Waltari – Nations‘ Neurosis

© Waltari

Geschrieben von: Klaus S.
Band: Waltari
Album: Nations‘ Neurosis
Genre: Crossover
Plattenfirma: Metalville
Veröffentlichung: 16.05.2025

Wenn es im Hartwurst Bereich eine Band gibt, bei der man stets das Unterwartete erwarten muss, dann sind es WALTARI. Die 1986 gegründete Band hat auf ihren bislang veröffentlichten dreizehn regulären Longplayern mit so ziemlich sämtlichen Spielarten experimentiert, die man sich vorstellen kann, von Pop-Rock, Rap Rock und Industrial mit stampfenden Techno Beats über Gothic Rock zu Melodic Metal, Speed und Thrash bis hin zu Death Metal. Mir persönlich sind die Finnen erstmals Ende der 90er zu Ohren gekommen und konnten mich mit ihrem kruden Mix immer mal wieder begeistern, auch wenn diese Begeisterung in den vergangenen anderthalb Dekaden ein wenig verblasst ist. Doch gerade die Unberechenbarkeit war schließlich Grund genug, mich mal wieder eingehender mit WALTARI zu beschäftigen.

Das neue Album „Nations‘ Neurosis“ umfasst satte fünfzehn Stücke, welche sich im Grunde nahtlos in die bisherige bandeigene Discographie einfügen. Dies gilt vor allem mit Blick auf den beschriebenen Stil-Mix, denn von reinen Pop Nummer mit teilweisem Rap-Gesang bis hin zum harten Metal Track ist hier alles vorhanden, was man vermutlich sonst nicht auf einem Album einer einzigen Band vermuten würde.

Um das alles vom ersten bis zum letzten Stück genießen zu können, muss man musikalisch schon über eine sehr große Toleranz gegenüber anderen Genres verfügen. Gerade eine Disco Nummer wie „Higher“ (kein Taio Cruz Cover) mit teils gerappten Vocals ist schon hart an der Schmerzgrenze eines Metal Hearts, gleiches gilt für ähnlich gelagerte Songs wie „Diversity“ oder das unnötig auf sieben Minuten in die Länge gezogene Elektro-Irgendwas „Step Back“. Das mag im Mainstream Radio vielleicht funktionieren, ich für meinen Teil würde mir lieber die Gehörgänge mit einem Schweißbrenner veröden als mir das freiwillig nochmals anzutun.

Allerdings muss ich zugeben, dass es auf „Nation’s Neurosis“ durchaus auch Hörenswertes zu finden gibt. Allen voran die mitreißenden Nackenbrecher „Do You Accept“ (Nomen est Omen!) und „Kill For Sport“, der mit elektronischen Elementen versetzte Modern Rocker „Nature Rules“ oder das fernöstlich angehauchte „Open The Gate“, dessen fettes Gitarren Solo auch den poppigen Chorus glänzen lässt, bieten ebenso durchaus Anlass, den Lautstärkeregler aufzudrehen, wie das an Danko Jones erinnernde „Major Mistake“ oder mit leichtem The Police/Sting Flair versehene „Flowin'“. Die übrigen Tracks ließen sich irgendwo dazwischen einordnen und sollten je nach Gusto für positive Anerkennung sorgen oder auch nicht.

Nun ja, über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten, und ob man „Nations‘ Neurosis“ nun mag oder nicht dürfte letztlich von der jeweiligen Offenheit gegenüber der beschriebenen Mixtur abhängen. Für mich ist das neue WALTARI Album zwar kein Highlight, welches ich uneingeschränkt empfehlen würde, aber auch nicht so schlecht, dass man es zwingend meiden sollte. Schließlich gibt es glücklicherweise für manche Titel die Skip-Taste.

Von mir gibt es 6 von 10 Hellfire Punkten.

Tracklist:

01 Nature Rules
02 Open The Gate
03 Do You Accept
04 Breakfast In Eiffel Tower
05 Diversity
06 Murder Plot
07 Sun
08 Kill For Sport
09 Flowin‘
10 Major Mistake
11 Step Back
12 Higher
13 EST
14 7th Heaven
15 Last Chance

Mehr Infos:

WEBSITE
FACEBOOK
INSTAGRAM
X
YOUTUBE

 

Speichere in deinen Favoriten diesen permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

This site uses Akismet to reduce spam. Learn how your comment data is processed.