Saint Lilly – Take A Deep Breath (EP)

© Saint Lilly

Geschrieben von Katja Maeting
Band: Saint Lilly
Album: Take A Deep Breath (EP)
Genre: Heavy Rock
Plattenfirma: unsigned
Veröffentlichung: 02. Februar 2018

Hört man – und lässt sich hören. So mein Gedanke, als ich las, dass Saint Lilly aus Oldenburg u.a. Heavy Metal, Stoner Rock und Grunge als ihre Einflüsse angeben. Auf ihrer im letzten Jahr veröffentlichten EP “Take A Deep Breath” zumindest können sie diese nicht leugnen. Leider habe ich kein älteres Material der 2011 gegründeten Band gefunden, vermag also an dieser Stelle nicht zu sagen, ob es sich hierbei um das Debüt handelte oder man noch weitere Songs veröffentlicht hat. 

So oder so brauchen sich die vier mit dieser EP nicht zu verstecken, denn sie liefern hier in sich stimmig ab. Der Opener “Out Of My Head” grooved sich im mittleren bis leicht erhöhten Tempobereich ins Ohr und stellt direkt einige der Merkmale von Saint Lilly vor. Dazu gehören u.a. die markante Stimme von Frontmann Jan und Gitarren-Effekte, die das Riffing wummernd auffächern, eine Kombination die mich irgendwie an ältere Triggerfinger  Nummern erinnert, auch wenn beide Bands musikalisch an verschiedenen Enden der gleichen Nachbarschaft wohnen. Mit seiner geringen dynamischen Bandbreite und einem ziemlich schwummerig agierenden Solo schafft es der Song allerdings noch nicht, sich festzusetzen. Dies kann das nachfolgende “The One” deutlich besser, die im Jazz-Stil angelegte Eröffnung bildet ein lockeres musikalisches Geflecht, welches sich abwechselt mit stabil hochziehenden Passagen, die wuchtig voran drücken und sich direkt im Ohr festsetzen und auch das klar angelegte Solo macht deutlich mehr Spaß, ein Track der mit prägnanten Motiven punktet. 

“Promise To The Devil” überzeugt ebenfalls mit mitreißender Dynamik und einer schönen Hookline, der PreChorus ist genial, im Chorus fehlt mir allerdings dann noch das letzte bisschen Catchiness, welches aus einem guten Song einen Killer-Song gemacht hätte und die Gitarren-Effekte wirken an einzelnen Stellen irgendwie zu gezwungen. “To Be Someone Else” schaltet dann wieder einen Gang zurück, gestaltet sich trotz immer wieder eingestreuten Wechseln in der Ausgestaltung eher gleichförmig und verpasst trotz angenehmem Hörgefühl die Gelegenheit, richtig zu beeindrucken, auch wenn das Anziehen des Tempos zum Ende hin eindeutig positiv auffällt. Mit “Feel It Tonight” punkten Saint Lilly zum Ende hin dann nochmal mit einem aufgelockerten Sound, der Spielfreude aus den Boxen transportiert und vor allem dadurch gefällt, dass hier die einzelnen Klanglinien etwas deutlicher hervortreten als bei den anderen Songs, wo es doch manchmal irgendwie zusammengedrängt wirkt. 

Insgesamt ist “Take A Deep Breath” für mich eine solide EP geworden, auch wenn ich mir insgesamt etwas mehr von allem gewünscht hätte. Etwas mehr Abwechslung in den Gitarren-Effekten, etwas mehr Gesamtdynamik, vielleicht auch etwas mehr Mut zur Straffung in den Strukturen, aber vor allem mehr klare Handschrift in der Produktion, die für meinen Geschmack etwas zu verschwommen rüberkommt und damit die guten Grundlagen der Band aus Oldenburg verwischt. Trotzdem können Anhänger des Stoner Rock etc. hier auf jeden Fall mal reinhören, Saint Lilly könnten eine Entdeckung sein. 

Von mir gibt es 7 von 10 Hellfire-Punkten

Trackliste:
01. Out Of My Head
02. The One
03. Promise To The Devil
04. To Be Someone Else
05. Feel It Tonight

Line-up:
Dirk Pyhel – Drums
Markus Korff – Bass
Zanjo Zempel – Guitar
Jan Elmendorf – Vocals

Weitere Infos:
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Website von Saint Lilly
Saint Lilly bei Instagram

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