Dark Millennium – Ungewöhnlicher Sound der polarisiert

© Dark Millennium

Mit dem Hellfire Quick5 Interview versuchen wir für unsere Leser möglichst interessante Infos aus den Musikern rauszukitzeln, ohne dass sie sich seitenlangen Fragen/Antworten hingeben müssen.
Wir vom Hellfire Magazin bemühen uns dabei, (mehr oder weniger) kurz und prägnant im Rahmen von 5 Fragen zu agieren (manchmal kann eine Frage auch gedoppelt oder getrippelt sein); den Musikern obliegt es, nach ihrem Gutdünken zu antworten: kurz und knapp bis hin zu ausschweifend und umfangreich.

Diesmal sprachen wir mit Sänger Christian Mertens und Gitarrist Hilton Theissen von Dark Millennium, die am 24. August ihr neues Album „Where Oceans Collide“ veröffentlichen werden.

HF: Erst einmal herzlichen Glückwunsch zu eurem neuen Album. Als ihr 2016 nach 23 Jahren Veröffentlichungspause „Midnight In The Void“ released habt, konntet ihr ja quasi unbeschwert an die Sache herangehen, denn wahrscheinlich hat kaum jemand noch mit einem Album von euch gerechnet. Habt ihr euch während der Arbeit an „Where Oceans Collide“ einer größeren Erwartungshaltung gegenüber gesehen oder euch vielleicht auch selber etwas mehr unter Druck gesetzt, um den Ansprüchen und Erwartungen gerecht zu werden?

Christian: In der Tat haben wir bei der „Midnight“ keinerlei Druck verspürt, und haben frei heraus komponiert und uns selbst überraschen lassen, was dabei herumkommt. Gleichwohl haben wir uns unseren alten Fans gegenüber verpflichtet gefühlt, Qualität abzuliefern, wobei die musikalische Richtung völlig offen war. Bei „Oceans“ verhielt es sich ähnlich, denn da wir keine Band sind, die zweimal das gleiche Album aufnimmt, haben wir uns auch hier völlig treiben lassen, nur unter der Prämisse, dass wir die Scheibe erst dann heraushauen, wenn wir alle davon überzeugt sind. Wenn man sich unseren Backkatalog ansieht, kann man eigentlich kaum voraussagen, was als nächstes musikalisch und konzeptionell geschieht – Hauptsache, ein gewisser Anspruch wird erfüllt und wir sind mit unserer Arbeit zufrieden.

HF: Euer Sound ist ja schon seit euren ersten Veröffentlichungen sehr individuell. Vergleiche der Art „Die klingen wie…“ kann man bei euch nicht so einfach ziehen und zur Hintergrundbeschallung ist eure Musik auch nicht gerade geeignet. Habt ihr euch von Anfang an bewusst für diese musikalische Ausrichtung entschieden oder hat sich das in der Findungsphase der Band damals so ergeben?

Christian: Eher letzteres. Da wir schon immer sehr unterschiedliche Hörgewohnheiten und entsprechende Einflüsse hatten, ließ es sich gar nicht vermeiden, dass der Sound unserer Band eher vielschichtig und ungewöhnlich sein würde. Wir hatten eigentlich nie den Wunsch, wie diese oder jene Band zu klingen, sondern – basierend auf den jeweiligen Persönlichkeiten – etwas möglichst Neues zu schaffen, dass im besten Fall so noch nicht dagewesen ist. Einig waren wir uns dabei immer, dass Abwechslung und Atmosphäre sehr wichtige Komponenten sein sollten, und wir können auch gut damit leben, dass nicht jeder etwas damit anfangen kann. Wenn man einen ungewöhnlichen Sound kreiert, polarisiert man halt auch.

HF: Mit nun bald vier Alben und zwei Demos, dazu diversen musikalischen Aktivitäten außerhalb von Dark Millennium, verfügt ihr als Band, trotz langjähriger Pause, ja schon über reichlich Erfahrung. Wie seht ihr selber eure Entwicklung vom ersten Demo bis zum aktuellen Album? Was sind für euch die „lessons learned“ aus dieser Zeit?

Hilton: Das erste Demo war der Auslöser für eine lange und sehr vielfältige musikalische Reise innerhalb und außerhalb Dark Millenniums. Die Produktionstechnik hat sich in all den Jahren fortentwickelt und meine Zeit zwischen den aktiven Phasen hat viel Erfahrung auf musikalischer und produktionstechnischer Ebene gebracht, die wir nun gut im eigenen Studio anwenden können. Allerdings bin ich sehr froh über die Tatsache, dass dies keinen allzu großen Effekt auf die Kreativarbeit der Band hat, denn die ist im Procedere wie eh und je: Frei und Unlimitiert.

HF: Gerade durch eure lange Pause dürftet ihr ja einigen unserer Leser noch unbekannt sein. Wenn ihr einen, und nur einen, Song von euch auswählen müsstet, der als Visitenkarte für Dark Millennium stehen soll, welcher wäre das und warum?

Christian: Schwierige Frage. Ich denke, jedes unserer Alben hat so etwas wie einen heimlichen Titelsong, der die jeweilige Scheibe ganz gut zusammenfasst, bei aller Unterschiedlichkeit. Bei „Ashore“ würde ich zu „The Atmosphere“ oder alternativ zu „Below The Holy Fatherlands“ tendieren, bei „Diana“ wohl „Pandemonium“, bei der „Midnight“ schicke ich „Set In Motion“ ins Rennen, und auf der neuen wohl „Moving light“, der eigentlich alles vereint, wofür diese Band steht. Grundsätzlich gibt es aber nicht DEN DM-Song, dafür sind die einzelnen Stücke und Alben einfach zu unterschiedlich.

HF: Wie geht es nach dem Album-Release für euch weiter? Können eure Fans auf ein paar der zur Zeit noch spärlichen Konzerte hoffen und wie sieht die Zukunft von Dark Millennium aus?

Hilton: Wir haben Lust, uns Live zu präsentieren, können das aber aufgrund unserer Lebensumstände derzeit nur begrenzt praktizieren. Es wird aber ein paar Schmankerl für diejenigen geben, die nicht zu den Konzerten kommen können, und wir werden noch dieses Jahr die „Midnight In The Void“ auf Vinyl raushauen.

HF: Vielen Dank für das Interview. Wir wünschen euch für die Zukunft alles Gute und viel Erfolg mit eurem neuen Album.

Christian: Ganz herzlichen Dank für die Unterstützung!

Interview: Katja Maeting

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