Stand Up Stacy – Wir verbuchen das unter Slapstick!

© Stand Up Stacy

Mit dem Hellfire Quick5 Interview versuchen wir für unsere Leser möglichst interessante Infos aus den Musikern rauszukitzeln, ohne dass sie sich seitenlangen Fragen/Antworten hingeben müssen. Wir vom Hellfire bemühen uns dabei, (mehr oder weniger) kurz und prägnant im Rahmen von 5 Fragen zu agieren (manchmal kann eine Frage auch gedoppelt oder getrippelt sein); den Musikern obliegt es, nach ihrem Gutdünken zu antworten: kurz und knapp bis hin zu ausschweifend und umfangreich.

Diesmal sprachen wir mit den Jungs von Stand Up Stacy, die gerade ihre neue Single „Something To Believe“ veröffentlicht haben.

HF: Machen wir erst einmal einen Abstecher in graue Vorzeiten, denn eure Band ist ja schon fast überraschend alt 😉 , die ersten Gedanken dazu wurden, glaube ich, vor fast zehn Jahren angebrütet, oder? Wie und wann ist dann die Band entstanden und warum kamt ihr ausgerechnet auf Punkrock?

Uwe: Danke! Auch als Band immer wieder super, auf sein Alter angesprochen zu werden 😉 Denn man möchte ja immer möglichst wie frisch erfunden wirken. Festzustellen, dass man schon seit ca. 10 Jahren im Band-Business steckt ist schon irre. Natürlich war es bis ca. 2016 eher reines Hobby und auch als solches festgesteckt: Proben, Gigs anfragen, Gigs spielen – fertig.
Was da mittlerweile alles dazugekommen ist, fühlt sich verdächtig nach “Business” an. Los ging es mit einer kleinen Coverband für ein paar 15 jährige gelangweilte Kids, die sich nicht daran gestört haben, “Letterbomb” von Green Day und andere Songs unserer Lieblingsbands auf die möglichst schlechteste Art runterzuknüppeln. Irgendwann brachten wir dann die ersten selbstgeschriebenen Songs mit und trauten uns, diese auch auf den Konzerten zu performen. Da sie gut ankamen und die Party auch mit diesen Songs weiterging, hat es uns gekitzelt immer mehr zu wagen und Selbstgeschriebenes mitzubringen. Deswegen war Punkrock wahrscheinlich auch am naheliegendsten und das beste Einsteigerpaket ins Rockbusiness, da wir mit den einfachsten Gitarrengriffen zu einem ordentlichen Song kamen und über das Geschrammel gut klingende Gesangsmelodien verbauen konnten.

HF: Bei euch hat sich seit dem Release eurer letzten EP „Secrets“ verdammt viel getan. Erst war es ein bisschen ruhig um euch, aber dann kamt ihr mit einem Riesenstapel News und auch einigen Änderungen wieder um die Ecke. Einiges, wie die Namensänderung, war direkt offensichtlich, aber was hat sich bei euch noch so getan? Was waren bewusste Entscheidungen und was hat sich im Laufe der Zeit so entwickelt?

Daniel: Tatsächlich hat sich hinter den Kulissen einiges getan. Klar, der Namenswechsel war das offensichtlichste und größte Ding, aber in den zwei Jahren, die ich jetzt dabei bin, haben wir uns einiges aufgebaut. Zum Beispiel haben wir unsere technische Basis für Live-Konzerte komplett umgestellt und modernisiert, um unseren gewohnten Sound zu fahren, dabei aber möglichst schnell und einfach mit unserem gewohnten Setup spielen zu können, egal wo und wann wir spielen. Wir haben damit auf der Bühne sozusagen unseren eigenen Kosmos und der Veranstalter und Tontechniker muss sich nur noch um die Technik vor der Bühne kümmern, die die Fans beschallt. Markus kümmert sich derzeit um eine kleine Lichtshow, die automatisiert mit unseren Songs mitläuft und die Höhepunkte unserer Show visuell unterstützt. Wir versuchen also, möglichst wenig dem Zufall zu überlassen, wenn es darum geht unsere Live-Konzerte zu einem Erlebnis zu machen.

