Anthea – Illusion

(C) Anthea

Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Anthea
Album: Illusion
Genre: Symphonic Metal
Plattenfirma: Rockshots Records
Veröffentlichung: 23.10.2020

Würde man eine Liste erstellen mit allen hinlänglich bekannten Symphonic Metal Bands dieser Welt, würden vermutlich bis auf vielleicht wenige Ausnahmen ausschließlich Formationen aus Europa anzutreffen sein. Dass dieses Genre sich durchaus auch außerhalb des alten Kontinents einer gewissen Beliebtheit erfreut, beweist das Debüt Album der aus Los Angeles stammenden Formation ANTHEA. Die Band wurde bereits 2015 gegründet, zwei Jahre später folgte eine erste 4-Track EP sowie eine Sonnenumrundung später eine weitere Single, ehe nunmehr das Debüt Album “Illusion” in den Startlöchern steht.

Obwohl das Ganze von meiner Wenigkeit unter dem Banner Symphonic Metal verortet wurde, sind die Amerikaner beileibe kein klassischer Vertreter dieses Genres. Denn neben dem üblichen orchestralen Synthie Bombast, der letztlich auch gar nicht so üppig ausgefallen ist wie zunächst angenommen, haben ANTHEA ihrem Sound einzelne eher Genre-fremde Versatzstücke hinzugefügt (Growls, progressive Auswüchse), die man so vielleicht nicht erwartet hätte. Die Band selbst bezeichnet ihren Stil übrigens als Gothic Symphonic Progressive Metal. Dazu passend erweist sich der Gesang als äußerst variabel und pendelt zwischen melodischem Klargesang, aggressiven Vocals sowie gutturalen Einschüben, Ausflüge ins Opernhafte finden nicht statt.

In musikalischer Hinsicht orientiert man sich offenbar an Acts wie Nightwish, Kamelot und Rhapdsody. So klingt der Opener “Reach”, von den Background Growls mal abgesehen, beispielsweise wie eine Mischung aus den genannten Referenzen, wobei hier der Orchester Part erstaunlich dezent ausfällt. Beim Album Hit “Moirai”, auf dem sich Frontmann Diego Valdez ein Duett mit Chiara Tricarico (Sound Storm, Moonlight Haze, ex-Temperance) liefert, fühlt man sich an den Nightwish Klassiker “Nemo” erinnert, auch die gelungene Halbballade “Reflections” hätte durchaus auch aus der Feder der Skandinavier stammen können. Kernstück des Albums ist zweifelsohne “The Light Devine”, dem längsten Track der Scheibe. Hier lassen ANTHEA Synthies und Gitarren genug Raum sich instrumental zu duellieren, was dem Ganzen einen leicht progressiven Anstrich verleiht. Mit “Elcipse” und “Discovery” hat zwei speedige Vertreter am Start, bei denen die kehligen (Background) Vocals einen willkommenen Kontrast zu den eingängigen Melodiebögen liefern. Für die Freunde orchestraler Töne gibt es das bereits erwähnte “Moirai” zum guten Schluss nochmals in einer instrumentalen Version.

Fazit: ANTHEA haben ein gelungenes Debüt hingelegt, welches einerseits zwar in gewissem Maße seinen Vorbildern nacheifert, sich aber andererseits wohltuend vom Gros der übrigen Genre Vertreter abhebt und genügend Eigenständigkeit ausweist, um sich von der Masse abzuheben.

 

Von mir gibt es 8 von 10 Hellfire-Punkten

Trackliste:

  1. Reach 4:57
  2. Eclipse 3:52
  3. Moirai (ft. Chiara Tricarico) 4:31
  4. Illusion 4:10
  5. The Light Divine (ft. Eric Meyers) 6:33
  6. Discovery 4:31
  7. The Expedition 4:03
  8. Reflections 5:27
  9. Moirai (Orchestral Version) 4:32

 

Line Up:

Diego Valadez: Gesang, Keyboards
Juan Pina: Gesang, Gitarre
Marcos Mejia: Gitarre
Eric Guerrero: Bass
Peter Vasquez: Drums
+
Chiara Tricarico (Gesang Track 3) Sound Storm, Moonlight Haze, ex-Temperance)
Eric Meyers (g on track 5)

 

Mehr Infos:

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Video zu “Moirai”

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