Geschrieben von Melanie Busch
Band: Brand New
Album: Science Fiction
Label: Cooking Vinyl (Sony Music)
Veröffentlichung: 20.10.2017
Die Band BRAND NEW aus Long Island (NY) gründete sich im Jahr 2000. Ihr Alternative Rock / Emo Sound schaffte es in der Vergangenheit mehrfach unter die TOP 100 der US und UK Charts. So war ich erstaunt über die knapp eine Million Follower auf ihrer Social Media Plattform. Verwundert hat mich ihr Titelbild, welches gleichzeitig das Cover des lang erwarteten Nachfolgealbums “Daisy” aus 2009 ist, es wirkt wie ein Bild aus einem alten Science Fiction Film und so kommt das neue Album auch direkt mit dem Titel “Science Fiction” daher. Bei meinen Recherchen stolperte ich über einen Artikel in dem es heißt dass die Band im Sommer 2017 einen sehr ungewöhnlichen und rätselhaften Vorverkaufsstart hinlegte. Denn denjenigen, die das Album vorbestellten, schickten sie mysteriöse CDs mit einem einstündigen Track, welcher mit Koordinaten versehen wurde. Dieser Track bündelte alle zwölf Songs der neuen Platte. Außerdem lag ein Booklet bei, was mehr Fragen aufwarf, als es beantworten konnte.
Unvoreingenommen startete ich das Album und war zunächst mindestens genauso verwirrt, wie die Menschen welche sich das Album vorbestellt hatten. Etwas düster und fragwürdig beginnt das Album mit “Lit Me Up”. Hier hatte ich zunächst den Eindruck dass ich ein Hörbuch bekommen habe. Der auf alt getrimmte Klang, aus dessen Lautsprecher über knapp eineinhalb Minuten eine Ansage zu diesem Tape erfolgt, macht dieses Album spannend. Als der ruhige Klang und die sanfte Stimme einsetzen, beginne ich meine Augen zu schließen. Man möchte sich in diesem Sound verlieren, leise das “…lit me up…” mitzusingen kann ich nicht abstellen. Auch dem zweiten Song “Can´t Get It Out” kann ich nicht entfliehen, hier darf zwischen Akustik und Rock mitgeträllert werden. Die Augen kann man geschlossen halten, auch wenn wir im dritten Song “Waste” erstmal ein Geschrei zu hören bekommen bevor es wieder etwas gewürzter zugeht. Der ruhige und gleichbleibende Gesang, welcher nur von einer Gitarre begleitet wird, des Tracks “Could Never Be Heaven” führt mich zum Tiefpunkt. Was nicht weniger abwertend ist, sondern sich als angenehmer Sound zum relaxen eignen lässt . Zwischen den eigentlichen Songs hat man immer wieder diesen alten Lautsprecherklang, wie schon zu Beginn, untergemischt.
Während ich “Same Logic/Teeth” und “137” höre, bekomme ich das Gefühl genug gehört zu haben. Der Sound ändert sich nicht großartig und ich warte immer noch auf den Kracher des Albums. Diesen bekomme ich dann aber in “137” bei einem satten Gitarrensolo zu hören. Ich stelle fest dass hiermit die Kehrtwende des Albums eingeläutet wurde. Ab der zweiten Albumhälfte wirds lauter und rockiger, was man ausdrucksstark und sehr deutlich zu hören bekommt. So sind die Songs ab “Out Of Mana” das ganze Gegenteil zum bisherigen Albumverlauf. Besonders hervor sticht bei mir auch die Nummer “Desert”, hier wird hauptsächlich nur mit Gitarre, Gesang und Percussions gearbeitet. Der Beginn von “No Control” erinnert mich an einen legendären Song von Nirvana, ich bin erstaunt über die Vielseitigkeit der Band. Zudem enthält der Song, wie die meisten Tracks, einen fragwürdigen Ausklang. Man kommt nicht dahinter, denn das Album ist vollgespickt mit solch mysteriösen Elementen. BRAND NEW schaffen es dann auch noch, mich mit der Nummer “451” aus dem Sessel zu reißen. Hier lasse ich mich von der Mixtur zwischen Rock´n´Roll und Hard Rock treiben. Mit “Batter Up” endet das Album wie es begonnen hat, der Sound ist wieder ruhiger gehalten und schafft somit nochmal einen düsteren Ausklang.
Meine Top-Songs des Albums: Can´t Get It Out, Desert, 451
Fazit: Das Album kommt mit einigen Überraschungen. Wer es zwischendurch mal etwas ruhiger mag, der wird hier schnell fündig.
Tracklist:
01. Lit Me Up
02. Can´t Get It Out
03. Waste
04. Could Never Be Heaven
05. Same Logic/Teeth
06. 137
07. Out Of Mana
08. In The Water
09. Desert
10. No Control
11. 451
12. Batter Up
LineUp:
Jesse Lacey – Gitarre, Gesang
Vin Accardi – Gitarre, Gesang
Garrett Tierney – Bass
Brian Lane – Schlagzeug
weitere Infos:
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