An evening to remember – Dream Theater feiern 20 Jahre “Scenes from a memory” in der Jahrhunderthalle

Dream Theater live @ Jahrhunderthalle Frankfurt // 06-02-2020 © by Marco G.

 

Geschrieben von Marco Gräff // Fotos by gräffix by Marco G.

 

Jahrhunderthalle Frankfurt // 06.02.2020. Relativ gut gefüllt war die Jahrhunderthalle an diesem Donnerstagabend. Es hätten gern ein paar mehr sein dürfen, ausverkauft war noch lange nicht. Und dabei hatten die US Amerikanischen Progressive Metal “Götter” Dream Theater geladen, um im Zuge ihrer aktuellen Distance over time Tour nun endlich auch Scenes from a memory in seiner ganzen Schönheit zu spielen.

Die Band war gut drauf. Das merkte man schon direkt beim ersten Ton, der den Abend eröffnete. Mit Untethered angel von neuen Album sollte ein fast dreistündiges Hörerlebnis starten, auf das die Fans schon im letzten Sommer gehofft hatten. Und so spielten Dream Theater in der ersten Stunde vier Songs vom aktuellen Album plus a Nightmare to remember und In the presence of enemies, Part I. Passend dazu eine ansehnliche Lichtshow und eine Videoinstallation im Hintergrund, die sich über die ganze Bühne erstreckte. Jedes Lied wurde regelrecht zelebriert, ausgehnte Instrumentalparts und Soli von Gitarrist John Petrucci und Keybaorder Jordan Rudess wurden frenetisch von den Fans gefeiert. Sänger James LaBrie agierte gut motiviert und bestens bei Stimme quer über die Bühne, hoch und runter, schwang den Mikrostander und sorgte nur am Anfang nach A nightmare to remember kurz für eine Ansage, um die Fans auf den Abend einzustimmen. Immer wieder ertönte Szenenapplaus, z. B. wenn sich John Myung und John Petrucci gegenseitig die Saiten zuspielten und sich in Soli steigerten. Es war eine wahre Freude den Instrumentalisten bei ihrem Werk zuzusehen und zuzuhören. Pale Blue dot beendet das erste Set unter starkem Beifall und es folgte eine viertelstündige Pause.

Dann ging es endlich richtig los. Die Uhr begann zu ticken und die Besucher wussten was folgen sollte. Das, laut den meisten Fans, stärkste Album welches Dream Theater bisher aufgenommen haben; Metropolis Pt. 2: Scenes from a memory. Das Überalbum aus dem Jahr 1999. John Petrucci startete mit der akustischen, während James LaBrie auf der Treppe sitzenend Victoria ein Lied sang. Was folgte war ein Highlight nach dem anderen. Die Musiker spielten sich in Rage, Sänger James steigerte sich ebenso im Laufe des Abends zu längst vergessenen Stärken. Ständige Duelle zwischen Jordan Rudess und John Petrucci, immer wieder Szenenapplaus und eine bestens aufgelegte Band sorgten wahrhaftig für einen unvergesslichen Abend. Bei Through her eyes wird es ruhig und emotional, als sich James LaBrie den Hocker schnappt und das Lied im Sitzen zum besten gibt. Und auch diese Momente weiß das Publikum anständig zu würdigen. Danach folgte eine weitere, kurze Ansage, in der Sänger James kurz auf die Wichtigkeit des Albums Metropolis Pt. 2: Scenes from a memory und die Geschichte dahinter eingeht. Und trotz der “Tragik” hinter der Geschichte findet der Sänger dennoch ein paar lustige Worte.

 

Home läutete den Schlussspurt ein und den Höhepunkt des Abends. Immer öfter konnte sich John Petrucci an einer seiner Gitarren austoben, sehr zur Freude der Anhänger, Jordan Rudess hängte sich immer öfter das Keyboard um die Schultern um in erster Reihe seine Soli zu spielen, während der Sänger Ausszeiten hinter der Bühne nahm. Und wenn bei One last time das gesamte Publikum mit einstimmt, hat das schon was besonderes, was erhabenes. Zu guter Letzt schwingen die vielen Zuschauer die leuchtenden Handys bei The spirit carries on und zaubern so ein Lichtermeer in die Frankfurter Jahrhunderthalle. Finally free ist das erwartete große Finale mit allem was an Theatralik und musikalischer Höchstklasse zu kriegen ist. Da muss man einfach nur den Hut ziehen ob solch großer Kunst. Um 22:40 Uhr ist dann Schluss, im Video läuft der Abspann, der Applaus mag gar nicht enden. Und dann kommt die Band doch noch einmal auf die Bühne zurück um einen letzten Song zu spielen. At wit’s end vom aktuellen Album. Einige Zuschauer gehen zwar schon, um 22:50 Uhr ist dann aber wirklich Schluss.

Grandios. Stark. Unerwartet. So in etwa lässt sich der Abend beschreiben. So perfekt, auf den Punkt und spielfreudig habe ich Dream Theater noch nicht erlebt. Und auch all die Gesichter der unterschiedlichen Fans sprachen nur eine Sprache. Egal welche Altersgruppe oder soziale Schicht. Ob mit Fernglas oder Kutte da sitzend. Ob Headbanger, Tänzer oder leise Mitwippender. Das amerikanische Quintett bedient eine breite Fanschar und konnte an diesem Abend mit einer perfekten Show und perfektem Sound überzeugen. In dieser Form ist mit den Progressive Metallern noch lange zu rechnen. Jetzt bleibt die Hoffnung, dass in zwei Jahren das zweite Album “Images and Words” noch mal gefeiert wird. Dann spästestens wäre ich wieder dabei!

 

Setlist

ACT I

Untethered angel
A nightmare to remember
Fall into the light
Barstool warrior
In the presence of enemies, Pt. I
Pale blue dot

ACT II

Metropolis, Part 2: Scenes From a Memory in its entirety

Encore

At wit’s end

 

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Dream Theater

 

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2 Kommentare

  1. Noch mehr Leute? Vielleicht auf der Sitzplatz-Tribüne. Das Parkett hingegen war überfüllt.

    Zusammen mit dem links und rechts weit in die Bühne ragenden Aufbau konnten viele Leute nur sehr wenig sehen.

    Das kann man eindeutig besser machen.

    • Hallo Felix. Wollte damit sagen, dass ich die Jahrhunderthalle schon deutlich voller erlebt habe. Auch weit außen. Mir persönlich war es auch voll genug.

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