Markus: Obendrauf kommt natürlich alles, was mit unserem kommenden Album “The Magnificent You” in Verbindung steht. Allein musikalisch haben wir uns in so viele Richtungen weiterentwickelt und liefern neben den typischen Punkrock-Songs jetzt einige Tracks, die in eine härtere Richtung gehen und sowohl uns als auch den Fans erlauben, richtig Dampf ab- und Energie rauszulassen. Und dann gibt es wiederum ungewohnt ruhige Töne von uns. Keine schmalzigen Balladen sondern nachdenklich stimmende, gut ausgearbeitete Songs mit vielschichtigen Harmonien.

HF: Humor hilft ja in fast allen Lebenslagen und wenn man sich Fotos und Videos von euch anschaut, dann weiß man, ihr lacht gerne und gern auch mal über euch selbst. Gibt es in eurer Bandgeschichte eigentlich Momente, wo ihr jedes Mal wieder lachen müsst, wenn ihr dran denkt? Und war euch schon mal etwas so richtig peinlich?

Simon: Auf jeden Fall! Bei allen Vorkommnissen und ToDo’s, die wir in und abseits der Band haben, ist uns das Gott sei Dank nie verloren gegangen. Das gehört irgendwie zu unserer DNA: uns bei Laune zu halten und uns gegenseitig mit Quatsch hochzuschaukeln. Bring uns ein schlecht gelauntes Bandmitglied und innerhalb von 10 Minuten ist er wieder einsatzfähig und für jeden Irrsinn zu haben! Natürlich sammeln sich über die Zeit auch so einige Stories an. Zum Beispiel habe ich bei einem Gig heimlich einen Kumpel für mich drummen lassen, während ich vor der Bühne abgeshaked habe. Der Kerl hat den Song wahrscheinlich doppelt so schnell gespielt, aber die Gesichter der anderen Jungs, als ich auf einmal vor ihnen auf der Tanzfläche aufgetaucht bin während sie den Song spielten, waren unbezahlbar. Wir veranstalten auch gerne ganze Probenwochenenden, an denen wir uns einschließen und ein Wochenende lang Songs schreiben oder üben. Klar, dass da neben dem kreativen Schaffen auch so mancher Totalausfall gemixt mit etwas Pfeffi passiert.

Daniel: Peinlich ist uns so schnell eigentlich nichts, das läuft dann eigentlich immer unter “Entertainment”. Den guten Markus hat’s mal bei einem Gig richtig schön vor allen Fans auf die Schnauze gelegt, als er nach dem Besuch der Tanzfläche zurück auf die Bühne wollte. Das war grandios, die Leute und auch wir haben uns nicht mehr eingekriegt. Für manche peinlich, wir verbuchen das unter Slapstick!

HF: Wenn man mal hinter den musikalischen Unterhaltungswert eurer neuen Single blickt, dann kommt ja auch eine wichtige Botschaft zu Tage, die ihr euren Hörern mitgeben möchtet. Steckt hinter „Something To Believe“ eine spezielle Geschichte oder fließen da viele verschiedene Dinge mit ein? Wie eng sind generell eure persönlichen Erfahrungen und eure Musik miteinander verbunden?

Uwe: Das Grundgerüst unserer neuen Songs, also sämtliche Instrumente und der Aufbau kommen ausschließlich von Simon, dem Schlagzeuger der Band. Ich stehe als Songwriter, was Gesangsmelodien und Texte angeht, also oft einem fast fertigen Stück gegenüber, das ich schon mehr oder weniger abgesteckt höre. Interessanterweise war “Something To Believe” von Anfang an einer der Songs, die sich beim Hören schon nach etwas angefühlt haben; als würden mir die Instrumentals schon einen Anhaltspunkt geben, was thematisch verarbeitet werden soll. Die Gesangsmelodie und ein darauf passender Text waren ziemlich schnell gefunden, denn die Instrumente brachten irgendwie eine gewisse Wut und Aufgewühltheit rüber, zu der ich leicht connecten konnte. Schlussendlich beschreibt der Song den Zustand, in dem man aus vielen kleinem negativen Dingen und Störfaktoren ein riesiges Gebilde aus Pessimismus und depressiven Gedanken formt, bis man nichts Positives mehr sieht und geneigt ist, jedem und allem um sich herum alles schlecht auszulegen. Daran knüpft der Text an, mit Aussagen wie “pass auf, was das aus dir macht”. Wie so oft bin ich selbst es, der mir am meisten im Weg steht und schlussendlich auch der einzige, der etwas an meiner Haltung gewissen Dingen gegenüber ändern kann.

