Ded – Mis-An-Thrope

© Ded

Geschrieben von Katja Maeting
Band: Ded
Album: Mis-An-Thrope
Genre: Hardcore/ Nu Metal / Heavy Rock
Plattenfirma: Suretone Records/ADA
Veröffentlichung: 15. Juni 2018 / 21. Juli 2017

Alle Fans von Ded werden sich jetzt wahrscheinlich wundern, denn so richtig neu ist “Mis-An-Thrope” ja nun nicht. Bereits letztes Jahr erschien das Debütalbum der vier Jungs aus Arizona, aber anlässlich ihrer ersten Europa-Shows erscheint das Werk nun hierzulande auch auf CD und Vinyl.

Die vor ein paar Jahren entstandene Formation erregte schon mit ihrer ersten EP viel Aufmerksamkeit und tourte mit nem Stapel bekannter Namen durch die amerikanische Heimat. Entsprechend schnell wurde die Fan-Base immer größer und wartete sehnsüchtig auf das erste Album der Band, denn mit den Singles “FMFY” und “Anti-Everything” hatten Ded erste Appetithäppchen für ihre Anhänger serviert.

Nachdem das Album schon ein gutes Jahr veröffentlicht ist, werden sich die meisten, die die Band kennen, schon ihre eigene Meinung gebildet haben. Für mich waren Ded bislang Unbekannte, aber haben sich bei mir mit “Mis-An-Thrope” mit einer durchaus ordentlichen Visitenkarte vorgestellt. Dabei gibt es zwar definitiv ein Gefälle zwischen den einzelnen Songs, aber keine Ausfälle.

Songs wie “Architect”, “Rope” und in Teilen auch “FMFY” setzen mir zu dumpf auf die Härtekeule, auch im Hardcore kann man den Sound differenzierter gestalten, ohne im geringsten an Druck zu verlieren. Hier tritt dann auch zu Tage, dass die Texte wohl nicht immer die notwendige Aufmerksamkeit erhalten haben, sondern manchmal etwas stumpf und vor allem wenig umfangreich daherkommen. Gerade bei den härtebetonten Tracks springt das nicht unbedingt positiv ins Ohr, sondern kann eine gewisse Nervigkeit entwickeln. 

Die Vorab-Single “Anti-Everything” beweist, dass Ded es definitiv anders und besser können. Die wuchtige Riff-Arbeit, gepaart mit Rap-Einlagen, geben dem Song einen druckvollen Charakter, der in den mitreißenden Chorus-Parts einen zwar melodischen, aber keineswegs soften, Gegenspieler erhält. “Remember The Enemy” spielt dann eher die melodischeren Karten im Sound-Deck der Band und tritt den Beweis an, dass auch Bands wie Bring Me The Horizon zu den Inspirationen von Ded gehören. “Hate me” macht mit seinem an einen Kinderreim angelegten Refrain dann einfach Bock zu feiern. 

Härte funktioniert im Sound von Ded am besten, wenn kleine Kontrapunkte gesetzt werden, wie der in melodischer Härte gehaltene Refrain von “I Exist”. Den Abschluss des Albums bildet dann die Ballade “Beautiful”. An sich kein schlechter Song und es ist auch interessant, mal andere Facetten der Amerikaner zu hören, aber da das Stück absolut nicht zum Rest des Albums passt, wirkt es leicht gezwungen.

Insgesamt ist “Mis-An-Thrope” ein ordentliches Debütalbum. Nichts, was man nicht schon mal und manchmal auch schon mal besser gehört hätte, wenn man sich mit diesen Genres beschäftigt, aber das macht es keineswegs zu einem schlechten Album. Hier sind ein paar Baustellen ebenso vorhanden wie gute Ideen. 

Trackliste:
01.Architect
02.Anti-Everything
03.Dead To Me
04.FMFY
05.Remember The Enemy
06.Disassociate
07.Rope
08.Hate Me
09.I Exist
10.Inside
11.Beautiful

Line-up:
Joe Cotela – Gesang
David Ludlow – Gitarre
Kyle Koelsch – Bass
Matt Reinhard – Drums

Weitere Infos: 
Ded bei Facebook

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