
© Mountain Throne
Geschrieben von: Johannes (Jojo) Knopp
Band: Mountain Throne
Album: The silver light
Genre: Heavy Metal / Doom Metal
Plattenfirma: Cold Knife Records
Veröffentlichung: 31.01.2025
Mit „The silver light“ liegt mir hier das zweite Full-Length Album der 2009 gegründeten, aus Esslingen stammenden Band „MOUNTAIN THRONE“ vor. Ich bin sehr gespannt, wie Ihr Heavy/Doom Metal klingt und steige direkt ein mit dem einminütigen Instrumental Opener „Shapes in the fog“. Es wird mit gemächlichen Gitarrenklängen und einem Lockmarsch klingenden Schlagzeug auf die nächsten ca. 45 Minuten vorbereitet. Mir erschließt sich generell nicht, was solche Intros aussagen möchten, aber gut, das ist ja nur meine Meinung.
Dafür beginnt „All souls day“ mit einem fetten ‚Black Sabbath‘ artigen Riff, wird aber schlagartig zu einem Midtempo Brechersound, der die Gitarre sehr vordergründig klingen lässt und der Gesang hat irgendwie einen gefühlten Halleffekt, an den ich mich erst einmal gewöhnen muss. Der Song geht gut nach vorne und hat im Mittelteil einen atmosphärischen Gitarrenpart, der einem das Herz höherschlagen lässt. Gelungener Einstand. True Metal ist angesagt bei „We are hunters“ und erinnert mich ein wenig an alte ‚Scorpions‘ Vibes. Selbst der Gesang hat mitunter ein wenig die Klangfarbe von Klaus Meine. Auch hier wird schwer Gitarren lastig galoppiert, sowie mit mehrstimmigem Gesang im Refrain.
Auf der Geschwindigkeitsbremse wird mit „Thunderstorm nights“ der erste doomige Song zelebriert. Schwer und mit Basseinlagen an Anfang und im Soloteil, der sich schön mit dem Gitarrensolo ergänzt. Hier zeigt die Band ein volles Volumen in der Gesamtstruktur, die richtig Laune macht und es einem schwer macht, die Nackenmuskeln im Zaum zu halten. Das Gitarrenriff am Anfang von „Man the rampart“ erinnert ganz entfernt an Phantom of The Opera von ‚Maiden‘. Insgesamt ist dieser Song hymnisch sowie episch angelegt und hat mit seiner Spielzeit von über acht Minuten viel Spielraum für längere Gitarrensoli. Und auch mit Breaks in verschiedensten Geschwindigkeiten macht es den Song mit jedem Durchlauf kompakter und man findet immer wieder etwas Neues.
„Three stars shining“ ist das zweite Instrumental mit einer sehr feinen Melodie und die Gitarre wird unterstützt von einem Cembalo, sodass sich ein wenig Folk Atmosphäre einstellt. Mit dem Titelsong „The silver light“ bekommen die Headbanger volle Bedienung. Dieses Stück rockt von Anfang bis zum Ende und wird live bestimmt ein Brecher werden. Auch hier werden saubere, schwere Gitarrenriffs und die wummernde Bassarbeit zu einer Einheit, die nie langweilig wird. Heavy True Metal at its best.
„Valkyrie“ macht direkt weiter, wo „The silver light“ aufgehört hat. Metal mit Vollgas, der sich niemals abnutzen wird und das Metalherz höherschlagen lässt. „All Hallows Eve“ lautet der Name des dritten Instrumentals. Schwerlastige Ballade im düsteren, aber etwas schrillen Gitarrenkleid, das sich leider nicht mehr verändert und jetzt nicht gerade vom Hocker reißt, da etwas zu einsilbig. Dafür schlägt „Death of a tyrant“ wieder voll in die Doom Kante. Triefend quillt der Sound aus den Boxen und auch der Gesang wird ein paar Oktaven tiefer in die Welt gejagt, was dem Song die richtige Schärfe gibt. Eine richtige Hymne zum Abschluss, die dann im Mittelteil noch einmal richtig Gas gibt und die Metal Axt aber volle Lotte auspackt. Es wird alles gefällt, was einem in den Weg kommt.
Mit „Thunderstorm nights“ und „Death of a tyrant“ sind zwei absolute Oberhammersongs vertreten, die jeden Doom True Metal Fan direkt ins Hirn knallen und sich für ewig dort festsetzen. Ein rundum gelungenes Album, mit dem kleinen Makel der instrumentalen Stücke, die nicht ganz so zünden. Und somit gebe ich „The silver light“ 9,0 von 10 Hellfire Punkten.
Tracklist:
01 – Shapes in the fog – Instrumental
02 – All souls day
03 – We are hunters
04 – Thunderstorm nights
05 – Man the rampart
06 – Three stars shining – Instrumental
07 – The silver light
08 – Valkyrie
09 – All Hallows Eve – Instrumental
10 – Death of a tyrant
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