Volbeat – God Of Angels Trust

© Volbeat

Geschrieben von: Klaus S.
Band: Volbeat
Album: God Of Angels Trust
Genre: Heavy Metal
Plattenfirma: Vertigo Berlin (Universal Music)
Veröffentlichung: 06.06.2025

Ich denke über den Aufstieg von VOLBEAT von einem anfangs etwas kurios anmutenden Rockabilly-Metal Hybrid zu einem weltweiten Millionen-Seller bedarf es keiner großen Worte. Ich persönlich betrachte alles, was nach „Beyond Hell / Above Heaven“ (2010) folgte, nach wie vor sehr kritisch, weil mir die Songs oftmals zu sehr auf Radio-Kompatibilität getrimmt waren und der Metal Faktor gefühlt immer weiter zurückgefahren wurde, wobei ich ausdrücklich betonen möchte, dass auch diese Bandphase zumindest einige richtig gute Songs enthält. Der negative Höhepunkt war dann für mich mit „Rewind, Replay, Rebound“ (2019) erreicht, einem Album, dass auf mich so zahnlos wirkt, dass ich es bis heute meide. Gott sei Dank haben die Dänen mit der folgenden Scheibe „Servant Of The Mind“ den Turnaround zum Besseren geschafft, die wieder mehr Ecken und Kanten aufwies, was bei mir im Vorfeld große Hoffnungen auf den neunten Longplayer „God Of Angels Trust“ geschürt hat.

Dass diese Hoffnungen nicht unberechtigt waren, beweist der Opener „Devils Are Awake“, der nach druckvollem Einstiegs-Riffing direkt mal in den Angriffs Modus schaltet, während der Chorus auf bewährt eingängige Melodielinien setzt. Dennoch eine Nummer, die nicht beim ersten Anlauf zündet, sondern ein wenig Zeit für sich in Anspruch nimmt. Dagegen geht das wohl bereits allseits bekannte „By A Monster’s Hand“ direkt in die Gehörgänge, hier spiegelt sich Michael Poulsens Vorliebe für Metallica wieder, nicht zuletzt dank des fast schon thrashigen Mittelteils.

Den Kontrast hierzu bildet „Acid Rain“, ein Song der aufgrund seines leicht poppigen Untertons förmlich nach Radio-Airplay schreit und damit quasi perfekt zur eingangs formulierten Kritik passt, auch wenn die Nummer per se nicht schlecht ist und handwerklich einwandfrei präsentiert wird. Glücklicherweise verwischt „Demonic Depression“ den leicht faden Eindruck direkt beiseite, der Track besticht durch knallharte Riffs und reichlich Double Bass, während der Refrain mit einer unwiderstehlich- melancholischen Hookline aufwartet, was man im Gesamteindruck als geile Reminiszenz an die frühen Scheiben werten darf.

Was folgt ist das nicht nur von seinem Titel her verrückte „In The Barn Of The Goat Giving Birth To Satan’s Spawn In A Dying World Of Doom“, hier vermischen VOLBEAT in ihrer unnachahmlichen Art ihre Rockabilly/Johnny Cash Affinität mit einigen Black Sabbath artigen Riffs. Vom Ergebnis her hätte das Stück auch gut auf „Servant Of The Mind“ Platz gefunden. Mit „Time Will Heal“ kehrt dann wieder mehr Ruhe ein, der melodische Midtempo Rocker könnte aufgrund seiner Machart glatt ein vergessenes Überbleibsel der „Seal The Deal…“ Sessions sein, wobei ich diesen Song aufgrund seiner Hook-lastigkeit auf jeden Fall zu den Highlights des Albums zählen würde.

Das ebenso schwungvolle wie leicht chaotisch anmutende „Better Be Fueled Than Tamed“ schlägt ebenso wie zuvor „Demonic Depression“ die Brücke zu den ersten Werken der Skandinavier. Auch „At The End Of The Sirens“ lässt es zwischen groovigen Riffs und eindringlichem Chorus ordentlich krachen und wäre ebenfalls ein guter „Servant…“ Kandidat gewesen. „Lonely Fields“ setzt in den Strophen rifftechnisch auf die schwerfälligen Momente von „The Devil Rages On“, während es im Refrain gewohnt eingängig zugeht, wobei mir die Melodie irgendwie bekannt vorkommt – ein Gefühl, dass mich zuvor schon bei „Time Will Heal“ beschlichen hat, so als ob VOLBEAT ihre eigenen Songs partiell recyclen würden, auch wenn die Nummer hier richtig gut ist.

„Enlightening The Disorder (By A Monster’s Hand Part 2)“ setzt die eingangs erzählte Geschichte fort, kommt jedoch trotz aller Bemühungen nicht an „By A Monster’s Hand“ heran, was in erster Linie daran liegt, dass die Band erst gar nicht versucht, einen sicheren Ohrenschmeichler hinzulegen, sondern stattdessen im Sinne der Story in Teilen durchaus verquer agiert.

Die Frage, ob „God Of Angels Trust“ seinem Akronym getreu wirklich das größte (beste) Volbeat Album ist, würde ich eher verneinen, aber es ist trotz eines kleinen Durchhängers definitiv eine starke Scheibe, die ich auf eine Stufe mit seinem Vorgänger stellen würde und die das „Rewind…“ Disaster nachhaltig vergessen lässt.

Von mir gibt es 8,5 von 10 Hellfire Punkten.

Tracklist:

01. Devils Are Awake
02. By A Monster’s Hand
03. Acid Rain
04. Demonic Depression
05. In The Barn Of The Goat Giving Birth To Satan’s Spawn In A Dying World Of Doom
06. Time Will Heal
07. Better Be Fueled Than Tamed
08. At The End Of The Sirens
09. Lonely Fields
10. Enlightening The Disorder (By A Monster’s Hand Part 2)

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