Hyperia – The Serpent’s Cycle

© Hyperia

Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Hyperia
Album: The Serpent’s Cycle
Genre: Thrash Metal
Plattenfirma: Self-Release
Veröffentlichung: 17.11.2023

Die kanadischen Thrasher HYPERIA legen ein ordentliches Arbeitspensum hin, schließlich erscheint innerhalb von fünf Jahren ihres Bestehens nach einer EP und zwei Alben nun bereits ihre dritte Langrille “The Serpent’s Cycle”. Zwar hat die vom Ehepaar Colin und Marlee Ryley angeführte Gruppe mal eben die komplette Rhythmus Fraktion ausgetauscht, an der musikalischen Ausrichtung bleibt jedoch alles unverändert.

Die elf Tracks des Albums werden vorwiegend im wilden Thrash durchgeknüppelt, wobei immer wieder Anleihen des Death Metal durchscheinen. Dass der Sänger – oder in diesem Fall die Sängerin – einer Band die Songs prägt, ist soweit normal, aber so wie die gute Marlee wie eine Furie alles in Grund und Boden kreischt und sich auch für derbere Growl Einlagen nicht zu schade ist, bekommt man ein Album – auch im Thrash – nicht alle Tage dermaßen aggressiv vor den Latz geknallt. Aber nicht nur stimmlich ist Vollgas angesagt, auch auf instrumentaler Ebene steht die Beschallung auf Dauerfeuer, wobei sich zwischen all den High-Speed Riffs auch gerne mal neoklassische Ansätze zeigen.

Und genau diese Abwechslung – wenn man dies so nennen mag – sorgt dafür, dass die Scheibe nicht zu einem Thrash-Einheitsbrei verkommt. Der Opener “Ego Trip” beispielsweise sorgt nicht sofort für Riff Salven im Angriffsmodus, sondern bereitet den Hörer mit einem langsamen Quasi-Fade-In schonend auf das vor, was da wenig später von der Leine gelassen wird. “Automatic Thrash Machine”, der Song mit dem meiner Meinung nach größten “Hitpotential” nimmt sich in den Strophen gerne mal ein klein wenig zurück, ohne jedoch an Wucht zu verlieren.

Bei “Eye For An Eye” vermischen sich hämmernde Riffs mit klassischen Gitarrenläufen, zudem bewegt man sich mehrheitlich in gemäßigteren Tempogefilden. “Binge & Surge” legt furios los, tritt aber zum Chorus hin ein klein wenig auf die Bremse und präsentiert den wohl eingängigsten Refrain des Albums – zumindest soweit es die Eigenkompositionen anbelangt. Denn ganz am Schluss haben die Nordamerikaner noch ein besonderes Schmankerl im Gepäck, denn mit “Crazy On You” covern HYPERIA einen Heart Klassiker aus dem Jahr 1975, natürlich im unvergleichlichen Thrash-Gewand. In der Art hat man vermutlich noch keinen Heart Song zu hören bekommen.

Langeweile kommt auf “The Serpent’s Cycle” zu keiner Zeit auf, wobei mir persönlich ein etwas melodischerer Ansatz noch lieber ist. Dennoch stellt die Scheibe höchste Ansprüche an Nackenmuskulatur und Kondition und dürfte für Fans düsteren Thrashs ein willkommenes Fressen darstellen.

Von mir gibt es 7,5 von 10 Hellfire Punkten.

Tracklist:

  1. Ego Trip (4:41)
  2. Automatic Thrash Machine (4:02)
  3. Prophet of Deceit (4:16)
  4. Psychosomatic (4:29)
  5. The Serpent’s Cycle (5:04)
  6. Trapped in Time (3:58)
  7. Spirit Bandit (4:04)
  8. Eye for an Eye ( 4:47)
  9. Binge & Surge (3:44)
  10. Deathbringer (5:31)
  11. Crazy On You [Heart Cover] (5:03)


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