
© Airforce
Geschrieben von: Klaus S.
Band: Airforce
Album: Acts Of Madness
Genre: Heavy Metal
Plattenfirma: Rock Of Angels Records
Veröffentlichung: 21.02.2025
AIRFORCE gehören zu der nicht gerade geringen Anzahl an Bands, die dem guten alten Sound der NWOBHM-Ära frönen. Warum auch nicht, schließlich ist mit Drummer Doug Sampson ein frühe(re)s Mitglied von Iron Maiden mit an Bord, dessen Mitwirken an deren legendären Soundhouse Tapes quasi den Startschuss der erfolgreichen Ära mit eingeläutet hat. AIRFORCE selbst existieren mit Unterbrechung bereits seit 1987, doch ihre Debüt-Scheibe kam erst 2016 auf den Markt. Auf das 2020 veröffentlichte zweite Album „Strike Hard“ sollte relativ zeitnah der dritte Longplayer folgen, allerdings ging nach dem Tod von Produzent Pete Franklin ein Teil des Materials verloren, doch mit Hilfe von Jezz Coad konnte „Acts Of Madness“ dann doch noch fertiggestellt werden, welches nun in Gedenken an den verstorbenen Franklin veröffentlicht wird.
Dementsprechend hat die Scheibe – zumindest in Teilen – einen gewissen, nicht zu leugnenden Maiden Einschlag. Dies liegt zum einen an Gitarrist Chop Pitman, der ein ums andere Mal rifftechnisch alte Zeiten aufleben lässt, zum anderen aber auch an Sänger Flávio Lino, dem man eine stimmliche Nähe zu Bruce Dickinson nicht absprechen kann und eigentlich jederzeit eine Maiden Coverband anführen könnte. So tönen Songs wie „Among The Shadows“, „The Fury“ „Sniper“ oder „Westworld“ unverkennbar im frühen Maiden Gewand, ob nun gewollt oder ungewollt sei dahingestellt. Höhepunkt des Ganzen ist das Maiden Cover „Strange World“ von deren Band-betitelten Debüt Album, womit sich der Kreis für Doug Simpson schließt.
Allerdings ist nicht alles auf „Acts Of Madness“ als quasi-Reminiszenz an die Eisernen Jungfrauen angelegt. Beim Midtempo Stampfer“ Life Turns To Dust“ könnte man vielmehr eine leichte Priest Färbung heraushören und auch beim Instrumental „Obliterated“ sowie einigen anderen Stücken bricht man ein wenig aus dem vermeintlichen Korsett aus. So positiv dies natürlich auch ist, beim ebenso stoischen wie höhepunktarmen „Cursed Moon“ sowie der bluesig angehauchten Ballade „Lost Forever“ geht der Wunsch nach mehr Eigenständigkeit leider auf Kosten der Qualität ein wenig in die Buchse.
So bleibt die Erkenntnis, dass „Acts Of Madness“ zwar recht gute metallische Unterhaltung bietet, insgesamt aber zu wenige Highlights zu bieten hat, um über gehobenes Mittelmaß hinauszukommen. Maiden Fans der Frühphase werden diese womöglich anders sehen.
Von mir gibt es 6 von 10 Hellfire Punkten.
Tracklist:
- Among The Shadows
- Life Turns To Dust
- The Fury
- Cursed Moon
- Sniper
- Lost Forever
- Westworld
- Heroes
- Obliterated
- Hacksaw Ridge
- Strange World (Iron Maiden Cover)
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