Enemy Inside – Venom

© Enemy Inside

Geschrieben von: Klaus S.
Band: Enemy Inside
Album: Venom
Genre: Modern Metal
Plattenfirma: Reigning Phoenix Music
Veröffentlichung: 28.02.2025

Zum dritten Mal machen sich ENEMY INSIDE aus Aschaffenburg daran, mit ihrem modern angelegten Metal die Welt zu erobern. Dabei setzt das Quartett vermehrt auf eine Mischung aus Härte und Pop-Elementen, wie Sängerin Nastassia Giulia ausführt: „Wir wollten unsere catchy Melodien beibehalten, gleichzeitig mehr Breakdowns und Harsh Vocals einbauen, aber uns auch stilistisch keine Grenzen setzen.“

Dass dies keine leeren Worte sind, stellt der eröffnende Titeltrack direkt mal unter Beweis, die leider nicht einmal drei Minuten lange Nummer besticht durch seinen Kontrast aus harten, modernen Riffs und einem leichten, mit elektronischen Einflüssen versehenen Pop-Einschlag. In Verbindung mit den konträren Gesangsstilen geht das Ganze ein wenig Richtung Amaranthe, wobei ich den Sound der Unterfranken noch etwas rauer einstufen würde.

„Should Have Known Better“ schlägt ähnliche Pfade ein, wenngleich die Pop-Note hier noch ausgeprägter ist und sich die Hooks noch tiefer in die Gehörgänge einhaken. Einzig kleiner Kritikpunkt ist die eigenartige Rap-Einlage nach dem Breakdown. Mit dem folgenden „Sayonara“ tue ich mich erst recht schwer, denn dort wird in den Strophen ebenfalls gerappt, lediglich der gelungene Refrain kann den Song noch retten. Auch wenn ich die Nummer nicht als Highlight benennen würde, sollte es mich wundern, wenn bei diesem Track live nicht ordentlich die Post abgehen sollte.

Das leicht melancholische „What We Used To Be“ kehrt klanglich zurück zum Sound des Debüts („Phoenix“), ein leicht zugängliches Stück ohne allzu viele Ecken und Kanten, dafür mit einer unwiderstehlichen Hookline, die nach der Repeat Taste schielt. Bei „Fuck That Party“ drehen ENEMY INSIDE geschwindigkeitstechnisch ordentlich auf, hier vermischen sich verzerrte Riffs mit aus einem Videospiel zu entstammen scheinenden elektronischen Spielereien, zudem gibt sich Clawfinger Frontmann Zak Tell die Ehre und trotz dieser kruden Melange funktioniert der Song dank einer wohlfeinen Melodielinie bestens.

Das nächste Duett folgt auf dem Fuß, denn bei „Dirt On My Name“ erhält Sängerin Nastassia Giulia Unterstützung von Siamese Fronter Mirza Radonjica. Auch diese Nummer schlägt abermals die Brücke zum Erstlingswerk, wenngleich man einen solch heftigen Breakdown wie hier seinerzeit vergebens gesucht hat. „Don’t Call Me An Angel“ ist stilistisch ähnlich aufgestellt, nur halt ohne männlichen Gesangspartner und fast ein wenig Richtung Industrial gehenden Chorus.

„Innocent“ variiert geschickt das Tempo und lässt abermals eine sehr eingängige Hookline vom Stapel, gleichzeitig aber auch mit einem brutalen Breakdown keine Gedanken an zu viel Rührseligkeit aufkommen. „Unburn“ fährt einen rumpelnden Groove und diverse elektronische Verzerrungen auf, im Refrain hingegen ist alles wie gehabt leichter zugänglich, während sich die gute Nastassia im Mittelpart die dunkle Seele aus dem Leib zu schreien scheint.

„I’d Rather Be Dead“ bringt nicht nur Darkwave-Synthies mit sich, sondern auch einen weiteren Gastbeitrag von dem mir unbekannten Davey Suicide. Insgesamt hat die Nummer deutlich mehr potentielle Radiokompatibilität als die zuvor gehörten Songs, wenn man vom etwas metallischeren Intermezzo absieht. „Let Me Go“ treibt dies dann noch auf die Spitze, denn der Song ist nichts anderes als purer Pop-Rock. Auch wenn dieses Stück über eine nicht zu verachtende Melodieführung verfügt, könnte diese seichte Ausrichtung dem einen oder anderen womöglich eine Spur zu weit gehen.

Ungeachtet dessen überzeugt „Venom“ letztlich dank der Vielzahl an eingängigen Tracks, von denen etliche schon vor lange vor Album-Veröffentlichung als Singles vorgestellt wurden. Wen die beschriebene Pop-Attitüde nicht schreckt, sollte bestens unterhalten werden.

Von mir gibt es 7,5 von 10 Hellfire Punkten.

Tracklist:

  1. Venom
  2. Should Have Known Better
  3. Sayonara
  4. What We Used To Be
  5. Fuck That Party [feat. Zak Tell]
  6. Dirt On My Name [feat. Mirza Radonjica]
  7. Don’t Call Me An Angel
  8. Innocent
  9. Unburn
  10. I’d Rather Be Dead [feat. Davey Suicide]
  11. Let Me Go

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