die Songs, sangen lauthals mit und beflügelten dadurch die Mannen um Sänger John Harbinson.
Die Band auch im allgemeinen sehr darauf bedacht, mit den Fans zu kommunizieren, und so war der Set eine rundum gelungene Sache mit deutlich Lust auf mehr.
Noch ein paar Worte zu Basser Graham McNulty, der mit einem verletzten Fuß auf der Bühne stand, aber dennoch rumlief, als sei er körperlich fit.
Fuck Corona und hoffentlich kann man die Band bald auf einer Tour durch Deutschland sehen.

 

Als vorletzte Band an diesem Abend enterten Pyracanda aud Koblenz die Bühne. Ich hatte die Band vor ein paar Wochen erst in Bendorf gesehen und freute mich riesig auf den erneuten Auftritt im Jahr der Corona Pandemie.
Der Set basierte (natürlich) auf den beiden Alben der Neunziger, und wieder einmal ließen Pyracanda nichts anbrennen. Der Set kam noch eine Ecke besser rüber, als der Wochen zuvor in Bendorf.
Ich denke, es wird Zeit, dass sich die Koblenzer ans Schreiben neuer Songs geben; die Zeit ist reif!
Und ich bin natürlich immer noch sooo froh, dass Pyracanda sich entschieden haben, weiterzumachen!!!

 

Ursprünglich sollten Jag Panzer der Headliner beim Ironhammer Festiaval sein und auch Night Demon standen auf dem ersten Billing.
Corona versaute den beiden Bands das Vergnügen, im Andernacher JUZ zu spielen. Statt dessen sprangen Tankard als Headliner ein.
Die Frankfurter sind eigentlich eine Bank, wenn es darum geht, gute Konzerte zu spielen und das Publikum zu begeistern, und so war es dann auch an diesem Samstag im JUZ. Obwohl zu vorgerückter Stunde die Einhaltung der geforderten Hygiene-Maßnahmen schwierig wurde, lief das Ganze dennoch gut ab und lässt, sofern sich an der Situation bis zum nächsten Jahr nichts ändert, auf ein weiteres Ironhammer Außen-Festival hoffen.

Gerre und Co gaben von Anfang an Gas, und Ersatzdrummer Gerd Lücking (Holy Moses) vertrat den verunfallten Tankard Drummer Olaf Sissel mit Bravour.
Die Jungs konnten sich 2020 ja auch nicht gerade über viele Auftritte freuen, so dass das Ironhammer wohl das Live-Highlight ? für die Band war.
Resümierend kann man sagen, dass Tankard würdige Headliner waren und das Festival mit ihrem Bier-Thrash perfekt abgerundet haben.

 

Konzertbericht: Jörg Schnebele

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