Halestorm – Back From The Dead

(C) Halestorm

Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Halestorm
Album: Back From The Dead
Genre: Hard Rock
Plattenfirma: Atlantic Records
Veröffentlichung: 06.05.2022

In den vergangenen Jahren war es fast schon etwas ruhig geworden um die US Formation HALESTORM, denn die letzte Scheibe “Vicious” liegt immerhin schon vier Jahre zurück. Wobei das mit der Ruhe auf Frontfrau Lzzy Hale nur bedingt zutrifft, schließlich war die Dame auch während der Pandemie nicht untätig. Kollaborationen mit u.a. Apocalyptica, The Hu, In This Moment und Dee Snider können im wahrsten Sinne des Wortes ein Liedchen davon singen. Zudem begann die Band kurz vor Corona Ausbruch bereits mit den Arbeiten am neuen Album, welcher das Songwriting nachhaltig beeinflusst haben dürfte.

Der Auftakt ist zumindest sehr vielversprechend, steigt die gute Lizzy doch mit einem langgezogenen “I’m back from the dead” stimmgewaltig in den Titeltrack ein. Die Nummer verfügt über einen schweren, aggressiven Groove, der zum Chorus hin in Richtung harmonischer Gesang etwas aufweicht. “Wicked Ways” wandelt auf ähnlichen Pfaden, kommt aber auch dank gelegentlicher Tempoverschärfung inkl. Double Bass noch ne Spur härter rüber, zudem ist die Hookline noch griffiger als zuvor. Das liegt (natürlich) auch an Lzzy Hale, die sich an manchen Stellen förmlich die Frustration von der Seele zu schreien scheint, in manchen Passagen dann wieder sehr gefühlvoll singt.

Betrachtet man den schleppenden Rhythmus sowie die Melodielinie von “Strange Girl”, könnte man den Song fast für einen dieser Teenie-Pop Radio Songs halten, wenn da nicht die fetten Riffs sowie die ziemlich angepisst klingende Lzzy Hale wären, die dem Stück Gott sei Dank ein paar Ecken und Kanten verleihen. Auch “Brightside” weißt ähnliche Züge auf, erinnert das Ganze doch ein wenig an eine härtere Variante von Avril Lavigne.

Mit “The Steeple” folgt eine fette Rock Hymne, die zwar – wie eigentlich das komplette Album – abermals in mittleren Tempogefilden angesiedelt ist, dafür aber so schnell nicht mehr aus den Hirnwindungen verschwindet, und Textzeilen wie “This is my kingdom, this is my cathedral, this is my castle and these are my people” dürften Live amtlich abgefeiert werden. Im Vergleich dazu ist die Ballade “Terrible Things” nahezu unaufdringlich. Hier zeigt sich Miss Hale von ihrer sanften, melancholischen Seite und lässt die Rock Röhre im Keller.

“My Redemption” überrascht mit seiner wechselhaften Rhythmik und den teils stakkato-artig vorgetragenen Vocals in den Strophen, dafür dürfte die Hookline umso leichter überzeugen. In “Bombshell” rechnet Lzzy mit der Macho-Musikindustrie ab (“Be a good girl, play along, wear your short skirt, sing your song”), dementsprechend schwer sind Riffing und Chorus ausgefallen. “I Come First” verfügt über einen gefälligen Groove, doch die abermals angriffslustigen Vocals sorgen dafür, dass keine große Wohlfühlstimmung aufkommt.

“Psycho Crazy” könnte durchaus als musikalisches Schwesterlein von “Bombshell” durchgehen, und folgt man den Gesangslinien klingt das wie eine dreckige Variante von Bands wie Destiny Child, wobei ich den harschen Part im Schlussteil des Songs davon ausnehmen möchte. Trotzdem coole Nummer. Bei einem Songtitel wie “Raise Your Horns” hätte ich dann eigentlich eine Rock Hymne in der Art des gleichnamigen Songs von Amon Amarth erwartet. Stattdessen entpuppt sich das Stück als Ballade, bei der Lzzy nur mit Piano Begleitung singt. Hat was von “Here’s To Us (“The Strange Case Of…”, 2012). Fehlt nur noch ein gutes Glas Whisky!

Wenn es überhaupt etwas zu kritisieren gibt, dann ist dies zum einen die mit nicht einmal vierzig Minuten relativ bescheidene Albumlänge, zum anderen die ein wenig fehlende Abwechslung, denn die eine oder andere schnellere Nummer im Stil von bspw. “Love Bites…” (” The Strange Case Of…”) hätte dem Album sicherlich nicht geschadet. Gönnt man “Back From The Dead” ein paar Rotationen, so erhält man dennoch ein verdammt starkes Rock Album, dass man getrost zu den Genre Highlights des Jahres zählen darf.

Von mir gibt es 8,5 von 10 Hellfire-Punkten.

Trackliste:

  1. Back From The Dead
  2. Wicked Ways
  3. Strange Girl
  4. Brightside
  5. The Steeple
  6. Terrible Things
  7. My Redemption
  8. Bombshell
  9. I Come First
  10. Psycho Crazy
  11. Raise Your Horns

Line Up:

Lzzy Hale: Gesang, Gitarre
Arejay Hale: Drums
Joe Hottinger: Gitarre
Josh Smith: Bass

Mehr Infos:

WEBSITE
FACEBOOK
INSTAGRAM
TWITTER
YOUTUBE

Speichere in deinen Favoriten diesen permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.