
© Under Ruins
Geschrieben von: Bernd Kröninger
Band: Under Ruins
Album: Age of the Void
Genre: Heavy / Power Metal
Plattenfirma: FHM Records
Veröffentlichung: 02.05.2025
Faszinierend schon mal vorab der Bandname. „Under Ruins“. Und nicht nur damit überrascht die Formation, nein, sie legen noch einen drauf, und berichten uns vom Zeitalter der Leere („Age of the Void“). Da stellt sich die Frage: was wird uns da in gut 46 Minuten geboten? Etwa dem Titel entsprechend ein dunkles Loch? Das werden wir alsbald erleben. 2023 gegründet, besteht die fünfköpfige Band aus Markus Ullrich (g), Nuno Miguel de Barros Fernandes (voc), Achim Rauscher (g), Alexander Palma (b) und Sascha de Lima Beul (dr). Und jetzt steigen wir mit dem Opener in ein historisches Ereignis ein.
„MDCCXVI“ beziffert das Jahr 1816. Geschichtlich ereignete sich der Vulkanausbruch Tambora, die Generalamnestie für alle die an der Französischen Revolution teilgenommen haben, und vieles andere. Von Leere ist also nicht auszugehen. Nur kurz führt uns der Opener instrumental in dieses Jahr 1816. Allerdings lassen die martialisch, epischen Trommeln erahnen, was hier gemeint ist.
Und genauso martialisch beginnt „Eighteen Hundred and froze to Death“. Ein durchgreifendes Riff hebt sich aus dem Rhythmus empor. Das „Mondschein Requiem“ („Moonlit Requiem“) ist genau der richtige Song für eine hymnische Ballade. Das Solo der kratzigen, wirbelnden Gitarre lebt mächtig auf als Gegensatz zum Text (…„as darkness falls the shadows of the candlelight fade away“..).
In „Whispered Curses, Woe Unleashed“ bekommen wir die komplette melodische Rhythmik zu spüren. Der sakrale Chorus löst ein sehr einschneidendes Solo ab. Die dramatisch ertönende Voice zum Ende des Tracks lässt den Fluch entfesseln.
Mit aggressiver Voice befahren wir die Purpurroten Meer des Mutes („Crimson Seas of Courage“). Dem gleichen sich die Instrumente in härterem Sound an. Unterstützt von rebellisch klingendem Chor. Ein wenig düster und bedrückend kommt uns der Song „Great Drowning of Men“. Wechselnd in einen glasharten Rhythmus, hält der Song die Spannung hoch. Überraschend bei 40:40 Minuten dieses klare, perfekte Gitarrenspiel, bevor martialische Klänge in den Vordergrund drängen.
Theatralisch endend ertönen die Fanfaren („Fanfares“). Klagend, niedergeschlagen ob der verlorenen Schlacht?? Das Schreien der Möwen mag dies noch zu verstärken. Allerdings hätte ich mir bei dem Titel auch Bläser oder Hörner gewünscht.
Fazit: Ja da kann man sich nur wundern, was man so „unter Ruinen“ alles findet. Nämlich ein perfektes Killer – Album. Ausgezeichnet und beeindruckend! Episch in eine gute Atmosphäre verpackt. An einigen Passagen klingt es ein wenig nostalgisch, aber schadet dem gesamten Werk in keinster Weise. Das Debut der Jungs finde ich sehr gelungen, was auch der Thematik durch die Choreinlagen geschuldet ist.
Das Debut verdient anerkennende 8,5 Hellfire Punkte von 10 Hellfire Punkten.
Tracklist:
01-MDCCCXVI
02-Eighteen Hundred and froze to Death
03-Lost Admits the Unfathomable Abbeys
04-Moonlit Requiem
05-Whispered Curses, Woe Unleashed
06-Crimson Seas of Courage
07-Great Drowning of Men
08-Fanfares
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