J.B.O. – Wer lässt die Sau raus?!

© J.B.O.

Geschrieben von Michi Winner
Band: J.B.O.
Album: Wer lässt die Sau raus?!
Genre: Fun Metal
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 28. Juni 2019

Ein neues Album von J.B.O. und ich war schneller als Klaus. Ich kann mein Glück kaum fassen. J.B.O. begleitet mich schon seit “Explizite Lyrik” und einer meiner All-Time-Favorites ist “Satan ist wieder da”. Ich bin so gespannt, was das neue Album zu bieten hat, zumal ich “Deutsche Vita” eher durchwachsen fand.

“Überfall” startet schon mal schön hart mit fetten Riffs und typischem J.B.O. Sound. Weit weg von weichgespült. Die harte Landung folgt schon bei “Mach Noch Eins Auf!”. Trinklieder sind ja für die Mittelfranken nix neues, aber die Songauswahl meinen die doch nicht ernst? Die Melodie von “Bella Ciao”? Statt dem Ding dann wengistens einen verünftigen Rock-Anstrich zu verpassen, bleibt es, bis auf ein paar Riffs und die obligatorische E-Gitarre, auch noch weichgespült. Ich atme jetzt erst mal tief durch und hoffe auf Besserung. Es wird aber erst mal nicht besser, sprich härter und mehr Metal. Das ist grade maximal Fun-Pop, aber ganz sicher kein Fun-Metal. Hat irgendwer den Jungs Weichspüler in ihr Kitzmann gekippt? Vielleicht sollten sie es mal mit unterfränkischem Bier versuchen…

Nach allem Hoffen und Bangen scheinen meine Gebete bei selbnamigen Track endlich erhört zu werden. Endlich wieder Rock. Auch textlich findet man jetzt endlich mal zu alter Kreativität und Stärke. Nach kurzer Erholung und zwei Songs, die mal wieder an alte Zeiten erinnerten, geht es mit “Depp” wieder ab in den Keller. Die jazzigen Töne sind einfach nur mies und bilden mit den härteren Sequenzen alles, nur keine Einheit.

Offenbar sind den Jungs die guten Rock-Songs ausgegangen, so greift man hier unter anderem zu “U can’t touch this” und auch hier wird nicht wie gewohnt erstmal eine fette Metal-Generalüberholung gemacht, sondern man bleibt bei der Urpsprungsversion, die mit ein wenig Gitarren allenfalls rockig angehaucht wird. Vor dem folgenden “Schlimmer geht immer” habe ich Angst. Nach dem bisherigen Verlauf bin ich mir sicher, dass es wörtlich genommen werden kann. Nun ja der Text ist gewagt. Die Kritik an anderen Künstlern ist, auch wenn man den Ironie-Faktor mit einbezieht, grenzwertig. Bei “Die beste Stadt der Welt” bin ich natürlich raus, auch wenn man meinen könnte, sie würden Würzburg besingen, leider kommen sie aber immer noch aus Erlangen. Aber Lokalpatriotismus ist ja nicht verkehrt, besonders wenns wie hier auch mal wieder vernünftigen Metal gibt.

Ab hier scheint nicht nur die Kreativität nachzulassen, sondern auch die Kondition. Die schon älteren Herren beschränken sich auf kurze Tracks mit max. 2:14 Minuten und drücken Klassikern wie “Happy Birthday” einen rosa Stempel auf.

Der Rausschmeißer hat fast was von “Ein guter Tag zum sterben” nur ohne die wundervolle Ironie und driftet sofort in die Schlagerrichtung. Ich bin raus.

Für mich als Fan der Anfangsjahre war das hier echt eine schwierige Nummer. Es gab einige ganz gute Stücke, aber viel war auch einfach nur grausam (Bella Ciao?????). Ich hatte mich so gefreut und nun wünschte ich ich müsste hier keine Noten vergeben, aber hilft ja nix und da es bei mir immer noch keine Sympathie- und Nostalgiepunkte gibt,

gibt es von mir 4 von 10 Hellfire-Punkten.

 

Trackliste:

  1. Überfall
  2. Mach Noch Eins Auf!
  3. Wer Lässt Die Sau Raus?!
  4. Hoffen Und Bangen
  5. Durst
  6. Depp
  7. Weil’s Quatsch Ist
  8. Schlimmer Geht Immer
  9. Die Beste Stadt Der Welt
  10. In Meinem Kühlschrank Brennt Noch Licht
  11. Happy Birthday
  12. Hochzeitspunk
  13. Hochzeitsmarsch
  14. Heavy Metal Baby
  15. Hallo Bier

Line-Up:

Vito C.: Gesang, Gitarre
Hannes “G.Laber” Holzmann: Gesang, Gitarre
Ralph Bach: Bass
Wolfram Kellner: Schlagzeug

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