Markus: Die Texte sind eigentlich immer und ausschließlich mit persönliche Erfahrungen und Personen in unserem Umkreis verknüpft. Daher haben wir auch den Albumtitel “The Magnificent You” gewählt, weil die Leute und Ereignisse um uns herum uns zu so vielen Texten und Geschichten inspiriert haben. Manchen Menschen sind wir einfach unglaublich dankbar, sie um uns zu wissen. Manche stehen derart schwierige Zeiten durch, dass es immer wieder verwunderlich ist, was man alles aushalten und wegstecken kann. Jeder Song hat irgendwo einen Ankerpunkt und eine Idee hinsichtlich Empathie, Dankbarkeit oder Freundschaft gewissen Leuten gegenüber.

Daniel: Das Schöne ist, dass der Albumtitel ja in alle Richtungen ausgelegt werden kann. Genauso erstaunlich wie starke Persönlichkeiten in schwierigen Lebenslagen ist der Kumpel um die Ecke, der ein richiger Unglücksrabe zu sein scheint, aber alles mit Humor nimmt und sich nicht aus der Ruhe bringen lässt. Man findet also auch genauso viele witzige und positiv gestimmte Tracks auf dem Album, sei es eben über den liebenswerten Chaoten, Nachwuchs in der Familie oder andere tolle oder
urkomische Dinge die uns und unseren Freunden so passieren.

HF: Dass euer neues Album „The Magnificent You“ heissen soll, habt ihr ja schon verraten. Könnt ihr uns noch ein paar Details mehr verraten? Wie viele Songs sollen es werden? Habt ihr auch schon Songs wieder verworfen? Gibt es Gäste? Und was passiert noch alles bis zum Release? Stillt ein bisschen unsere Neugier 😉

Simon: Das Album wird aus 11 Songs und einem Intro bestehen, es gibt von uns also endlich mal mehr als diese kleinen EP’s mit vier Songs, die nach 15-20 Minuten durchgehört sind. Das war das Schöne für mich im Songwriting: einfach zu wissen, dass ich dieses mal in alle Richtungen schreiben und Musikstile ausprobieren kann, da ich wusste, dass immer noch genug Platz auf dem Album sein wird, um die typischen Punk Rock – Singalong – Tracks unterzubringen. Natürlich habe ich in diesem Prozess auch einige Ideen verworfen, weil mir nicht klar wurde was der Song aussagen soll oder weil er sich “irgendwie falsch” angefühlt hat. Ich weiß, dass Uwe auch fertige Texte komplett verworfen und Songs thematisch neu aufgebaut hat, einfach weil wir es für unser erstes Full Album richtig machen wollten.

Markus: Wir haben tatsächlich ein paar Wege gefunden, Gäste auf unserem Album einzubauen. So den Virtuosen an der Akkustikgitarre, der in kürzester Zeit eine grandiose Melodie eingezupft hat, die im fertigen Song unglaublich gut klingt. Und da wären noch ein paar Gastsänger, die sehr witzige Parts von ein paar Songs noch besser gemacht haben. Was damit gemeint ist, behalten wir lieber noch ein wenig für uns. Ein richtiges Featuring ist aber leider nicht vertreten, das muss auf dem nächsten Album dann unbedingt mal passieren! Zum Albumrelease hin planen wir auf jeden Fall noch einige Konzerte und Veröffentlichungen, die noch ein paar weitere Eindrücke vermitteln sollen von dem, was da kommt. Haltet also unbedingt unsere Social Media – Kanäle unter Beobachtung. Eine zweite Single, ein paar Teaser zur Entstehung des Albums etc. werden wir sicherlich bald auf euch loslassen!

HF: Vielen Dank für das Interview. Wir wünschen euch für die Zukunft alles Gute und freuen uns schon auf euer Album.

Interview: Katja Maeting

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