
© Rimmar
Geschrieben von: Klaus S.
Band: Rimmar
Album: Raises
Genre: Heavy Metal
Plattenfirma: Rockshots Records
Veröffentlichung: 04.07.2025
RIMMAR ist keine konventionelle Band, sondern ein künstlerisches Ein-Mann-Projekt, das vollständig von Marco Rinaldi geprägt wird. „Es verbindet die Kraft von klassischem, progressivem und Industrial Metal mit Disco- und elektronischen Elementen und kreiert so einen Sound, der ebenso eindringlich wie unverwechselbar ist“. Das Debüt-Album „Raises“ beinhaltet eine Reihe namhafter Gastmusiker aus der italienischen Metalszene. Unter ihnen sind u.a. Fabio Lione (Rhapsody Of Fire, Angra), Mattia Fagiolo (u.a. Dragonhammer) und Alessandro Cola (Eldritch) mit von der Partie.
Das Ergebnis ist in gewisser Weise ebenso überraschend wie zwiespältig. Nimmt man die ersten fünf Stücke als Maßstab, ist „Raises“ ein modern produziertes, klassisches Metal Album, welches mit gefälligen Stücken durchaus zu überzeugen weiß, wenngleich den Songs vielleicht auch mal ein wenig mehr Dynamik gut zu Gesicht stehen würde. So startet „Raises“ mit zwei Midtempo Stücken, die dank gut strukturierter Harmonien gut ins Ohr gehen, wobei „Unreal“ zumindest gegen Ende etwas Mehr Wucht entfacht, während „Mighty Messenger“ hingegen ein echter Banger ist, der trotz dezenter Synthies einem Vergleich mit Primal Fear durchaus standhalten kann.
„These Ruins“ und „Planet Mars“ hingegen verlaufen eher schleppend und sind alles andere als leicht verdauliche Kost, wobei bei Erstgenanntem der eindringliche Gesang Marco Bertucellis den Hörer dann doch zu packen versteht, wohingegen mir bei „Planet Mars“ trotz aller Intensität ein klein wenig das zündende Element fehlt.
Konnte man bis hierhin noch durchaus von einem ansprechenden Metal-Album sprechen, wird es ab „Vortex“ allerdings etwas schräg, denn hier vermischt sich ganz übler Disco Beat mit Rock Musik, was mich unweigerlich an so manchen Nanowar Of Steel Track denken lässt, wobei sich diese ja nicht allzu ernst nehmen und einem zumindest ein Lächeln um die Mundwinkel zaubern. Das nachfolgende „Queen Of The Gold“ ist da nur unwesentlich besser, denn bei all den Disco Sounds holen RIMMAR immerhin zwischendurch mal kurzzeitig die metallische Fräse raus. Dennoch stellt sich die Frage nach dem Sinn dieses Stil-Wechsels.
Was folgt ist ein Cover des Bananarama-Klassikers „Cruel Summer“, das leider ebenso wenig Begeisterung zu wecken vermag wie die beiden vorherigen Tanztempel-Parodien und somit recht schnell weggeskipt werden kann. Beim abschließenden Titeltrack wird das Ganze dann (endlich) ein wenig dynamischer, hier werden stampfende Rhythmen mit elektronischen Einschüben versehen, was auf rein instrumentaler Ebene ordentlich Druck erzeugt und Spaß macht, durch den leider nicht ganz so erquicklichen Gesang jedoch die Freude merklich gemindert wird. Mit einem anderen Sänger wäre die Nummer vermutlich richtig gut geworden.
Im Ergebnis kann „Raises“ zumindest in der ersten Hälfte noch für sich punkten, danach flacht das Hörvergnügen merklich ab, so dass die Scheibe über gute Ansätze leider nicht hinauskommt, was angesichts der Gästeschar eigentlich Schade ist.
Von mir gibt es 6 von 10 Hellfire Punkten.
Tracklist:
- Unreal (feat. Mattia Fagiolo)
- Mighty Messenger (feat. Fabio Lione)
- These Ruins (feat. Marco Bertuccelli)
- 8th Sin (feat. Marco Andreotti)
- Planet Mars (feat. Mattia Fagiolo)
- Vortex (feat. Fabio Lione)
- Queen Of The Gold (feat. Marco Bertuccelli)
- Cruel Summer (feat. Kyo Elisa Proietti)
- Raises
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