Rising Steel – Legion Of The Grave

© Rising Steel

 

Geschrieben von: Tim Karow
Band: Rising Steel
Album: Legion Of The Grave
Genre: Heavy Metal / NWOBHM 
Plattenfirma: Frontier Records
Veröffentlichung: 29.08.2025

 

Mit ihrem vierten Studioalbum „Legion Of The Grave“ melden sich Rising Steel aus Grenoble zurück, und das mit einer Energie, die weder Kompromisse noch falsche Verschnörkelungen kennt. Der Mix aus NWOBHM-Geist, Hard-Rock-Schlagseite und thrashiger Härte sitzt wie ein Schlag ins Gesicht: kompromisslos, druckvoll und klar im Statement.

Bereits der Opener „Betrayer“ macht unmissverständlich klar, dass die Franzosen hier keine Zeit verlieren wollen. Rasante Riffs, drückende Drums und ein Sänger Emmanuelson, der mit bissigem Organ und rauem Charisma den Takt vorgibt. „King Of The Universe“ nimmt diesen Schwung auf, galoppiert in feinster Heavy-/Speed-Metal-Manier und dürfte live sofort den Nacken in Bewegung setzen. Mit „Black Martin“ zieht eine dunklere Stimmung auf , dichter, wuchtiger, mit einem Hauch an bedrohlicher Atmosphäre, die dem Album erste Konturen jenseits der reinen Raserei verleiht.

Der Titeltrack „Legion Of The Grave“ ist ein thrashig stampfender Nackenbrecher, der ein wenig Maiden-Flair durchschimmern lässt, ohne je ins Epigonentum zu verfallen. „Nightmare“ zeigt die melodischere, hymnischere Seite von Rising Steel, hier schwingt Priest im Geiste mit, während die Gitarrenfraktion ihre Twin-Leads wie brennende Fackeln in die Dunkelheit reckt.

In der zweiten Albumhälfte bleibt das Niveau hoch. „Venomous“, „Messiah Of Death“ und „Dead Mind“ sind rohe Metal-Geschosse, voller Energie, messerscharfer Soli und einem Gesang, der zwischen rauem Gebrüll und hymnischer Kraft pendelt. Die Instrumentalfraktion spielt sich hier geradezu in einen Rausch, Bass und Drums treiben wie ein Rammbock, während Tony Steel und Steff Leadmaster ein Riffgewitter abfeuern, das sich tief in die Gehörgänge fräst. „Trapped In A Soul’s Garden“ liefert dazu noch einmal prächtige Shred-Momente, ehe „Night Vision“ das Album mit einer wuchtigen Mitgröhl-Hymne beschließt, ein Finale, das keine Fragen offenlässt.

Produktionstechnisch wurde mit schwerem Geschütz gearbeitet, aufgenommen in Frankreich, veredelt in Schweden, final geadelt im legendären Finnvox Studio. Das Ergebnis: modern, klar und druckvoll, aber ohne den Biss und die kantige Rauheit des Genres zu glätten.

Inhaltlich ist Legion Of The Grave stärker introspektiv geprägt als seine Vorgänger. Themen wie Identität, innere Kämpfe und der Wille, immer wieder aufzustehen, durchziehen die Songs und verleihen dem Album eine Ernsthaftigkeit, die perfekt mit dem erdigen Sound verschmilzt.

Rising Steel bleiben sich treu, Heavy Metal ohne Firlefanz, ohne digitale Tricks, ohne anbiedernde Experimente. Stattdessen gibt’s ehrliches, packendes Schwermetall, gespielt mit Leidenschaft und Herzblut. Genauso, wie es die Szene liebt und braucht.

„Legion Of The Grave“ ist ein kompromissloses Statement. Bodenständig, hymnisch, druckvoll, Rising Steel haben ihren Sound gefunden und schärfen ihn mit jedem Album weiter. Ein Pflichtalbum für alle, die Heavy Metal im Blut tragen.
Ich vergebe 9 von 10 Hellfire-Punkten.

 

Tracklist:

01 Betrayer
02 King Of The Universe
03 Black Martin
04 Legion Of The Grave
05 Nightmare
06 Venomous
07 Messiah Of The Dead
08 Dead Mind
09 Trapped In A Soul‘s Garden
10 Night Vision

 

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