
© King Potenaz
Geschrieben von Mathias Keiber
Band: King Potenaz
Album: Arcane Desert Ritual Vol. 1
Genre: Doom Metal
Plattenfirma: Majestic Mountain Records
Veröffentlichung: 27.06.2025
King Potenaz machen nach ihrem von einer gefälligen Melange aus Stoner und Doom geprägten Debüt alles richtig: Tempo runter, Songlängen hoch – und sie tauchen ganz, ganz tief ein in den Doom. Damit werden sie unterscheidbarer von vielen anderen Stoner-Doom-Kombos. Doch nicht nur stilistisch machen King Potenaz hier sehr vieles sehr richtig, sondern auch strukturell. Mit Arcane Desert Ritual Vol. 1 bringt das Trio aus dem süditalienischen Fasano ein Album heraus, dessen gerade einmal vier Songs sich über 40 Minuten erstrecken – die sich dramaturgisch aber kaum besser die Klinke in die Hand geben könnten.
Das Album beginnt mit dem zehnminütigen „Rivers of Death“ – und der Song startet mit einem synthetischen Intro, das man sich auch in einem Film von John Carpenter vorstellen könnte. Alsbald setzen nach und nach Gitarre, Bass und Schlagzeug ein, alle nacheinander – und plötzlich, nach etwas mehr als zwei Minuten, ist man in einem Strudel aus Doom, der einen gleichzeitig runterdrückt und nach oben pusht. So muss Doom sein, so und nicht anders. Der zweite Song verläuft ähnlich.
Seite zwei beginnt mit dem verhältnismäßig kurzen, aber mit einprägsamen Vocal-Lines versehenen „Sabbatum Sanctum“, bevor es dann mit dem fast viertelstündigen „Ariadne, the Serpent Witch“ sozusagen voll in die Vollen geht. Die Band zieht hier alle Register: von ganz langsam bis ziemlich zügig, von sanftem Gesang bis zu wildem Geschrei – vor allem aber mit einer Fülle an zündenden Ideen versehen, ist der Song ein Höhepunkt, wie er im Buche steht.
Für ein schwer – die Betonung liegt auf schwer – unterhaltsames Stück Doom Metal gibt es von mir 8 von 10 Hellfire-Punkten.
Tracks:
01 Rivers Of Death 10:11
02 The Empty Hand pt.1 09:55
03 Sabbatum Sanctum 05:48
04 Ariadne, The Serpent Witch 13:47
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