Wednesday 13 – Mid Death Crisis

© Wednesday 13

 

Geschrieben von: Tim Karow
Band:
Wednesday 13
Album: Mid Death Crisis
Genre: Horror-Punk / Glam-Metal
Plattenfirma: Napalm Records
Veröffentlichung: 25.04.2025

 

Im Frühjahr 2025 meldeten sich Wednesday 13 mit einem neuen Studioalbum zurück. „Mid Death Crisis“ ist nicht nur ein cleverer Wortwitz, sondern eine musikalische Momentaufnahme des Künstlers in einer Phase zwischen Selbstironie, Schmerz und morbider Reflexion. 

Schon der Opener „There‘s No Such Thing As Monsters“ setzt einen sarkastischen Ton, wie man ihn von Wednesday kennt. Horror-Punk-Kracher, der aggressiv und tanzbar wirkt. Dieser Song ist perfekt für die Bühne, durchzogen von bitterem Humor und scharfem Biss. „Decease and Desist“ legt dann direkt los. Schnell aggressiv und bissig, mit rotzigem Gesang und bitterem Witz. Es ist ein Song wie ein Faustschlag. Mit „When the Devil Commands“ nimmt das Album eine düstere Wendung: cinematically, fast theatralisch aufgebaut und mit einer bedrohlichen Klangkulisse. Das Musikvideo dazu dürfte ebenso atmosphärisch wie verstörend sein.

Überraschend tief geht es in „Rotting Away“. Dieser Track ist ein melancholischer Midtempo-Track, in dem Wednesday 13 fast verletzlich wirken. Die morbide Ästhetik bleibt, doch hier kommt eine Traurigkeit zum Vorschein, die lange nachhallt. „No Apologies (feat. Taime Downe) bildet das Highlight dieses Albums. Das Feature mit Taime Downe bringt eine Sleaziness, fast schon nostalgische 80er-Glam-Metal-Note ins Spiel. Es ist ein Duett zweier gealterter Rebellen, das Reue und Stolz gleichzeitig ausstrahlt. „Decapitation“ hingegen reißt alle romantischen Fassaden wieder ein, es ist roh, blutig, hysterisch. Ein klassischer Horror-Punk-Song voller makaberem Spaß.

Ähnlich ernst wie „Rotting Away“ präsentiert sich „In Misery“, ein Gothic lastiger Song mit viel Atmosphäre und getragenem Gesang. Hier wird die Angst vor dem Verfall beinahe romantisch verklärt. Danach folgt mit „Blood Storm“ ein weiterer rhythmischer Song der apokalyptisch wirkt. Dann kommt „Xanaxstasy“, ein musikalisches Experiment und gleichzeitig das kreative Herzstück des Albums. Es ist elektronisch unterfüttert, mit verstörenden Vocals und dissonanten Arrangements, wird hier ein drogengetriebener Albtraum dargestellt, in dem Angst und Euphorie kollidieren.
In „I Hurt You“ zeigen sich Wednesday 13 ungefiltert. Der Song ist minimalistisch arrangiert, fast schon wie ein vertontes Geständnis. Die Stimme bricht, der Text ist schmerzhaft ehrlich. Das ist kein Posing, sondern echter Seelenstriptease. Es folgt „My Funeral“, ein sarkastischer Track mit dramatischem Aufbau und schwarzem Humor. Zum Schluss folgt „Sick and Violet“, ein letzter aggressiver Ausbruch voller nihilistischer Energie. Der Track kombiniert alle Elemente des Albums. Härte, Wahnsinn, Theatralik und Wut kann man hier finden.

Diese Platte macht wirklich sehr viel Spaß zum Hören, und ich empfehle es jedem, der auf Härte und auf Humor steht. Ich vergebe 9 von 10 Hellfire-Punkten.

 

Tracklist:

01 There‘s No Things Such As Monsters
02 Decease and Desist
03 When the Devil Commands
04 Rotting Away
05 No Apologies (feat. Taime Downe)
06 Decapitation
07 In Misery
08 Blood Storm
09 Xanaxtasy
10 I Hurt You
11 My Funeral
12 Sick and Violent

 

Mehr Infos:

Facebook

 

 

Speichere in deinen Favoriten diesen permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

This site uses Akismet to reduce spam. Learn how your comment data is processed.